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2064 - Krisenfall Karthago

Titel: 2064 - Krisenfall Karthago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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was du für deine Untersuchungen benötigst." Er erstarrte vor Überraschung und überspielte es mit einer ziemlich hastigen Seitwärtsbewegung seines Körpers. „Wie viele sind es?" Sie zog die Augenbrauen hoch. „Mutanten, meinst du? Zweitausend. Rhodans galaxisweite Warnung an sie hat dazu geführt, dass immerhin zweitausend von ihnen nach Terra gekommen sind. Mein Ministerium kümmert sich derzeit um ihre Betreuung."
    „Ah, natürlich zweitausend. Der Tropfen auf dem heißen Stein. Ab wann stehen sie mir zur Verfügung?"
    „Sofort. Die meisten wollen nur kurze Zeit bleiben.
    Wir stellen Schiffe bereit, die sie aus der Galaxis schaffen, wo sie vor SEELEN QUELL sicher sind."
    „Nun gut, Moharion Mawrey. Ich lehne die Verantwortung für jede Verzögerung ab. Wenn das Gros der Mutanten zu sterben beginnt, kann das zu einer wahren Epidemie werden. Niemand kann ihnen dann noch helfen."
    „Dessen bin ich mir bewusst. Entschuldige mich jetzt. Ich muss zu einer Sitzung des Ministerrats."
    Sie wartete, bis er das noch immer aktivierte Transmitterfeld erreichte. „Da ist noch etwas", sagte sie. „Ich kann dir und deinen dreiunddreißig Artgenossen keine absolute Bewegungsfreiheit garantieren. Es könnte zu Unterbrechungen eurer Arbeit kommen. Wenn man euch abholt und in Sicherheit bringt, geschieht es zu eurem Besten." Das Entmaterialisierungsfeld nahm ihn auf. Diesmal beförderte ihn der Transmitter unmittelbar in die Empfangshalle. So schnell ihn seine langen Beine trugen, kehrte er auf die Plattform zurück, wo die vier Gleiter warteten. Er stieg ein und ließ sich in den Pilotensessel fallen. „Zur Mutantenschule John Marshall", zischte er. „Wo immer das ist."
    „Damit wir uns richtig verstehen, Ara. Ich sitze hier, weil mir die Falo-Gause-Stiftung Geld dafür bezahlt. Glaub ja nicht, dass du mich deshalb etwa als Versuchskaninchen Missbrauchen kannst. Ich werde darauf achten, dass du meine Menschenwürde respektierst." Zheobitt kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Sein aufmüpfiges Gegenüber war höchstens fünfzehn Jahre alt. Das hellbraune Haar hing ihm in Strähnen in die Stirn. Der Jüngling hatte leicht abstehende Ohren, eine Stupsnase und volle Lippen; die dunkle, fast schwarze Haut wies darauf hin, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem sehr heißen Planeten stammte. Unruhig trat er von einem Bein auf das andere. „Natürlich ist das gewährleistet", antwortete der Galaktische Mediziner und versuchte, seiner tiefen Stimme einen beruhigenden Klang zu geben. „Alle Untersuchungen werden ausschließlich in Absprache mit den Patienten durchgeführt."
    „Ich bin nicht dein Patient!"
    „Na gut. Dann bist du eben ein Freiwilliger." Zheobitt beherrschte sich mühsam. Der herausfordernde Gesichtsausdruck des Jünglings reizte ihn stärker, als er sich das zugestehen wollte. „In der Medosektion wartet ein terranischer Roboter auf dich. Er wird dich einem ersten Check unterziehen."
    Zheobitt wartete auf weitere Wortmeldungen. Sie blieben aus. Die skeptischen Blicke der Jungmutanten begleiteten ihn bis zur Tür. Draußen warteten drei Ärzte aus seinem Team; sie waren ebenso wie er Überlebende aus der ZENTRIFUGE. Der Ara schloss die Tür. „Typisch Terraner. Sie zweifeln daran, dass ich sie heilen kann", flüsterte er. „Tut alles, um sie von meiner Kompetenz zu überzeugen. Je kooperativer sie sich zeigen, desto schneller tritt ein Erfolg ein.
    Und jetzt folgt mir zu den anderen."
    „Es gibt keine anderen", murmelte Markhom-Reyl, der Mikrochirurg. Zheobitt fuhr herum. „Was soll das heißen?"
    „In dieser Mutantenschule halten sich nur achtzehn Monochrome auf. Die anderen sind überhastet abgereist."
    Moharion Mawrey - sie hatte es gewusst und ihm verheimlicht. In den Vorabinformationen, die er auf dem Flug nach Sydney erhalten hatte, war von vierhundert Monochromen in Sydney die Rede gewesen. Wütend stürzte Zheobitt sich in die Arbeit. Heimlich und ohne Wissen seiner Artgenossen hatte er sich mit den Untersuchungsergebnissen von Doktor James Buckley auseinandergesetzt. Sie dienten ihm als Grundlage und Einstieg. Der Internist aus der Ralph-Artur-Klinik Terranias hatte in mühsamer Kleinarbeit herausgefunden, dass die Basensequenz des Transposons mit der Positionsnummer 78.400 winzige Abweichungen von gespeicherten Standardwerten aufwies.
    Unter Transposonen oder „springenden Genen" verstand man DNA-Abschnitte, die in der Lage waren, aus ihrer Umgebung auszuscheren und sich

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