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2073 - Welt der Kralasenen

Titel: 2073 - Welt der Kralasenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mußte. Andererseits war es möglich, daß Mooruut seine Gedanken belauschte und sie als Verrat an sich interpretierte. So oder so konnte sein Verhalten schlimme Folgen nach sich ziehen.
    Aber wenn es ihm gelang, zu Colteyn on Jartis vorzudringen und sein Vertrauen zu gewinnen, würde sich alles zum Guten wenden. Der Bekümmerte Kucurrt hatte sich entschieden. Er wollte den Kommandanten nicht auf konventionelle Weise aufsuchen, sondern auf Geheimwegen.
    Im Laufe der Jahre hatte der Bekümmerte Kucurrt herausgefunden, daß Bostichs Gemächer viele Geheimnisse bargen. Die meisten davon waren ihm unbekannt geblieben, und er wollte sie gar nicht enträtseln. Das wäre für ihn ein Vertrauensbruch gewesen.
    Aber einige kleine Geheimnisse hatten sich ihm im Laufe der Zeit wie von selbst offenbart.
    Dieses Wissen kam ihm jetzt zunutze. Es war eine absolute Notwendigkeit, daß Seine Millionenäugige Erhabenheit, wann immer er sich in Burg Tin Tissmany aufgehalten hatte, rasche Ortswechsel von jedem Ort der Festung zu jedem anderen vornehmen konnte. Für diesen Zweck gab es eine Reihe von verborgenen Transmittern, die nur dem Imperator selbst bekannt waren und nur von ihm genutzt werden konnten - und von ihm, dem Bekümmerten Kucurrt.
    Kucurrt war einmal durch Zufall in eine solche Transmitternische geraten und hatte sich darin gefangen. Aus eigener Kraft hätte er sich nie aus dieser Falle befreien können. Aber zum Glück war damals gerade der Imperator zu Gast gewesen und hatte ihn aus seiner Not gerettet. „Du bist mein treuester Diener, Kucurrt, und ich möchte nicht, daß du bei deiner Pflichterfüllung noch einmal in eine solche Notlage gerätst", hatte Bostich I. damals gesagt und ihm die Handhabung des geheimen Transmittersystems anvertraut.
    Der Schreck war dem Bekümmerten Kucurrt damals gehörig in die Glieder gefahren. Er hatte geglaubt, daß sein Tai Moas dieses Geheimnis nie mit ihm teilen würde, wenn er ihn am Leben lassen wolle. Kucurrt hatte damals mit dem Leben abgeschlossen.
    Bostich hatte jedoch gesagt: „Die Kralasenen sind zwar meine treuesten Vasallen, aber von all meinen Dienern sind mir Dryhanen wie du am ergebensten. Da du für die Kralasenen unbedeutend bist, eignest du dich besonders als stiller Beobachter. Darum möchte ich, daß du, wenn ich nicht auf Trumschvaar anwesend bin, für mich Auge und Ohr bist und mein verlängerter Arm."
    Seit damals beherrschte der Bekümmerte Kucurrt das verborgene Transmitternetz von Burg Tin Tissmany, aber er hatte es nie benutzt. Es hatte sich dafür nie eine Notwendigkeit ergeben. Doch diesmal, um unbemerkt mit Colteyn on Jartis zusammenkommen zu können, war es notwendig.
    Selbst wenn Imperator Bostich I. nicht mehr am Leben war, mußte er sein Andenken wahren und gegen mögliche Verräter auf Trumschvaar vorgehen.
    Kucurrt suchte die Nische des Blauen Salons auf, in dem der Imperator seine Untergebenen zum Rapport zu empfangen pflegte, und nahm am Transmitter einige Einstellungen vor. Er hatte alle Kodes im Kopf. Nun gab er jenen ein, der ihn direkt in das Privatzimmer von De-Keon'athor on Jartis' Arbeitsräumen bringen würde.
    Als das wabernde Transmitterfeld aufgebaut war, trat er hindurch. Sein Dryhanensinn vermittelte ihm den Eindruck eines leicht veränderten Gefühlspegels. Aber sonst schien sich nichts verändert zu haben. Er befand sich in einer gleichartigen Nische mit einem schwarzen Transmitterfeld.
    Doch dieses besaß eine weiße Korona! Das untrügliche Merkmal dafür, daß der Transmitter auf Empfang geschaltet war. Das bedeutete, daß er abgestrahlt und am programmierten Ziel herausgekommen war. Er hatte Colteyn on Jartis' Arbeitsräume erreicht.
    Kurz entschlossen trat Kucurrt aus der Nische in den angrenzenden Raum. Er war leer. Aber er empfing die Gefühlsausstrahlungen mehrerer Personen aus dem angrenzenden Konferenzzimmer. Darunter waren welche, die ihm überaus vertraut vorkamen. Das war eine erschreckende Vertrautheit, denn es handelte sich um dieselbe Ausstrahlung, wie er sie von Vogus ter Morgur kannte! Es gab hier vier solcher Quellen, die gleichartig wirkten und von der Verehrung für Enzon da Bostich durchdrungen waren.
    Das bedeutete, daß Colteyn on Jartis Besuch von zumindest vier Händen des SEELENQUELL hatte - wenn man der Propaganda des Residenzfunks glaubte. Es gab aber ein halbes Dutzend andere Emotio-Quellen von Personen, die keinerlei anrüchige Makel an sich hatten.
    Der Bekümmerte Kucurrt überlegte fieberhaft, was

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