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2064 - Krisenfall Karthago

Titel: 2064 - Krisenfall Karthago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Brustkorbs fehlte ebenfalls.
    Auch das waren ganz eindeutig Roboter in Menschengestalt. Auf der anderen Seite des Gleiters wanderte Plattform 47 vorbei. Die Gleiter verlangsamten und schwebten durch enge Gassen zu einem der wenigen freien Standorte hinüber. Dem Fahrzeugaufkommen nach zu urteilen, hielten sich Zehntausende von Menschen oder Robotern in der Solaren Residenz auf. „Wartet hier auf mich!" Zheobitt öffnete die Tür und sprang ins Freie, noch ehe das Fahrzeug vollständig zur Ruhe gekommen war. Mit weiten Schritten stürmte er auf den Eingang los und in das Innere der Stahlorchidee. „Willkommen im Nordostflügel", flüsterte eine Stimme aus dem Nichts. „Die Ministerin erwartet dich. Für den Aufenthalt in der Solaren Residenz gelten derzeit folgende Richtlinien ..." Zheobitt hörte nur mit halbem Ohr zu. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die Kampfroboter in der Eingangshalle. Sie bewachten alle Zugänge und schirmten die Antigravs mit Energiefeldern ab. Im Abstand von wenigen Sekunden rasten Pulks aus kugel- und zylinderförmigen Maschinen durch die bis zu dreißig Meter durchmessenden Röhren. „... ihren Anweisungen Folge zu leisten", hörte er die Stimme aus dem Akustikfeld. „Wir bedauern zutiefst, dass der Ausnahmezustand zu Behinderungen im Besucherverkehr führt. Die aktuelle Situation ..."
    „Sie interessiert mich nicht. Meine Aufgabe duldet keine Behinderung. Ich hoffe, das hat auch der letzte Terraner verstanden." Der Ara blickte sich angriffslustig um. Männer und Frauen hasteten vorbei. Sie machten einen großen Bogen um ihn. Keiner warf ihm auch nur einen Blick zu. Zorn erfüllte ihn. „Undankbares Pack!" zischte er, aber so, dass es keiner bewusst wahrnehmen konnte. Endlich leuchtete vor ihm ein rotes Licht auf. Es wanderte vor ihm her in einen der Antigravschächte. Zwanzig Etagen zählte der Ara bis zum Ausstieg.
    Wieder erklang eine Stimme und gab Informationen durch. Diesmal sprach sie von der Decke herab auf die Passanten ein. „Sektor D-14 wird gesperrt. Achtung, den Anweisungen der Automaten ist Folge zu leisten!" Dicht vor Zheobitt flammte ein Schirmfeld auf. Ein Dröhnen erfüllte übergangslos den Nordostflügel. Wände und Boden vibrierten. Ein Hologramm zeigte eine der Docking-Buchten des Gebäudeflügels. Dort hing ein ausgesprochen kleiner Kugelraumer, der höchstens 30 Meter durchmaß, und spuckte ununterbrochen kegelförmige Roboter aus. In Scharen von mehreren hundert Stück rasten sie waagrecht in die Solare Residenz hinein und teilten sich in vier Ströme. „Der Transport ist in wenigen Minuten abgeschlossen", sagte die Stimme. „Bitte habt ein wenig Geduld." Die Roboterschwärme verschwanden dort im Nichts, wo das Hologramm endete. Niemand machte sich die Mühe, die Projektion mitwandern zu lassen. Der Ara stellte eine entsprechende Frage. „Tut mir leid. Der Transport unterliegt den Sicherheitsbestimmungen des Ausnahmezustandes. Angaben zum Zielort können keine gemacht werden." Der Galaktische Mediziner hatte keine Lust, noch länger zu warten. Er verlangte eine Eilverbindung und ließ sich aus einem nahe gelegenen Raum in das Büro der Ministerin abstrahlen.
    Moharion Mawrey hob scheinbar erstaunt den Kopf; sie rutschte auf ihrem Stuhl hin und her. Als er fast schon vor ihrem Schreibtisch stand, erhob sie sich.
    Etwas linkisch kam sie um den Tisch herum und reichte ihm die Hand. „Zheobitt, willkommen in der Solaren Residenz. Lass es uns kurz machen! Der Ministerrat hat die Zahlung bisher nicht genehmigt." Der Ara erstarrte zu einem Eisblock. Grimmig starrte er die Terranerin an. Ein paar Augenblicke lang hoffte er, sich verhört zu haben. Aber die Miene der Frau ließ keinen Zweifel aufkommen. „Ich wollte es dir unter vier Augen sagen", ergänzte sie. „Deshalb ließ ich dich hierher kommen."
    „Rhodan hat mir persönlich den Ersatz meines Schiffes zugesagt, Terranerin. Ich will ihn sofort sprechen." Die Ministerin hob die Schultern und breitete die Arme aus. „Ich kann es wirklich nicht ...", begann sie. „Ich bin der einzige lebende Laktroteii-Aspirant des Mantar-Zada." Seine Stimme klang, als würde jemand mit einem Nagel Rillen in ein Blech ritzen. Er setzte es bewusst ein, um die Ministerin weichzukochen. „Du weißt offenbar nicht, was das heißt."
    „Doch, Zheobitt, ich weiß es. Es ändert nichts an der Entscheidung. Terra trägt keine Schuld an der Vernichtung der ZENTRIFUGE. Es war SEELEN-QUELLS Befehl. Wir haben also mit der

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