Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2060 - Geburt eines Helden

Titel: 2060 - Geburt eines Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Hörner abgesägt waren, er besaß nur noch zwei flache, farblose Stümpfe. Und das bemerkenswerteste - seine langen Lappfinger waren durchstochen und mit allen möglichen Ringen behängt!
    Damit waren die vermutlich am ungewöhnlichsten ausstaffierten Sambarkin auf einem Platz versammelt. Aber der sensible Trim spürte auch eine starke Bindung zwischen ihnen; in der Luft lag eine beängstigende Anspannung. „Nun", sagte Farelg Hall, ohne ein Augenoval von der Arbeit zu heben, „es hat sich nichts zwischen uns geändert."
    Trim trat ein wenig näher und betrachtete die Auslage auf dem Tisch - der Sambarkin fertigte Schmuck! Und zwar in höchster Präzision und Femarbeit, ein Stück kostbarer und schöner als das andere.
    Vermutlich verlangte Farelg Hall einen entsprechenden Preis dafür, da er schon hier so abgelegen arbeitete. Sicher war er ein Geheimtip, denn er mußte schließlich etwas verkaufen, um für seinen Unterhalt zu sorgen. „Wir brauchen deine Hilfe, Farelg", begann Karr ohne Umschweife.
    Ein orange leuchtendes Augenoval hob sich langsam und heftete sich auf Trim. „Ist das der Junge?" ertönte seine kratzende Stimme. „Ja", antwortete Chakra und wedelte kurz mit seinen Lappfingern.
    Trim wunderte sich. Farelg schien ja bestens informiert zu sein. Welches Geheimnis mochte die drei nur verbinden? Und die anderen? „Es ist aussichtslos", bemerkte Farelg Hall. „Nicht, wenn du uns hilfst. Wenn du ihm eine Monofilament-Klinge schmiedest", beharrte Karr. „Ich bin kein Schmied mehr." Farelg konzentrierte sich auf seinen Schmuck. „Das wißt ihr genau."
    „Du arbeitest nicht mehr als Schmied", korrigierte Chakra ruhig. „Aber du bist immer noch, was du bist. Der Beste von allen."
    Farelg hob den Kopf, die Lappringe klingelten leise. „Ich habe einen Schwur getan", sagte er leise. „Dann mach.in diesem Fall eine Ausnahme!" bat Karr. „Ich lebe aber gern. Und ich habe bei meinem Leben geschworen." Farelg deutete mit den Lappfingern auf seine Auslage. „Ich kann euch das hier anbieten. Das ist mein Leben, meine Berufung. Ich mache euch einen guten Preis. Aber verlangt nicht mehr von mir."
    Jeweils ein Auge richtete sich auf Chakra und Karr. „Oder habt ihr alles vergessen?"
    Karr Barkuil senkte die Hörner und schwieg. Chakra sagte: „Niemals, Farelg. Ich bin mir meiner Verantwortung bewußt. Und glaube mir, ich hätte dich niemals wieder aufgesucht. Aber Karr hat mich zurückgeholt, und nun bitte ich dich. Ich flehe dich an."
    „Hast du deswegen den Jungen mitgebracht? Um mein Mitleid zu erwecken?"
    „Natürlich."
    „Farelg", sagte Karr zögernd, „dein Schwur ... du brauchst ihn nicht zu brechen.
    Trim Marath ist ein außergalaktischer Fremder, er hat mit dem Land Dommrath nichts zu tun. Dein Schwur gilt nicht für ihn."
    „Aber es geht um die Sache, Karr. Keine Waffen mehr."
    „Schmied, es geht um unser aller Leben! Wenn du dein Leben wegen eines Schwurs verlierst, so ist das deine Sache. Aber du sagtest selbst, du lebst gern - das wirst du aber nicht mehr lange, wenn Trim verliert!"
    „Ich dachte, wir werden dann zu Sklaven."
    „Ist das nicht ähnlich? Und sie werden dich aufspüren und zwingen, für sie zu arbeiten."
    Farelg legte seine Arbeit beiseite. „Dann dehnen wir wieder einmal die Regeln?"
    „Bei meinen Hörnern, Farelg, was willst du denn noch?" donnerte Chakra. „Ich habe meine Einsiedelei verlassen, um dem Jungen beizustehen, der für unsere Sache kämpft! Wie lange willst du dich noch in deinem Selbstmitleid verstecken? Dann beweise deinen Mut und brich den Schwur - es sei dir selbst überlassen, was du dann tust! Keiner von uns wird von dir verlangen, daß du dich selbst richtest. Es ist uns gleichgültig! Aber du bist der beste Schmied, und wir brauchen dich!"
    „Nur noch dieses eine Mal", fügte Karr hinzu. „Ja, das sagt ihr jedesmal." Farelg fixierte Trim. „Du bist bis hierher vorgedrungen, und das will ich anerkennen. Aber beantworte mir eine Frage: Warum tust du das?"
    „Weil ich es muß", antwortete Trim. „Und das muß dir genügen."
    Farelg lächelte plötzlich. „Eine gute Antwort." Er stand auf, und Trim fühlte es auf der Plattform ungemütlich eng werden. „Geht! Ich komme, so schnell ich kann."
     
    *
     
    „Ja ... und, was geschieht jetzt?" fragte Trim auf dem Rückweg. „Er wird dir ein Schwert schmieden", antwortete Chakra. „Das war es schließlich, was wir wollten."
    „Und wir kehren jetzt zur Akademie zurück und setzen umgehend das

Weitere Kostenlose Bücher