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2070 - In der Sternenkammer

Titel: 2070 - In der Sternenkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es Hydjodka oder ein anderer war - und mehrere an die drei Meter große, bärenartige Geschöpfe auf ihn zukamen. Schon allein die Tatsache, dass sie nicht mit Roben aus dunklem Samt mit weißen Pelzsäumen bekleidet waren, verriet ihm, dass es sich nicht um Gäste der Weihe handelte.
    Sie trugen Schutzanzüge, und in den Händen hielten sie Waffen. Man hatte den Kimbaner offensichtlich entdeckt.
    Wie hatte sich Ja-Ron Kascha verraten?
    Lag es vielleicht nur daran, dass er seine geistige Selbständigkeit bewahrt hatte? Dass er unreine Gedanken gedacht hatte, die nicht mit jener kosmischen Ehrfurcht in Einklang zu bringen waren, die die anderen Gäste ausfüllte? Oder hatte Hydjodka noch einmal seine Dokumente überprüft, und sie waren doch nicht so perfekt gefälscht gewesen, wie man ihm versichert hatte? Schließlich befand er sich hier in einem Zentrum kosmokratischer Macht, in dem den Bediensteten Möglichkeiten zur Verfügung standen, von denen er nicht einmal zu träumen wagte.
    Egal! Der Kimbaner sprang auf. Jedes Zögern war gleichbedeutend mit der sicheren Festnahme, und damit würde der noch im verborgenen agierende Orden der Ritter von Dommrath ins grelle Licht der kosmokratischen Neugier gezerrt werden. „Zyn!" rief er. Es war der vereinbarte Kode-Begriff.
    In die Tagebuchroboter kam Bewegung. Vier von ihnen schossen in die Höhe, zwei schwebten weiterhin dicht über dem Boden. Die sechs Roboter bildeten ein Rechteck vor ihm, dessen Konturen vollends sichtbar wurden, als die Tarnkappen über den energetischen Projektoren zurückgefahren wurden und rot schimmernde Strahlen die kleinen Gebilde miteinander verbanden. Die Roboter bildeten eine Tür für ihn. Ein Tor. Ein Portal.
    Ein grelles Flimmern verriet Ja-Ron Kascha, dass der Transmitter einsatzbereit war. Einer der Roboter spuckte einen Datenträger aus, der die Aufzeichnung des Geschehens der letzten Stunden enthielt, und Ja-Ron fing ihn geschickt auf. Dann trat der Kimbaner durch das Portal. Und rematerialisierte in der Zentrale seines Ritterschiffs. Nicht in der des kleinen Beibootes, mit dem er auf Khrat gelandet war, sondern des Mutterschiffs, das am Rand des Systems wartete. Mit der Aktivierung des Transmitters war gleichzeitig die Aktivierung der Selbstzerstörungssequenzen des Beibootes und der Tagebuchroboter eingeleitet worden. Weder von dem kleinen Raumschiff noch von den Doppelstäblern würde irgendetwas übrigbleiben, was den Helfern der Kosmokraten Rückschlüsse auf die Heimat ihres geladenen Gastes ermöglichte.
    Und in Norgan-Tur hatte Ja-Ron Kascha seine Spuren gut verwischt. Das Land Dommrath lief nicht Gefahr, die Aufmerksamkeit der Kosmokraten und ihrer Helfer zu erlangen. Während das Ritterschiff Fahrt aufnahm und schließlich auf Überlicht ging, dachte Ja-Ron Kascha über die Erleuchtung nach, die ihm im Dom Kesdschan gekommen war.
    Dornen im Fleisch Das Hologramm wurde den Maßstäben nicht gerecht. Auch die eingeblendeten Daten konnten den acht Rittern keinen Eindruck vermitteln, wie gewaltig das Objekt in Wirklichkeit war. Sie alle hatten sich in der Sternenkammer versammelt, im Rittermodul, aber außerhalb der Reichweite des Nukleus der HEILERIN. Sie hielten sich zunehmend in dessen unmittelbarer Nähe auf, und dort kam es zu einem ganz seltsamen Phänomen.
    Der Nukleus vermittelte den Rittern das Gefühl, als würden in ihrem Körper Schlafhormone ausgeschüttet. Er erzeugte Trägheit und Wohlbefinden.
    Die Ritter schliefen in PULCIAS Gegenwart. Tagelang, wochenlang, monatelang. Sie schliefen und fanden im Schlaf zu sich. Noch niemand hatte eine wissenschaftliche Erklärung für dieses Phänomen gefunden.. Aber nun galt es, wach zu sein und Entscheidungen zu treffen, und deshalb hatten die Ritter den Bannbereich der toten Superintelligenz verlassen. „Der Prototyp des noch nicht ausgereiften Ortungsschutzes hat einwandfrei funktioniert", erstattete Ja-Ron Bericht. Haj ließ ein Holo aufleuchten. Es zeigte das Ritterschiff, das inmitten vieler anderer Raumschiffe unbehelligt seine Kreise um eine kosmische Abstrusität zog.
    „Wir sehen solch eine Erscheinung nicht zum ersten Mal", stellte Ritter Jedlie Herdan klar, „können uns jedoch noch immer nicht erklären, worum es sich hier handelt." Die eingehenden Datenströme waren wenig aufschlussreich. „Wir sehen hier einen absolut stillen und schwarzen Abschnitt des Kosmos", sagte Ja-Ron, „der eigentlich gar nicht vorhanden zu sein schien. Ein blinder Fleck im

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