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2073 - Welt der Kralasenen

Titel: 2073 - Welt der Kralasenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu tun war. Er konnte nicht einfach in die Besprechung hineinplatzen und von Colteyn on Jartis ein Vier-Augen-Gespräch verlangen.
    Das würde die anwesenden Verräter alarmieren.
    Sollte er einen Alarm auslösen, um die anderen aufzuscheuchen, so daß nur der Kommandant zurückblieb? Aber das war ein zu unsicheres Verfahren. Kucurrt fiel keine Lösung des Problems ein.
    Da registrierte er im Nebenraum eine Veränderung. Die Versammlung löste sich offensichtlich auf, denn die Zahl der Ernotio-Quellen begann sich zu dezimieren. Zuletzt waren nur noch vier Personen übrig - und drei davon mit dem vermutlichen SEELENQUELL-Merkmal behaftet!
    Colteyn on Jartis, von drei Verrätern umgeben! Stellten sie eine direkte Bedrohung für den Kommandanten dar? War sein Leben in Gefahr?
    Jeder Kralasene hätte in einer solchen Situation gewußt, was getan werden mußte - er hätte sich wohl in den Kampf gestürzt. Aber der Bekümmerte Kucurrt war keine Kämpfernatur, alles andere als das. Der Dryhane war wie gelähmt.
    Da erklang ein seltsam unartikulierter, ekstatischer Laut durch die isolierten Türen. Aber es war gar kein Schall, der an Kucurrts Ohren drang. Er nahm die Äußerung lediglich mittels seines Dryhanensinns wahr: Er vernahm die letzte emotionale Entladung eines Wesens, dem das Leben entströmte. Ein lautloser, aber auf anderer Ebene intensiver Todesschrei. Und nachdem das letzte Lebenszeichen des Sterbenden versiegt war, befanden sich im Nebenraum nur noch die drei Personen, die mit dem SEELENQUELL-Stigma behaftet waren.
    Für den Bekümmerten Kucurrt stand es außer Frage, daß er soeben die Ermordung von Colteyn on Jartis miterlebt hatte. Nun war die Festung Tin Tissmany in der Hand der Verräter.
    Der Bekümmerte Kucurrt taumelte wie benommen in die Transmitternische und kehrte in den Roten Salon des Imperators zurück.
    Er brauchte eine geraume Weile, bis er sich von dem Schock erholt hatte. Aber dafür war ihm jetzt kristallklar, wie er sich zu entscheiden hatte.
    Er rief Vogus ter Morgur an. „Eine Entscheidung bahnt sich an. Ich habe den Drachen fast so weit, daß er meine Anweisungen befolgen wird."
    „Wir sind auf dem Posten", sagte Thantan ter Morgur. „Du weißt, was du zu tun hast. Du mußt den Drachen zu jener Stelle treiben, der wir den Kodenamen Sigav-Enge gegeben haben. Nicht zu verwechseln mit dem Ongur-Knoten, das ist nämlich unsere Schwachstelle.
    Du mußt ihn unbedingt von der Longui-Grotte weglocken, denn dort ist er in der Lage, Widerstand zu leisten."
    „Alles klar", versicherte der Bekümmerte Kucurrt.
    Nach diesem Gespräch konzentrierte er seine Gedanken auf den Drachen. Und er dachte intensiv: Um dir zur Freiheit verhelfen zu können, Mooruut, muß ich zum Schein mit deinen Feinden paktieren. Eine andere Möglichkeit gibt es für mich nicht.
    Ich vertraute dir, Kucurrt, kam die Antwort des Drachen.
     
    8.
     
    Die Mannschaften der Thronflotte ARK'IMPERION waren auf ihre Einheiten zurückgekehrt.
    Die THEK-LAKTRAN, die ZHYM'RANTON und die acht 500-Meter-Raumer wurden von den terranischen Tendern freigegeben und mit Zugstrahlen ins All geleitet. Sie waren in voller Kampfstärke besetzt.
    Doch alle zehn Räumer waren immer noch nicht manövrierfähig, sämtliche Systeme waren inaktiv und ohne Energiezufuhr - durch den Generalimpuls, mit dem Bostich sie im System von Largs Stern desaktiviert hatte.
    Doch jetzt kam Bostichs großer Augenblick. Er wartete so lange, bis die Ratlosigkeit und Enttäuschung unter den Arkoniden an Bord seiner Schiffe den Höhepunkt erreicht hatte. Dann erst schickte er den Gegenimpuls, der die Totschaltung aufheben sollte. Damit fiel die letzte Schranke.
    Die unbestechlichen Individualtaster der ZHYM'RANTON akzeptierten Bostich als legitimen Imperator, denn nur er - der echte Bostich I. - konnte die entsprechende Schaltung für die Aktivierung der Betriebssysteme kennen. Als Resultat wurde die Meldung über den Tod Bostichs, der dem Bordgehirn gemeldet worden war, als falsch eingestuft.
    Die Blockade der Schiffssysteme wurde augenblicklich aufgehoben, sämtliehe Bordfunktionen sprangen schlagartig an. Damit hatte Bostich dem letzten Skeptiker in seiner Mannschaft bewiesen, daß er der echte Begam war. Entsprechend groß war der Jubel, der in der Thronflotte aufbrandete.
    Danach zog Bostich im Triumphzug an Bord der ZHYM'RANTON ein. Niemand störte sich daran, daß er von zwei Katsugos begleitet wurde. Im Gegenteil: Die Arkoniden werteten dies als zusätzliche

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