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2070 - In der Sternenkammer

Titel: 2070 - In der Sternenkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Isolation zu setzen! Im Nachhinein... Ein schrecklicher Krieg hatte das Land überzogen und planetengebundene Völker ohne Raumfahrt niedergewalzt, die längst kein eigenes Militär mehr besaßen. „Das ist der letzte Planet, der gefallen ist", sagte Haj. „Nach einem Jahrzehnt schrecklicher Verluste hat die Legion endlich den letzten Feind besiegt". „Und ich habe das zu verantworten", sagte Kalfym Kascha. „Ich habe dich gewarnt", sagte Haj. „Ich habe damals gesagt, Paumyrs Erscheinen wird dich vor schwere Entscheidungen stellen." Kalfym Kascha lachte leise auf. „Wir Ritter von Dommrath wissen nun, belehrt durch leidvolle Erfahrungen", flüsterte er, „dass sie nie wieder in externe Konflikte eingreifen dürfen, auch nicht, wenn Paumyr dies von ihnen verlangen sollte." Haj schwieg. „Die Lehre vom Medianen Frieden kann nur funktionieren, solange die Mediane Gleichung isoliert steht und nicht in einem Gleichungssystem."
    „Mit Gleichungssystem meinst du", sagte Haj, „im Zusammenspiel mit anderen Galaxien ..." Kalfym Kascha ging nicht darauf ein. „Du wirst die Nachricht überbringen", sagte er. „Du wirst die Ritter unterrichten."
    Haj schwieg eisern. „Ich habe keine andere Wahl", sagte Kalfym Kascha. „Ich werde die Verantwortung für dieses Debakel persönlich übernehmen und trete von meinem Amt als Ritter zurück." Haj erwiderte nichts darauf. Er extrahierte lediglich im Lauf der Jahrhunderte aus dem unendlichen Strom der Daten des Landes Dommrath, dass Kalfym Kascha den Rest seines Lebens allein und in Verbitterung verbrachte und im Alter von nur 5776 Dommjahren am 09C.01K.08R./411.805D starb.
     
    *
     
    Beck: Zitate aus den Chroniken: relative Gegenwart - vor etwa 13.000 Jahren
    Im Jahr 8045 v. Chr. wird in Ammandul der Arkonide Atlan geboren.
    Im Jahr 9857 v. Chr. wird im Land Dommrath Mohodeh Kascha geboren. Er ist der letzte der Kimbaner. Oftmals erweist sich Jahrhunderte, Jahrtausende oder gar Jahrmillionen später, dass scheinbar völlig voneinander unabhängige Ereignisse in einem Zusammenhang stehen und wiederum Einfluss auf andere Geschehnisse von kosmischer Bedeutung nehmen oder diese gar erst auslösen. Wobei der Begriff „gleichzeitig" relativ zu verstehen ist. Was sind schon Jahrzehntausende oder bloße Jahrtausende oder gar Jahrhunderte bei jenen etwa zwanzig Milliarden Jahren, oder auch fünfzehn oder wieviel auch immer, die seit der Entstehung dieses Universums vergangen sind?
     
    4.
     
    Der Letzte der Kimbaner
    Mohodeh Kascha: relative Gegenwart
    Druiden, Experimente, Friedensbringer
     
    Der Ausbau des Planeten Annuze I zu einem medizinischen Zentrum für Seuchenopfer war so gut wie abgeschlossen. Die Seuche, dachte Mohodeh Kascha. Sie war nach wie vor der zentrale Makel der Medianen Kultur. Die große Erniedrigung, der Stachel im Fleisch, der den Rittern Jahr für Jahr vor Augen führte, dass es noch ein großes Stück Weges zurückzulegen galt ...
    Annuze I war keine schöne Welt. Ganz im Gegenteil. Kein Quadratzentimeter Boden, der nicht bebaut war. In unglaublicher Dichte bedeckten fabrikartige Komplexe die Oberfläche. Und fliegende Fabriken, jede einzelne mehrere Quadratkilometer groß, zogen in dichten Schwärmen durch die Atmosphäre. Zahlreiche weitere kreisten im Orbit. Die Seuchenforschung schien nur eine kleine Nebenrolle zu spielen. Annuze Iwar ein gigantischer Industrieplanet. Und irgendwo in diesem technologischen Gewimmel arbeiteten die Druiden von Couxhal in einem streng abgeschirmten Bereich daran, den Geheimnissen der Seuche auf die Spur zukommen. Die Druiden von Couxhal, dachte Mohodeh.
    Vielleicht hatte die Katastrophe, die sein Ahnherr Kalfym über das Land gebracht hatte, doch noch eine gute Seite. Jahrzehntausende später...
    Mohodeh hatte das Talent der Druiden erkannt und sie über einige tausend Jahre gezielt gefördert, letzten Endes, um mit ihren seltsamen Fähigkeiten gezielt die Seuche zu bekämpfen. Er hatte sie von den Suggestoren der Ritter beeinflussen lassen, und sie hatten mittlerweile ihre extragalaktische Herkunft vergessen und hielten sich für Dommrather.
    Mohodeh Kascha fragte sich, ob man auch in Gaansuhr die wahre Herkunft der Druiden vergessen hatte. Oder ob die Überlebenden der Großen Schlacht im Lande Dommrath, die heutigen Außenlandkolonisten, sie vergessen hatten. Aber Mohodehs Plan schien gescheitert zu sein. „Wir können die Seuche nicht bekämpfen", sagte Moinak, der derzeitige Sprecher der Druiden, mit tiefer,

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