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2071 - Der siebte Ritter

Titel: 2071 - Der siebte Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dao-Lin.
    Es war nicht einfach, da die Stadt sehr weitflächig war - und von mindestens hundert verschiedenen Volksgruppen bewohnt. Die Stadtbewohner machten etwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung Crozeiros aus. In Crozeirenstadt wurden in erster Linie Dienstleistungen für die galaktische Verwaltung in der Sternenkammer erarbeitet. Stunde um Stunde verging ergebnislos. Aber Dao-Lin-H'ay blieb bei der Suche vollkommen geduldig. „Du bist wohl eine Jägerin", meinte ihr Begleiter einmal mit einem Seitenblick, den sie als bewundernd einstufte. „Hin und wieder", antwortete sie.
    Ihre Blicke wechselten ständig zwischen den Kontrollen und der Stadt. Ihre Haltung war die ganze Zeit fast reglos, nur hin und wieder zuckte ihr rechtes Ohr; die normalerweise geschlitzten Pupillen waren rund geweitet.
    Als allmählich der Tag heraufzog und sich ein blassroter Schimmer am Himmel ausdehnte, breitete sich vor Dao-Lins Augen eine weitläufige, malerische Stadtfläche aus, mit individuell gestalteten Häusern mit barockähnlichen Fassaden, teilweise sogar aus Naturstein und Holz, was ein archaisches, gemütliches Flair verbreitete. Es wirkte wie eine Architektur aus weißem Licht und braunem Sandstein. Die Straßen waren breit und großzügig angelegt, mit Parks und Grünflächen an jedem Knotenpunkt.
    „Du wirst sie genauso wenig finden wie unsere Leute", orakelte Kal Pakanni. „Ich habe doch noch gar nicht richtig angefangen", versetzte die Unsterbliche. Als die Plattform etwas tiefer sank, erkannte die Kartanin weitere interessante Details, beispielsweise unzählige ineinander verschachtelte Wandelhallen, die sich quer durch die ganze Stadt von Park zu Park zogen. „Dies ist ein lebenswerter Ort", stellte die Unsterbliche beeindruckt fest. „Ja, nach der in historischer Zeit erfolgten Vernichtung wurde die Stadt originalgetreu restauriert", stimmte der Caranese zu. „Es ist der schönste und friedlichste Ort im ganzen Land Dommrath."Nun konnte Dao-Lin auch den als Park bezeichneten dunklen Ort der Nacht besser erkennen. Er lag nicht unmittelbar im Zentrum, sondern achtzig Kilometer nördlich des Stadtkerns; ein unzugängliches, Naturgebiet von sieben Kilometern Durchmesser.
    Sie hatte es schon in der Nacht bemerkt, aber jetzt war sie sicher: Dort war etwas. Mit ihren Sinnen erkannte sie, dass dem Naturgebiet etwas anhaftete, was nicht natürlich war. „Dorthin!" forderte sie den Caranesen zum Richtungswechsel auf. „Aber ich sagte dir doch schon, dass das nicht weiter von Bedeutung ist", setzte sich Kal unbegreiflicherweise zur Wehr. „Da täuschst du dich. Wir müssen dorthin", beharrte Dao-Lin. Die geschlitzten Pupillen in ihren Augen zogen sich unwillig eng zusammen. Ihre runden Ohren waren steil aufgestellt.
    Widerstrebend lenkte der Caranese die Plattform zu dem Naturgebiet. Je näher sie kamen, desto schneller wurde Dao-Lin klar, weswegen sie eine Aura spürte eine positive Aura. „Ich habe das schon mal gesehen ...", murmelte sie. „Das sind Schirmbäume, nicht wahr?"
    „Ich kenne mich in der Botanik nicht aus", behauptete der Caranese. Es wurde immer ersichtlicher, dass er verzweifelt versuchte, etwas zu verbergen. „Ich irre mich bestimmt nicht." Dao-Lin fixierte ihren Begleiter. „Das da unten ist ein besonderer, ein einzigartiger Wald, den ihr nur mit seiner Einwilligung betreten könnt. In einer weit entfernten Galaxis, in der Vergangenheit, wo ich herkomme, gab es auch so einen Wald. Man nannte ihn den Pflanzenvater Arystes. Es war ein pflanzliches Lebewesen, dessen gesamter Körper und Organismus der Wald war, in dem alles, Tiere und Pflanzen, eine Einheit bildeten. Das ist doch hier auch so!" Der Schildkrötenschnabel des Carariesen schnappte hilflos auf und zu. „Es ... es ist der denkende Wald Pauchann", rückte er mit der Sprache heraus.
    „Dort sind sie", behauptete die Kartanin steif und fest. „Das ist unmöglich", widersprach der Caranese. „Der denkende Wald hat seit Jahrtausenden keine Besucher mehr in sein Gebiet gelassen. Dieser Ort ist tabu. Wer das Verbot verletzt, bekommt es zu spüren. Pauchann kann sich wehren."
    „Dann muss ich erst recht hinunter, denn die beiden haben keine Schutzanzüge, keine Nahrung. Wenn Pauchann auch nur andeutungsweise so ist wie Arystes, werden sie nie mehr herausfinden, wenn er es ihnen nicht gestattet. Und das wird er nicht, wenn sie einen Fehler machen - ob bewusst oder unbewusst."
    „Er wird ihnen gar nicht erst den Zutritt gewährt

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