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2060 - Geburt eines Helden

Titel: 2060 - Geburt eines Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entsetzliche mentale Strahlung spürbar, eine beinahe körperlich faßbare Aggression und Todesbedrohung.
    Und offensichtlich spürte Rembatta sie auch, denn er stieß einen knurrenden, fast winselnden Laut aus und wich einen Schritt zurück.
    Dann formte sich eine Gestalt aus der Wolke, ein gesichtsloser, kompakt gebauter, pechschwarzer, im Licht metallisch glänzender Körper, einem Oxtorner nicht unähnlich - und seltsam vertraut.
    Trim spürte die Energie aus seinem Gehirn weichen, eine unbekannte Kraft wurde aus ihm gesogen, welche die schwarze Schattengestalt nährte.
    Der Monochrom-Mutant starrte die unwirkliche Erscheinung an, die wie flüssiges Metall wirkte, mit einer absolut glatten Oberfläche und nur angedeuteten Konturen.
    Sie war so schwarz, daß nicht einmal das von den Spiegeln reflektierend verstärkte Sonnenlicht sie auch nur annähernd erhellen konnte. Aber ...
    Das bin ich, erkannte Trim fieberglühend, mit jeder Sekunde schwächer werdend.
    Das ist der Andere. Er ist erwacht.
    Rembatta-O-E schien sich zu fangen, denn er hob den Morgenstern, holte mit beiden Armen weit aus und schleuderte seine Waffe direkt auf die Schattengestalt.
    Der Schwarze blieb unbeeindruckt stehen. Es war nicht erkennbar, ob der Hieb einfach wie durch einen Geist hindurchgegangen war oder ob er wirkungslos von ihm abprallte.
    Und in diesem Moment erwachte der Andere zu Leben. Mit einer fließenden, kaum mit den Augen zu verfolgenden Bewegung entriß er dem Außenländer den Morgenstern, als wäre es nur ein Stückchen Holz.
    Der Andere war nicht größer als Trim, aber seine Kraft schier unglaublich. Und seine aggressive Ausstrahlung erreichte jetzt ihren Höhepunkt in einer wahren Explosion, aus der sich fast sichtbar ein einziges Wort in Trims Gedanken formte: Töten.
    Trim konnte nur zusehen, was der Andere tat. Tötentötentöten, brannte es in seinem Kopf, und er stöhnte vor dem mentalen Schmerz, den der Andere ausschickte.
    Bevor Rembatta reagieren konnte, stürmte der Andere vor und griff ihn an, so schnell, daß die Augen nur noch ein wirbelndes zuckendes Durcheinander wahrnehmen konnten, eine grauenvolle Mischung aus Schwarz, flüssigem Metall, Blut und Fleisch.
    Es dauerte nur wenige Sekunden, in denen Trim nicht einmal Zeit zum Atmen hatte.
    Dann sank ein grausam verstümmelter, kaum mehr kenntlicher Körper zu Boden, nicht weit von Trim Marath entfernt.
    Der Mutant sah, daß Rembatta-O-E tot war.
    Er sah, wie der Nebelkrieger über ihm aufragte, mit allmählich formlos werdenden, stark wabernden Konturen.
    Er sah das Blut, das weiterhin unaufhaltsam aus seiner Wunde floß und sein Leben mit sich nahm.
    Und dann sah Trim Marath nichts mehr.
     
    12.
     
    Sieg ...
     
    Lähmende Stille trat in dem Augenblick ein, in dem Rembattas lebloser Körper in den Staub fiel.
    Auf den Tribünen herrschte entsetztes und staunendes Schweigen, niemand konnte so schnell erfassen, was gerade geschehen war. Trim Marath sank langsam um, in seine eigene Blutlache.
    Wenige Augenblicke später löste sich der schwarze Killer wieder in jene diffuse Wolke auf, deren verdichtete Strukturen rasch durchsichtig wurden. Innerhalb von zehn Hiddyn hatte sie sich ganz aufgelöst, ohne Spuren zu hinterlassen. Der mentale Druck verschwand so abrupt, als hätte es ihn nie gegeben.
    Pali Hutebau faßte sich als erster von allen Sambarkin. Er sprang von seinem Platz auf. „Ich fordere Cherckhhaal zu einer Unterredung!" rief er mit schallender Stimme über die Arena. „Am Eingang unten - sofort!"
    Während sich immer noch niemand sonst regte, machte der Stellvertreter des Revolutionsführers sich auf den Weg zum Eingang der Arena. Seine Tatkraft, die ihm so oft Schwierigkeiten bereitete, wurde hier sinnvoll genutzt.
    Rembattas Adjutant konnte jetzt nicht zögern, er mußte wohl oder übel folgen. Die übrigen Zuschauer blieben schweigend auf den Rängen und warteten ab.
    Die Außenländer, ob sie nun einen Planeten voller Sklaven in Besitz nehmen durften.
    Die Sambarkin und die übrigen Bewohner, ob sie nun frei blieben.
    Keifan trug gerade den bewußtlosen Trim Marath aus der Arena, als Pali Hutebau beim Eingang eintraf. „Ich werde ihn in sein Zimmer bringen und heilen, aber ich kann trotzdem medizinische Hilfe von eurer Seite brauchen", sagte der Druide. „Trim ist sehr schwach, aber wenn wir uns beeilen, wird er es schaffen - und schnell wieder in Ordnung sein."
    „Er soll alles erhalten, was notwendig ist", sagte Pali Hutebau ergriffen.

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