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2064 - Krisenfall Karthago

Titel: 2064 - Krisenfall Karthago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwebenden Bauwerks empor wandern. Auf halber Höhe lösten sich mehrere Kugelraumer aus ihren Docks und stiegen in den Himmel über Terrania. Gleiterschwärme näherten sich aus nordöstlicher Richtung und hielten auf die Plattformen zwischen den Blättern der Orchidee zu. „Das ist interessant", sagte der Strahlentherapeut. „Die Vergrößerung ergibt ein eindeutiges Bild. Sieh dir das an!"
    Achtzig Prozent der Männer und Frauen im Antigrav trugen die Uniform der Liga-Flotte. Zheobitt breitete die Unterarme aus und zeigte dem Artgenossen die Handflächen. „Na und? Bei der aktuellen Lage in der Galaxis wundert das nicht, oder?"
    „Es sind Roboter in einem menschlichen Kokon."
    „Du meinst...?"
    „Sie stocken das Personal ihrer Schiffe auf. Wenn wir in Erfahrung bringen könnten, was sie mit ihnen vorhaben, wäre das ein gutes Druckmittel, falls die Ministerin deine Wünsche nicht erfüllt.", Der Ara ließ die Arme sinken. „Kaum. Sie bilden eine Flotte mit robotischen Besatzungen, die mental nicht beeinflussbar sind - Rhodan und die LFT rechnen tatsächlich damit, dass SEELENQUELL bald Terra angreift." Terra befand sich in keiner beneidenswerten Lage. Die LFT war isoliert und hatte ihr Gebäude in Mirkandol geräumt. Mit Ausnahme einer Handvoll ehemaliger Kolonialwelten außerhalb der LFT und vielleicht noch der Haluter und der Pos bis hatte Terra keine Freunde mehr. Und die Bedrohung durch die Blues vielleicht stellte sie eine reine Schutzbehauptung Rhodans dar.
    Zheobitt glaubte persönlich an die Echtheit der Beweise, die Rhodan mit Hilfe der Medien über die Milchstraße verteilt hatte. An der Lage änderte es nicht.
    Der Ara ließ ein Kichern hören. „Je früher die Terraner für den Ernstfall rüsten, desto besser ist es für sie." Er richtete eine Anfrage an den Syntron, wie viele menschliche oder menschenähnliche Roboter derzeit. auf Terra stationiert waren. Der Automat verweigerte die Auskunft. Seit den Ereignissen mit den Dunkelfeldern herrschte auf Terra Ausnahmezustand. Es bedeutete, dass bestimmte militärisch auswertbare Informationen nicht mehr allgemein zugänglich waren. „Deine Fahrzeuge werden umgeleitet", informierte ihn die freundliche Syntronstimme. „Die Landung erfolgt auf Plattform siebenundvierzig."
    Das war ziemlich weit oben, irgendwo unmittelbar am Hochsicherheitstrakt der Regierung. Der Ara atmete tief durch. Endlich! dachte er. Endlich messen sie mir die Bedeutung zu, die mir zusteht. Die Solare Residenz wuchs immer höher vor ihnen auf. Aus dieser Perspektive ragte der Stiel wie ein Insektenstachel nach unten zur Oberfläche. Langsam drifteten die Gleiter aufwärts. Die Wandung des Gebildes war scheinbar zum Greifen nah. Der Abstandsmesser belehrte Zheobitt, dass ihn gut dreißig Meter von der Stahlorchidee trennten.
    Er gestand es sich nur unwillig ein, aber die Solare Residenz faszinierte ihn mehr als der Kristallpalast auf Arkon, der ein Juwel inmitten eines großen Diamantenfeldes darstellte. Die schwebende Orchidee aus Stahl jedoch war einzigartig in einer schlichten, beinahe wildromantisch zu nennenden Umgebung. Dieses Gebilde stand für eine Weltanschauung, wusste er. Hier verbanden sich die Freiheitsliebe der Terraner und die Prinzipien Thoregons zu einer Synthese. Das galt so lange, bis eine arkonidische Flotte erschien und die Orchidee durch einen Volltreffer zum Absturz brachte. Zheobitt wusste nicht genau, ob die Terraner ihren Regierungssitz in eine fliegende Festung verwandeln konnten. Er nahm es nicht an, das Gebilde sah einfach nicht so aus. Eher glaubte er, dass irgendwo in der Nähe ein Kontingent Kugelraumer existierte und die Solare Residenz im Ernstfall abschirmte und verteidigte.
    Gegen eine gezielt durch den Hyperraum geschickte Transformbombe schützte so eine Hilfe allerdings recht wenig. „Fliegt, Falken, fliegt!" murmelte Zheobitt und dachte an die arkonidischen Scharfmacher um Sargor von Progeron. „Aber lasst euch Zeit, bis ich meine Aufgabe zu Ende geführt habe."
    Zwischen Trauben aus Fahrzeugen hindurch suchten sich die vier Gleiter ihren Weg. Die syntronische Leitstelle koordinierte den Verkehr perfekt. Manchmal bewegten. sie sich in fünf, sechs Metern Abstand an militärischen Einheiten entlang. Durch die Fenster erhaschte der Ara den einen oder anderen Blick auf die Insassen. Die Männer und Frauen standen eng gestaffelt. Ihre Gesichter wirkten starr, ebenso ihre Körper. Keiner bewegte den Kopf. Das typische Heben und Senken des

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