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2057 - Keifan, der Druide

Titel: 2057 - Keifan, der Druide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aber das war kindischer Unsinn.
    „Die Revolution hat sich gespalten", sagte Corman stockend. Ich sah, welche Mühe es ihn kostete, weiterzusprechen. „Die Kolonisten von Außenland haben sich gewissermaßen selbständig gemacht, dem Hörensagen nach eine Gruppierung aus dem Rand des Do'Gwinyr. Die Kolonisten verfügen über bessere, höher entwickelte Raumschiffe als die Astronautische Revolution." Die Außenland-Kolonisten aus dem Rand des Do’Gwinyr.
    Und sie sollten über Raumschiffe verfügen. Ich erinnerte mich an meinen Aufenthalt auf den Randwelten und die Gerüchte von Raumschiffen. Jetzt ergaben sie, wie es schien, einen Sinn. In den Außenclustern musste es also tatsächlich schon lange verbotene Raumfahrt gegeben haben. „Das fatale ist", fuhr der Kommandant fort, „dass die Kolonisten von Außenland, deren Führer sich Rembatta O-Enennt, sowohl in den Rittern von Dommrath als auch in, der Astronautischen Revolution ihre Gegner sehen. Sie greifen jeden an, der nicht zu ihnen gehört. Rembatta O-E propagiert nicht den Frieden, nicht die unblutige Auseinandersetzung, sondern den Krieg auf Leben und Tod gegen alle, die sich nicht auf die Seite der Außenland-Kolonisten stellen."
    Diese Nachricht war für uns alle ein Schock. Bisher war die Revolution relativ unblutig verlaufen. Die Ritter, auf der einen Seite hatten ihre moralische Kraft bewiesen, selbst in der Auseinandersetzung. Und auch Ruben Caldrogyn - falls es ihn gab - hatte als Revolutionsführer niemals versucht, eine blutige Auseinandersetzung herbeizuführen. Was wir nun über Rembatta O-E hören mussten, war demnach etwas völlig Neues. Er wollte töten und morden, um seine Ziele zu erreichen, die mir noch verschwommener waren als die Ziele der Astronautischen Revolution - außer natürlich, dass die Revolutionäre wieder den Raumflug installieren wollten, ohne Beschränkung durch die Ritter von Dommrath.
    Und jetzt wurde mir klar, weshalb Corman plötzlich in meiner Kabine aufgetaucht war, nachdem er uns Druiden vierzehn Jahre lang so gut wie ignoriert hatte. Das wurde noch unterstrichen durch Berichte, dass es reine Vernichtungsgefechte zwischen Schiffen der Astronautischen Revolution und den Kolonisten von Außenland gegeben habe. „Deshalb erinnerst du dich plötzlich an uns", sagte ich mit Vorwurf in der Stimme. „Du hast Angst, dass die Kolonisten uns angreifen und dein Schiff zerstören. Du hast Angst um dich und deine Besatzung und denkst jetzt wieder an uns, die Druiden und Heiler."
    „Glaube mir, Keifan, nichts davon ist wahr. Ihr habt euch zur Revolution bekannt, folglich gehörtet ihr immer zu uns. Habt ihr das denn nicht verstanden?"
    „Nein", sagte ich kühl. „Aber ihr werdet uns helfen, oder?"
    „Wir sind Druiden", sagte ich. „Wir werden tun, was wir können. Aber ein Dank ist es nicht. Wir haben keinen Grund, euch dankbar zu sein." Ehrlich gesagt, ich war voller Wut. Vierzehn Jahre lang hatte dieser Caranese uns unterdrückt und gefangengehalten, und plötzlich sollten wir ihm und seiner Besatzung beistehen, die im Kampf Verwundeten heilen. Dafür waren wir wieder gut genug. Corman verließ uns. Sangelie schmiegte sich mit ihrer betörend weichen, rissigen Haut an mich und flehte mich an, mich nicht aufzuregen. Hatte sie einen Nerv! Jeden Tag konnte das Verderben über uns hereinbrechen. Doch noch blieben wir von den Wirren des Krieges verschont. Über Monate hinweg fingen wir beängstigende Nachrichten auf - bis die NO KAAKE eines Tages auf ihrem endlosen Patrouillenflug das Couxhal-System erreichte und dort ein fremdes Schiff vorfand.
    Es handelte sich, wie uns Corman aufgeregt mitteilte, zweifellos um eine Einheit der Kolonisten. Das Schiff befand sich im Orbit um Couxhal und bestand aus einer halbkugelförmigen Hülle von 180 Metern Durchmesser. Anscheinend handelte es sich bei dieser Hülle um ein Bauteil, das ursprünglich zur Installation eines Großreaktors gedacht gewesen war. Sangelie und ich hielten uns in der Zentrale auf, als der Funkspruch der Kolonisten aufgefangen Wurde. Er war nicht für die NO KAAKE gedacht, sondern wandte sich an die Regierung von Couxhal. Die Kolonisten forderten Couxhal darin im Namen von Rembatta O-E ultimativ auf, der Astronautischen Revolution abzuschwören und sich den Außenland-Dienern anzuschließen. Andernfalls würde der Planet der Druiden vernichtet werden. „Bei den Rittern!" stöhnte ich. „Das kann nicht ihr Ernst sein!"
    „Es ist ihr Ernst", sagte Corman.

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