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2064 - Krisenfall Karthago

Titel: 2064 - Krisenfall Karthago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erkundigte sie sich in Rhodans Richtung.
    Der Terraner senkte zur Bestätigung die Augenlider. Mozun war am 27. Oktober 1303 zusammen mit den anderen neun ertrusischen Emotionauten von seiner Heimatwelt geflohen; schweren Herzens, wie Perry wusste. Die Männer hatten sich in den Dienst des Widerstands stellen wollen, aber Kim Tasmaene hatte es abgelehnt. Ihre Fähigkeiten stellten für Ertrus ein zu wertvolles Gut dar, als dass der neu gewählte Präsident es im Untergrundkampf gegen die arkonidischen Besatzer leichtsinnig aufs Spiel gesetzt hätte.
    Die Emotionauten waren nach Terra gegangen, wo man ihnen an der Galaktonautischen Akademie von Terrania einen Schnellkurs verpasst hatte. Er sollte sie mit der Technik und dem Flugverhalten von ENTDECKERN vertraut machen. „Drei Monate reichen nicht aus", fuhr die epsalische Kommandantin fort. „Was will er hier?"
    „Diese Frage stellt sich mir auch", antwortete der Ertruser. „Drei Monate Training sind in der Tat gefährlich wenig. Dennoch trete ich heute meinen Dienst an." Pearl Ten Wafer glaubte sich verhört zu haben. Die wuchtige Gestalt hinter dem Kommandantensessel, dieser Fels in der Brandung, geriet geradezu ins Schwanken. „Es ist mein persönlicher Befehl." Perry Rhodan deutete auf die golden schimmernde SERT-Haube, die seit dem September des Vorjahres installiert war. „Am heutigen Tag werden alle acht Einheiten der ENTDECKER-Klasse mit Emotionauten von Ertrus bemannt. Wem das verfrüht erscheint, der möge seine Bedenken äußern. Ich weise jedoch darauf hin, dass sich an der Entscheidung selbst nichts ändert." Pearl Ten Wafer akzeptierte es. Auch von Claudio Rminios kam kein Widerspruch. Sie mochten ahnen, dass der Terranische Resident die Anordnung für dringend notwendig erachtete. Je schneller die Emotionauten die Schiffe beherrschten, desto besser war es.
    Rhodan band es ihnen nicht auf die Nase, aber natürlich konnten sich die meisten denken, dass es mit der Entführung Bostichs zusammenhing. Der Coup auf Ertrus forderte das Huhany'Tussan heraus. Arkon musste reagieren. Und das bedeutete gleichzeitig, dass SEELENQUELL aktiv wurde. Rock Mozun setzte sich in Bewegung. Er legte ,die zweite Hälfte der Wegstrecke bis zum erhöht angeordneten Halbrund der Kommando-Sektion zurück. Als sei es das Selbstverständlichste der Welt für ihn, ließ er sich in den Sessel mit der SERT-Haube sinken. Der Syntron aktivierte sich selbsttätig und kündigte an, dass die ersten Simulationsprogramme für ihn bereitstanden. „Wir schleichen die nächsten sechs Stunden durch den Hyperraum", stellte der Emotionaut fest. „Was hat das zu bedeuten?"
    „Das ist auch so ein persönlicher Befehl Rhodans." Pearl Ten Wafer gab ihrer Stimme einen geheimnisvollen Klang. „Was man so hört, soll wohl eine Art Operation stattfinden."
    Unter dem Eingang zur Hauptmedostation blieb der Terraner stehen.
    Monkey erwartete ihn bereits. Der Oxtorner stand breitbeinig mitten im Vorraum. Er hielt die Arme verschränkt. Als er den Ankömmling gewahrte, klickten seine Augenoptiken nervös. Die Musterung 'schien zur Zufriedenheit des USO-Chefs auszufallen. Er gab seine ablehnende Haltung auf und deutete hinüber zur Sitzgruppe. Rhodan nahm die Einladung mit einem kurzen Nicken an. Er ließ sich in einen der Sessel sinken, während sich der Oxtorner mangels einer geeigneten Sitzgelegenheit auf dem Boden niederließ. Über das Gesicht des Terraners huschte ein verhaltenes Grinsen. „Hiermit gebe ich das Kommando über die Eingreiftruppe an dich zurück", sagte er.
    Monkeys Mundwinkel zuckten. Dort, wo die Hülsen der Optiken das Fleisch und die Haut der Wangen berührten, entstand ein leises Schmatzen. Es war seine Art Heiterkeit auszudrücken, wie Rhodan wusste. Die starren Augenimplantate hatten die Muskulatur der Wangen verändert und dazu geführt, dass sein Lachen eingefroren wirkte. Folgerichtig ließ er es bleiben. „Halten wir uns nicht mit Formalitäten auf, Rhodan." Der Oxtorner lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und entspannte die kompakte Nackenmuskulatur. „Es gibt Wichtigeres. Du nimmst mir die Gründung der Neuen USO noch immer persönlich übel. Ich spüre es bei jedem deiner Worte und mit jedem deiner Schritte."
    „Du leitest eine Organisation, die in keiner Weise und von niemandem in der Milchstraße eine Legitimation erhalten hat. Insofern unterscheidet sich die Neue USO nicht von den in allen möglichen Schattierungen und Nuancen agierenden Organisationen der

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