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2064 - Krisenfall Karthago

Titel: 2064 - Krisenfall Karthago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zerstörung deines Raumschiffes nichts zu tun, müssen deshalb rein rechtlich keinen Ersatz leisten." Der Ara hielt unmerklich die Luft an. „Das ist nicht dein Ernst!" zischte er. „Ist Terra schon so arm, dass es nicht einmal Versprechungen erfüllen kann?"
    „Wir brauchen derzeit das flüssige Kapital für wichtigere Dinge", fuhr sie fort. „Wir stehen vor dem Ausbruch eines galaktischen Krieges, und vom Parlament wurde eine Haushaltssperre verhängt. Aus keinem Etat kann dir derzeit jemand die gewünschten zweihundertfünfzig Millionen Galax zur Verfügung stellen. Daran ändert auch Rhodan nichts. Er weilt übrigens nicht auf Terra."
    Ihr Gesicht blieb unbewegt. Es tat ihr weder leid, noch freute sie sich darüber. Er begriff, dass sie ihm gegenüber nicht den Funken einer Empfindung aufbrachte. Und das, obwohl sie in gewissem Sinn Partner bei einer gemeinsamen Aufgabe waren. „Ich verstehe." Es gelang ihm, gelassen zu bleiben. „Die Flottenbau-Programme verschlingen den Staatshaushalt."
    „Das ist es nicht allein. Die Umrüstung auf Positroniken macht uns ebenfalls zu schaffen.
    Natürlich kosten auch die Blockadeflotten Unsummen. Tut mir leid."
    „Das werdet ihr ...", stieß er hervor und brach schnell wieder ab. Zum ersten Mal veränderte sich das Gesicht der Ministerin. Ihre Mundwinkel zuckten belustigt, wie er glaubte. „Nenne mir zehn Argumente dafür! Ich setze hundert dagegen."
    „Ihr Terraner seid furchtbar", beschwerte er sich. „Solange ich mich um die Heilung der Monochrom-Mutanten bemühe, verdiene ich kein Geld. Also kann ich die bereitstehende ZENTRIFUGE II nicht auslösen und muss vielleicht mit ansehen, wie die verdammten Springer sie an jemand anderen verkaufen."
    „Daran lässt sich nichts ändern. Bleibe Realist, Zheobitt! Wir gewähren dir jede denkbare Unterstützung. Aber ein neues Schiff können wir dir nicht kaufen."
    „Dann ist meine Mission gescheitert." Er wusste nicht, ob sie in der Lage war, seine Situation richtig einzuschätzen. Die Prüfungsaufgabe der Mantar-Heiler bedeutete für ihn mehr als nur die Chance, in ihren Zirkel aufzurücken. Schaffte er es nicht, brauchte er sich um seine Zukunft keine Gedanken mehr zu machen. Kein ranghoher Ara würde ihn jemals zu Rate ziehen oder ihm einen Auftrag erteilen. Versagte er, bedeutete es das Ende seiner Laufbahn. „Meine Aufgabe lässt keine Kompromisse zu", sprach er eindringlich auf sie ein. „Die Mantar-Heiler erkennen meinen Erfolg nicht an, wenn er unter Beteiligung eines terranischen Medoschiffes und terranischer Ärzte zustande kommt. Es wäre so, als hätte ich ihn gar nicht erzielt."
    „Dein Erfolg ist dir also wichtiger als die Heilung der Monochromen."
    „Was denkst du? Wenn ich die Zeitbombe in ihren Genen entschärfe, ist es ein willkommener Nebeneffekt, mehr nicht."
    „Für diese Aussage sollte ich dich eigentlich des Planeten verweisen." Die Stimme Moharion Mawreys klang traurig. „Wir müssen um das Leben der jungen Mutanten kämpfen!" Er ignorierte die Aussage der Ministerin. „Du willst mich wegschicken? Gegen Rhodans Willen? Du musst verrückt sein."
    Moharion Mawrey kehrte zu ihrem Stuhl zurück und setzte sich. „Unsere Unterredung ist beendet. Was es zu sagen gab, ist gesagt. Du wirst Terra zusammen mit deiner Besatzung verlassen. Sagen wir, innerhalb von acht Stunden. Viel Glück, Zheobitt!" Unbändiger Zorn erfüllte den Ara. Die Haut spannte sich um seinen hohen Schädel und ließ die Wangenknochen deutlich hervortreten. Er brauchte nur zwei Schritte nach vorn zu tun und die nagelgleichen Kappen von den Fingern seiner linken Hand zu entfernen. Ein einziger Hieb reichte, um den Hals der Frau zu durchtrennen, wie er es bei Irkani Thrada getan hatte.
    Die Ministerin lehnte sich zurück. Ahnte sie, was in ihm vorging? „Die Mutanten sind zu wertvoll", lenkte er ein. „Als Waffe gegen SEELENQUELL stellen sie ein nicht zu unterschätzendes Potential dar. Willst du das leichtfertig aufs Spiel setzen?"
    „Mach einen sinnvollen Vorschlag!" lautete die Antwort.
    Jetzt hatte sie ihn da, wo er eigentlich nicht hingewollt hatte. „Ohne einen brauchbaren Ersatz für mein Schiff kann ich den Auftrag nicht erfüllen und mein Versprechen gegenüber Rhodan nicht einlösen. Die vier Gleiter und ihre Medogeräte reichen nicht einmal für eine brauchbare Untersuchung der jungen Leute."
    „Natürlich ist das eine Übergangslösung, Zheobitt. Im Medotrakt der Mutantenschule John Marshall findest du alles,

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