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2070 - In der Sternenkammer

Titel: 2070 - In der Sternenkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Die erste Substanz war schon den Kimbanern in Kohagen-Pasmereix bekannt gewesen, doch um die zweite rankten sich die unglaublichsten Gerüchte. Ultimate Materie sollte in ihr verarbeitet sein ...
    Um den Dom waren kleine Gebäude gruppiert, die Unterkünfte der 116 Domwarte und 16 Zeremonienmeister. Und überall zwischen ihnen setzten weitere Transportkugeln mit ihren Passagieren auf. Ja-Ron bekam noch keine Landeerlaubnis, so groß war der Andrang. Während die silberne Kugel über dem Dom schwebte, spürte er, wie ihn ein Gefühl von Ergriffenheit und Ehrfurcht durchdrang und immer stärker wurde.
    Ja-Ron Kascha musste sich eingestehen, dass er solch eine Aura bislang nirgendwo sonst im Universum wahrgenommen hatte. Und er war viel herumgekommen. Die Ritter von Dommrath hatten sich in letzter Zeit der Erforschung des Kosmos zugewandt. Insbesondere Ja-Ron Kascha hatte mit seinem Ritterschiff das Universum durchstreift; seine Reisen hatten zum Teil Jahrhunderte gewährt. Er war sogar in Erranternohre gewesen, einer Galaxis, die ein Zentrum der Aktivitäten der kosmokratischen Helfer darzustellen schien. Auch dort hatte er sich nicht als Ritter von Dommrath zu erkennen gegeben, und daher war ihm eine Audienz bei einem Beauftragten der Kosmokraten verwehrt geblieben.
    Und das schien, im Nachhinein betrachtet, ein großes Glück zu sein. Der letzte Kontakt zu den echten Rittern der Tiefe - oder zumindest zu den Beauftragten der Kosmokraten -, lag mittlerweile etwa dreihundertfünfzigtausend Jahre zurück. Hergestellt hatte ihn der legendäre Zyn Kascha selbst, ein Vorfahre Ja-Rons, der nach dieser bislang letzten Begegnung mit Vertretern der übergeordneten Wesen dem Volk der Kimbaner eine ganz neue Richtung gewiesen hatte.
    Der Orden der Ritter der Tiefe stand anscheinend unter großem Druck. In den Jahrtausenden nach dem Kontakt Zyn Kaschas musste die Zahl der Ritter der Tiefe stark abgenommen haben. Zeitweise schien sogar nur noch ein einziger gelebt zu haben.
    Neue Ritter hatte es jahrzehntausendelang nicht mehr gegeben. Unter diesen Umständen wäre es denkbar gewesen, dass die Kosmokraten sich bei der Suche nach anderen Hilfsvölkern an die Kimbaner erinnert und versucht hätten, sie wieder in ihre Dienste zu zwingen. Genau das musste unter allen Umständen vermieden werden. Doch seit etwa 50.000 Jahren erlebte der Ritterorden eine Art zweite Blüte, und es gab wieder Weihen im Dom Kesdschan. Ja-Ron hatte auf seinen Reisen viel erfahren. Offensichtlich waren mehr und mehr Aufgaben anderen, nicht näher genannten Beauftragten der Kosmokraten zugewiesen worden, während andererseits zwischen den Zeilen herauszuhören war, dass einiges in der breitgefächerten Organisation der Kosmokraten-Helfer im argen lag... Die Berichte waren so wundersam, dass sie eher überweltlichen Legenden ähnelten, doch der Ritter von Dommrath war überzeugt, dass sie zumindest. ein Körnchen Wahrheit enthielten.
    Da war die Rede von Sieben Mächtigen, die nach dem Verrat und der Verbannung eines von ihnen am Rand des Abgrunds zu stehen schienen. Da munkelte man von einer Revolte, nach der ein sogenannter Schwarm nicht mehr Intelligenz verbreitete, sondern aufgrund einer Verdummung katastrophale Zustände hinterließ. Da sprachen eingeweihte Kreise verhältnismäßig offen darüber, dass sich die Diener der Materie in ihren Kosmischen Fabriken längst zu Exzentrikern entwickelt hatten und die kleinen Humanoiden der Demonteure und ihre Androiden reine Technokraten und Befehlsempfänger waren. Und die Roboter der Kosmokraten wie Beck, Cairol und Laire - der seit dem Verrat eines der Mächtigen spurlos verschwunden sein sollte - schienen ihre Aufgaben auch nicht erfüllen zu können.
    Ja-Ron Kascha verdrängte diese Gedanken und betrachtete sein Spiegelbild in der silbern schimmernden, transparenten Hülle der Transportkugel. Er verabscheute die weite Robe aus dunklem Samt mit weißen Pelzsäumen; die er trug, aber es wurde von allen Gästen verlangt, so bekleidet zu erscheinen. Die Transportkapsel senkte sich langsam, und die Hochstimmung in Ja-Ron wurde stärker. Khrat war ein Schnittpunkt universeller Ereignisse, atmete fürwahr kosmische Geschichte, das spürte der Ritter von Dommrath ganz deutlich. Und er bezweifelte nicht; dass alle anderen zu dieser Feierlichkeit Geladenen genauso, wenn nicht sogar noch viel stärker reagierten. „Werter Gast ..." Eine sanfte Stimme riss Ja-Ron aus seinen Überlegungen. Der Kimbaner sah durch die

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