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2071 - Der siebte Ritter

Titel: 2071 - Der siebte Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werden? Damit hätte er niemals gerechnet - und das war auch nicht sein Ziel! Er rieb sich die Stirn.
    Die Ritter hatten ihm Bedenkzeit zugestanden, die brauchte er auch. Er ging zu dem einzigen Nicht-Ritter des Raumes, Atlan. „Ich wollte dir etwas berichten", begann der Sambarkin. Ruben erzählte von Trim und Startac, nicht ohne ein gewisses Vergnügen, den weißhaarigen Fremden halbwegs außer Fassung zu sehen. „Bist du ganz sicher?" fragte Atlan. „Aber ja. Vermutlich hättest du schon mit ihnen gesprochen, wenn sie nicht geflohen wären."
    Tayrobos Schlitten schwebte heran. „Das war die Angelegenheit, während der ich wegmusste", erläuterte er dem Arkoniden. „Du brauchst dir aber keine Gedanken zu machen. Jemand von der SOL ist bereits unterwegs, um nach ihnen zu suchen. Bis du zur SOL zurückkehrst, sind die Flüchtlinge sicher schon eingetroffen. Ich möchte dich nur bitten, jetzt keinen Funkkontakt aufnehmen zu wollen - der Augenblick der Ritterweihe ist zu wichtig." Atlan nickte. „Es ehrt mich, in diesem bedeutungsvollen Moment dabei sein zu dürfen", versicherte er. „Es ist ein Hintergedanke dabei", argumentierte das Wurmwesen. „Du bist ein Außenstehender, aber du warst einst Ritter der Tiefe. Du solltest dich mit Ruben Caldrogyn unterhalten." Das wollte der Sambarkin ebenfalls. Er hatte eine Menge Fragen an Atlan. So erfuhr Ruben von der Mission der SOL und ein wenig die Zusammenhänge in der Milchstraße, die sich mit den Berichten von Trim und Startac deckten. Im Gegenzug erzählte er über die beiden Monochrom-Mutanten, was er wusste. Doch dann hatte er noch andere Fragen. „Du bist kein Ritter, aber ich spüre etwas Besonderes an dir", begann er. „Was ist das?" Atlan lächelte. „Ich besitze eine Ritteraura, die Tayrobo und die anderen spüren können. Du wirst wissen, was ich meine, wenn du selbst Ritter geworden bist."
    „Du sprichst ja sehr überzeugt", sagte Ruben Caldrogyn langsam. „Das bin ich auch."
    „Wie kommst du darauf?" Ruben sah prüfend auf den Weiß haarigen hinab. „Du kennst mich nicht."
    „Du hast inzwischen eine Menge von dir berichtet, Ruben", antwortete Atlan. „Du besitzt viel Verantwortungsgefühl, und vor allem strebst du nicht nach Macht. Du hast sehr ehrenhafte Ziele, die eigentlich nicht im Gegensatz zu denen der Ritter stehen."
    „Ach, wie würdest du meine Revolution dann bezeichnen?"
    „Du kennst nicht alle Hintergründe, deswegen brachte es dich dazu, Raumschiffe bauen zu wollen. Wenn du weißt, worum es den Rittern geht, wirst du erkennen, dass ihre Auffassung nicht völlig falsch ist und sie aus ihrer Sicht der Dinge heraus recht haben. Ich denke anders als sie, kann sie aber verstehen."
    „Genauso hätte mein Vater auch zu mir sprechen können." Ruben stocherte mit einem Lappfinger in der Luft herum. „Würdest du tun, was man mir anbietet?"
    „Im Grunde genommen tue ich es ja schon", antwortete Atlan.
    Ruben wurde unruhig, er musste ein paar Schritte gehen. Die Halle war groß genug für einen kleinen Spaziergang. „Ich würde viel lieber an der frischen Luft sein", beklagte sich der Sambarkin. „So viel Zeit werden sie dir nicht lassen", vermutete Atlan. „Denn du bist schon hier. Viele Wahlmöglichkeiten bleiben dir nicht mehr."
    „Dann sind sich also alle außer mir ihrer Sache sicher?"„Dass du an dir und dieser Bestimmung zweifelst, ist nur gut. Das macht dich vorsichtig." Sie gingen schweigend nebeneinanderher, bis Ruben das Gespräch fortsetzte: „Inwiefern tust du es schon?"„Ich bin ein Unsterblicher", offenbarte Atlan. „Ein technisches Gerät namens Zellaktivator verhilft mir dazu. Ich habe schon eine Menge Jahrtausende erlebt. Und ebenso wie die Ritter kümmere ich mich um die Geschicke meiner Galaxis, zusammen mit meinen anderen unsterblichen Gefährten."
    „Bleibt da noch Zeit für deine eigenen Wünsche und Sehnsüchte?"
    „Dies ist mein Wunsch. Obwohl ich oft zweifle. Und manchmal möchte ich alles hinwerfen und mich irgend wohin in die Einsamkeit zurückziehen. Manchmal kann ich das sogar, während einer friedlichen Periode, in der ich nicht gebraucht werde. Eine Zeitlang ist das schön. Doch dann... treibt es mich wieder hinaus. Erst recht, wenn sich eine neue Herausforderung stellt."
    Ruben kratzte sich mit den Lappfingern an der kahlen Schläfe. „Wie ist es, unsterblich zu sein? Ist es ein Geschenk oder ein Fluch?" Atlan lächelte still. „Unser Zellaktivator macht uns nur relativ unsterblich. Wenn uns

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