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2052. Der neue Bericht an den Club of Rome (German Edition)

2052. Der neue Bericht an den Club of Rome (German Edition)

Titel: 2052. Der neue Bericht an den Club of Rome (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorgen Randers
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(0 – 2,5 Milliarden Tonnen pro Jahr);
Energieverbrauch (0 – 3 Milliarden Tonnen Öleinheiten pro Jahr); Anteil erneuerbarer Energie (0 – 40 %);
Investitionsanteil am BIP (0 – 40 %); ungenutzte Biokapazität (minus 20 – 50 %)

    Abbildung 10–5c: Lebensstandard RdW, 1970 – 2050
    Datenbereich: BIP pro Kopf und Pro-Kopf-Verbrauch (0 – 8.000 KKP-Dollar pro Personenjahr);
Nahrungsmittel pro Kopf (0 – 2 Tonnen pro Personenjahr); Energieverbrauch pro Kopf (0 – 1 Tonne Öleinheiten pro Personenjahr); Anstieg des Meeresspiegels (0 – 1,4 Meter)
    Die Nahrungsmittelerzeugung wird sich schneller entwickeln als das Bevölkerungswachstum und die verfügbare Menge an Nahrungsmitteln pro Kopf allmählich bis auf das Dreifache des Existenzminimums anwachsen. Der Grund dafür sind steigende Erträge durch den zunehmenden Einsatz von Düngern, verbessertem Saatgut und Wasser. Doch dies ist erneut ein regionaler Durchschnitt. Unter den drei Milliarden Menschen der RdW-Region wird sich die Mehrheit derer befinden, die auch 2052 noch hungern werden. Zudem wird die Anbaufläche ab etwa 2040 infolge des Klimawandels und notwendiger Wohnbebauung für die steigende Bevölkerung abnehmen. Gegen Ende dieser Periode wird die RdW-Region sogar importieren müssen, um den Konsum an Nahrungsmitteln, Ballaststoffen und Fisch aufrechterhalten zu können. Das gesamte biologisch produktive Land der Region wird genutzt werden; es wird keine ungenutzte Biokapazität vorhanden sein.
    Abschließend muss festgestellt werden, dass RdW – die restliche Welt – der arme Vetter in der Weltfamilie bleiben wird. Konsum und Produktion pro Kopf werden wachsen, doch die drei Milliarden Menschen dieser Region werden auch 2052 noch immer weit hinter den fünf Milliarden zurückliegen, die in den Vereinigten Staaten, OECD-ohne-USA, China und BRISE leben werden – und dies trotz der 40 Jahre Stagnation in der OECD-Region.

KAPITEL 11
Vergleich mit anderen Zukünften
    U m die innere Folgerichtigkeit meiner globalen Prognose zu verbessern, habe ich sie geprüft und mit Simulationsläufen von zwei der wenigen existierenden integrierten, kausalen, dynamischen Weltmodelle verglichen, die einen hinreichend langen Zeithorizont berücksichtigen. Es sollten Unterschiede zwischen meiner Prognose 2052 und Szenarioabläufen der Modelle gefunden, ihre Ursache erklärt und gegebenenfalls Modifikationen erarbeitet werden. Natürlich kann ein solcher Test nicht beweisen, ob meine Prognose zutrifft. Aber er kann Stärken und Schwächen meines Denkens aufzeigen.
Der Vergleich mit einem globalen Computermodell
    Das erste Modell war eine überarbeitete Version des World3-Modells. Wir verwendeten es im Jahr 2003 für die Simulationsläufe für das 30-Jahre-Update der Studie Die Grenzen des Wachstums . 1 Das revidierte Modell verfügte im Vergleich zu dem World3-03-Modell über weitere detaillierte Energie- und Klimasektoren, die auf der interessanten Hypothese beruhten, dass der Mensch zuerst die Energiequellen mit dem besten Verhältnis von gewonnener zu investierter Energie ( energy return on energy invested – EROEI) verbrauchen wird. 2 Wir änderten die Modellstruktur in einigen Punkten weiter ab, um die in Abbildung 3–1 auf Seite 81 beschriebene kausale Struktur besser zu reflektieren; dann ließen wir das Modell laufen und identifizierten die Hauptunterschiede zwischen dem Simulationslauf und meiner globalen Prognose. Der wesentliche Unterschied bestand darin, dass das revidierte Modellsystem dazu tendierte, um 2050 zu kollabieren, weil erneuerbare Energie darin nicht rasch genug zum Tragen kam. Durch eine forcierte beschleunigte Einführung erneuerbarer Energieträger wurde es möglich, die Krise hinauszuschieben.
    Dabei beließen wir es, denn es galt lediglich ungefähr nachzuweisen, dass es möglich sein würde, die wesentlichen Charakteristika meiner globalen Prognose mit einem Computermodell, das alle relevanten Kausalmechanismen endogen behandelte, nachzubilden. Außerdem galt es nachzuweisen, dass das Timing in meiner Prognose zu rechtfertigen war. Beides wurde bestätigt. Das heißt, unser Vergleich der Prognose 2052 mit dem revidierten World3-03-Modell veränderte meine Prognose nicht wesentlich, sondern führte nur zur Korrektur einiger Nuancen. So wurde zum Beispiel deutlich, dass das revidierte Modell die Lage bei Nahrungsmitteln und Umwelt pessimistischer sah als meine Prognose. Dies wiederum ergab sich aus der Modellprämisse, die globale

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