2060 - Geburt eines Helden
Training fort", ordnete Karr an. „Die Zeit rennt uns allen davon."
9.
Letzte Vorbereitungen
Während weiterhin fieberhafte Vorbereitungen liefen, wurde Trims Training fortgesetzt. Chakra hatte sich die Analysen über Rembattas Biomechanik eingeprägt und imitierte dessen Beweglichkeit.
Trim lernte langsam, mit der positronisch errechneten Verteidigungshaltung zu arbeiten. Man hatte ihm eine stumpfe Monofilament-Klinge gegeben und den Umgang damit gezeigt. Allerdings blieben die Ergebnisse dieselben wie vorher - katastrophal.
Aber Trims Sturheit zwang ihn, weiterzumachen, obwohl es im Grunde alles sinnlos war.
Die Verzweiflung spornte alle an - wenigstens mußten sie es versuchen. Weder die Sambarkin noch die anderen Bewohner des Planeten waren geborenen Sklaven, die jedem Druck gleich nachgaben.
Es wurde dunkel, es wurde hell, und die Geschwindigkeit für die Vorarbeiten mußte verdoppelt werden.
Pali Hutebau kam schließlich mit giftpräparierten Wurfpfeilen, Wurfmessern, Wurfsternen. Trim erhielt ein Antidot, und Keifan gab sein Bestes, ihn zusätzlich vor dem hochgefährlichen Gift zu schützen.
Zuletzt wurden Trim ebenfalls vergiftete, scharfe Fingernägel verpaßt, die zunächst für das Training mit Kappen geschützt waren. Mit nichtpräparierten Trainingswaffen wurde ihm der Gebrauch der Wurfwaffen gezeigt. Zu seiner eigenen Überraschung stellte er sich einigermaßen geschickt an.
Schließlich setzten sie ihm die Kontaktlinsen ein, die ihn vor Sand und Sonne schützen sollten, und paßten ihm eine widerstandsfähige, trotzdem federleichte Rüstung an.
Es war kein Croz mehr übrig bis zum Duell. Von Farelg Hall war noch nichts in Sicht.
Keifan wetterte zum wiederholten Male, daß Trim zuviel zugemutet wurde, aber seine Rufe verhallten ungehört. „Vielleicht müssen wir Farelg noch mal aufsuchen?" fragte Trim Chakra.
Der Mutant hatte inzwischen ein für ihn selbst erstaunliches Vertrauen zu dem alten Kämpfer gefaßt. Er wagte es weiterhin nicht, Fragen nach der geheimnisvollen Vergangenheit von ihm und Karr zu stellen, obwohl ihn die Neugier quälte. „Er wird kommen", antwortete Chakra gelassen. „Konzentriere dich lieber auf dich."
Auf einmal kamen Gelem Pekem und Binte Urydil angerannt. Sie schleppten eine mysteriöse Rolle, die sie ächzend auf den Boden legten und ausrollten. Binte hielt ein Stück dünne, transparente Folie hoch. „Das ist Redomit-14, ein sehr teurer Werkstoff, den wir für den Einsatz in mechanisch stark beanspruchten High-Tech-Geräten entwickelt haben", erläuterte sie. „Das Material ist elastisch und sehr leicht, aber bei mechanischer Wucht spontanverfestigend!"
„Das kleben wir dir direkt auf die Haut, Trim Marath, und dann wirst du wie durch einen Panzer geschützt", fuhr Gelem Pekem stolz fort.
Ich werde zur Seegurke, dachte Trim. Aber seine Augen leuchteten auf.
Rembatta konnte ihn zwar noch langsam zerquetschen, um ihn zu töten. Aber das hatte er bestimmt nicht vor, wie Trim den Obersten Waffenträger einschätzte. „Kann meine Haut dann noch atmen?" fragte er. „Nun, die Gelenke können wir ohnehin nicht bekleben, um deine Beweglichkeit zu erhalten, denn das ist deine wichtigste Taktik", antwortete Binte. „Und der Kampf wird nicht lange genug dauern, daß du Atemprobleme bekommst."
„Ähh ... ja." Trim Marath seufzte.
Die Sambarkin brachten es doch immer wieder fertig, auf einen Hoffnungsschimmer einen Dämpfer zu setzen. Aber inzwischen war er daran gewöhnt.
*
„Nun, Trim, jetzt trainieren wir ein letztes Mal", sagte Chakra zu seinem Schüler. „Danach solltest du wenigstens zehn Kilo-Hiddyn ruhen."
Trim nickte. Er fand dieses letzte Training eigentlich nicht mehr notwendig, aber Chakra kannte sich da besser aus als er. Karr war schon fast heiser vom vielen Anweisungenbrüllen.
Er massierte seine Gelenke und wollte sich gerade ins Viereck auf die Matte stellen, als eine Stimme hinter ihm sagte: „Hast du nicht etwas vergessen, Kleiner?"
Er drehte sich um und erkannte Farelg Hall. Der hörnerlose Schmied mit den durchstochenen Lappfingern hielt ihm eine schimmernde Monofilament-Klinge entgegen. „Hier. Du solltest sie testen." Er deutete mit einem klingenden Lappfinger auf Chakra. „Und wenn du mir einen Gefallen tun willst, hau ihm den Kopf runter."
„D... danke", stotterte Trim. „Komm schon!" rief Chakra auffordernd.
Trim fühlte die Klinge in seiner Hand, und ein unglaubliches Gefühl durchströmte
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