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2064 - Krisenfall Karthago

Titel: 2064 - Krisenfall Karthago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Die LEIF ERIKSSON ortete eine Reihe kleiner Metallkonzentrationen im Randgebiet des Riffs. Das waren robotische Einheiten.. Sie durchpflügten die größeren Himmelskörper nach wertvollen Metallen. Die Ortung schlug aus. Neben dem grellweiß leuchtenden Stern Racisse zeichnete sich ein runder Körper aus Ynkonit ab. „Identifizierung positiv. ODIN-Einheit ANUBIS wünscht eine Transmitterverbindung."„Ist genehmigt", sagte Rhodan. Er handelte sich von Pearl Ten Wafer einen schiefen Blick ein. „Die Passagiere sollen an Bord kommen."
    Starke Schutzfelder bauten sich auf und schirmten die hyperenergetische Verbindung gegenüber dem Sternenriff ab. Der eigentliche Transportvorgang nahm auf die kurze Entfernung nur wenige Tausendstelsekunden in Anspruch. Rhodan schickte einen kurzen Gruß zur ANUBIS, dann stürzte sich die LEIF ERIKSSON bereits wieder durch den Metagrav-Vortex. Diesmal betrug der Überlichtfaktor sogar nur fünf Millionen. Mit 0,151 Lichtjahren pro Sekunde schlich der ENTDECKER durch den Hyperraum. Vielleicht war diese Vorsicht über flüssig. Bostich ruhte seit ihrem Verschwinden aus der Nähe des Kreit-Systems unter starken, mehrfach gestaffelten Paratronfeldern.
    Zudem war SEELENQUELLS Aura noch schwach und wenig ausgeprägt. Die negative Superintelligenz würde Jahre oder Jahrzehnte benötigen, um das Machtvakuum auszufüllen, das ES hinterlassen hatte. Zurzeit reichten ihre mentalen Anstrengungen nicht aus, um eine Galaxis oder die gesamte Lokale Gruppe zu durchdringen. Noch existierte wohl die Aura, die ES hinterlassen hatte. Sie war von Terranern und anderen Bewohnern der Milchstraße zwar nicht anzumessen, bildete aber einen natürlichen Schutzwall. Dass es Wrehemo Seelenquell dennoch gelungen war, sich und die Monochrom-Mutanten in eine negative Superintelligenz zu transformieren, verstand Rhodan als Hinweis darauf, dass ES' Aura sich abschwächte und irgendwann vollständig verflüchtigen konnte.
    In dieser Situation ging Perry auf Nummer Sicher. SEELENQUELL besaß Macht und eine überlegene Technik, die er und Morkhero mit in die Milchstraße gebracht hatten. Noch ließ sich nicht genau sagen, wie stark diese Machtmittel wirklich waren. Die bisherigen Kostproben ließen Schlimmes befürchten.
    Bostich I. war, auch wenn es keinem Terraner passte, der wertvollste Patient der Milchstraße. Sie durften sich keinen Fehler erlauben, was seine Sicherheit und seine Gesundheit betraf. Die weiteren Geschicke der Milchstraße hingen davon ab. Gelang es, das Leben des Imperators zu retten, ihn von SEE-LENQUELL zu befreien und auf den gemeinsamen Kampf gegen die junge Superintelligenz einzuschwören, standen Terra und Arkon Seite an Seite. Mit etwas Glück konnte es gelingen, SEELENQUELL auf Arkon III zu isolieren und ihn damit wenigstens körperlich handlungsunfähig zu machen.
    Und wenn Arkon erst einmal frei war, würden sie sich um die Blues und ihre versklavten Regierungen kümmern. Schleusenschott 9/20 auf der rechten Seite der halbrunden Hauptzentrale öffnete sich und ließ eine einzelne Person ein. Erst sahen sie nur den riesigen Schattenwurf. Ihm folgte eine Gestalt, die an Imposanz nichts zu wünschen übrig ließ. Sie war zweieinhalb Meter groß bei einer Schulterbreite von zwei Metern und fünf Zentimetern. Für einen Ertruser war das ausgesprochen schmal. Der Eintretende bewegte sich fließend und mit einer auffälligen Lautlosigkeit.
    An Stelle des einen Sichelkamms trug er zwei schwarze, zehn Zentimeter breite und einen Millimeter hohe Haarstreifen. Sie zogen sich von den Seiten der Stirn nach hinten und liefen im Nacken zusammen. Im Gesicht trug er einen von ihm selbst so bezeichneten „Zwölfstundenbart". Er bestand aus grauen, widerspenstigen Borsten von drei Millimetern Länge und bedeckte Oberlippen, Kinn und Wangen. Gehüllt war der Extremweltler in einen Komfort-Kampfanzug von blaugrauer Farbe mit einem Einsatztornister auf dem Rücken, der in Form und Muster an einen Schildkrötenpanzer erinnerte. Der ungewöhnliche Ertruser blieb auf halbem Weg zwischen Eingang und dem Halbrund des Kommandopodests stehen. „Rock Mozun meldet sich zum Dienst", sagte er schlicht und bemühte sich, die klare und volltönende Stimme zu dämpfen. Aber selbst wenn er geflüstert hätte, wären die Worte bis in den hintersten Winkel der Hauptleitzentrale zu hören gewesen. Pearl Ten Wafer verschränkte die Arme vor der Brust und musterte ihn kritisch. „Das ist der angekündigte Emotionaut?"

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