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2053 - Der neue Tato

Titel: 2053 - Der neue Tato Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verärgerung stieg in ihm hoch. Fast schon Zorn. Im Gebiet der LFT brannte es an allen Ecken und Enden, er wurde auf der Erde ebenso gebraucht wie auf Olymp und einer Vielzahl anderer wichtiger Welten. Von den vorgeschobenen Posten kamen täglich wenig erfreuliche Meldungen, vor allem über Flottenbewegungen des Kristallimperiums. In den übrigen Thoregon-Galaxien schien die Lage kaum weniger verworren zu sein - und von der SOL, Mondra und ihrem gemeinsamen Sohn Delorian gab es nicht einmal ein Lebenszeichen. Aber Privatleben hatte ohnehin zurückzustehen.
    Das nahe Schnauben eines Raubsauriers, vermischt mit dem Bersten dicker Äste, hatte etwas Beklemmendes. Holographische Spielereien... Der Terraner fragte sich, warum er überhaupt Monkeys Ruf gefolgt war. Die Neue USO war keine legale Organisation, auch wenn sie in der kurzen Zeit ihres Bestehens Erfolge verzeichnete, die anderen kaum möglich gewesen wären."
    Allein Bullys Befreiung aus der arkonidischen Gefangenschaft ... Sie war es, die Rhodan schweigen ließ. Neben den außenpolitischen Problemen, die sich zu einem schier unüberbrückbaren Gebirge aufgetürmt hatten, brauchte er nicht noch hausgemachte Schwierigkeiten. Reginald Bulls Worte klangen ihm im Ohr: „Schluck die Kröte, Perry! Monkey mag in der Wahl seiner Mittel übers Ziel hinausschießen, aber er ist loyal. Darauf kommt es an. Und er ist einer von uns."
    „Wegen des Aktivatorchips?"
    Bully hatte nur genickt. Kurz nach seiner Befreiung war das gewesen. „Mirona Thetin war auch unsterblich." Die Antwort war Rhodan herausgerutscht. Eigentlich hatte er das so nicht sagen wollen. Aber berichtigt hatte er sich dennoch nicht. Und Bully, von den Entbehrungen im Golkana-Hochsicherheitsgefängnis auf Arkon gezeichnet, war wortlos gegangen.
    Vor zehn Minuten hatte Perry Rhodan die LEIF ERIKSSON über Transmitter verlassen, noch vor dem Einflug des Schiffes in den Kraterhangar. Die üblichen Identitäts- und Sicherheitskontrollen in der Empfangshalle waren kurz ausgefallen. Weder Monkey noch ein Stellvertreter hatten ihn in Empfang genommen, nur ein kleiner Scout-Roboter. Das gerade mal faustgroße, blinkende Ding wuselte seitdem vor seinen Füßen herum. Rhodan dachte zurück an die letzte Hyperfunkverbindung mit Monkey: „Wir haben eine Nachricht von. Ertrus erhalten. Die tapferen Bewohner des Planeten bitten dich, sie nicht im Stich zu lassen."
    Zwischen den Worten hatte etwas mitgeschwungen, was den Terraner in Alarmbereitschaft versetzte. Ich hoffe, du hast gute Gründe, schoss es ihm durch den Sinn. Andernfalls geraten wir beide zum erstenmal ernsthaft aneinander. Irritiert folgte er dem schwebenden Scout-Roboter durch das exotische Dickicht. Den jäh hervorbrechenden kantigen Schädel eines Raubsauriers beachtete er nicht. Erst als die mächtigen Kiefer krachend zusammenschlugen, beschleunigte er seine Schritte. Air - Action in room - sprengte als Modeerscheinung seit Monaten alle Verkaufsrekorde und hatte innerhalb weniger Wochen von Terra aus einen unvergleichlichen Siegeszug angetreten. Die interaktiven Programme findiger Holo-Designer stellten zur Zeit so ziemlich alles in den Schatten. Mehr als siebzig Prozent der Bevölkerung nutzten Air. Da war die Unterwasserwelt für die Nasszelle ebenso wie die Action-Szenerie für Wohnräume oder der Traumstrand mit sanfter Dünung. „Flucht vor der Wirklichkeit", pflegte Reginald inbrünstig zu schimpfen. „Die Menschen glauben zu spüren, dass ein Krieg mit Arkon unvermeidbar wird, und sie fliehen auf diese Weise in ihre Traumwelt. - Ich halte die Entwicklung für bedenklich, um nicht zu sagen, für gefährlich. Und wenn du mich fragst, was ist daran so sehr anders als an den Simulatorspielen der degenerierten Arkoniden? Falls du dich noch erinnerst, damals, auf Luna ..."
    Sehr viel war anders. Perry Rhodan registrierte überrascht, dass er nicht nur eine holographische Projektion durchquerte, sondern dass die Szenerie überwiegend materiell war. Er musste Kraft aufwenden, um eine der schillernden Blütentrauben abzubrechen. Den drängelnden Scout-Roboter ignorierte er.
    Die Blütenpracht begann in seinen Händen zu welken. Eingehüllt in ein energetisches Flirren, wurde sie erst halbtransparent und löste sich dann auf.
    Rhodan spürte ein eigentümliches prickeln und eine fast unerträglich werdende Hitze. Formenergie? Er hatte es offenbar mit einem Abfallprodukt der Standardforschung zu tun, noch dazu mit einem keineswegs unproblematischen.

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