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2076 - Der Sternenlotse

Titel: 2076 - Der Sternenlotse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eingestellt, daß es stets einen gewissen „Schwund" gab. Dagegen behalf man sich, indem man große Sendungen nach Möglichkeit in viele kleine Portionen aufteilte. Erwischte es dann tatsächlich einmal eine Sendung was in etwa einem bis zwei Fällen von 5000 vorkam, dann war der Verlust zu verschmerzen.
    Es gab einige wenige Wissenschaftler im Sektor, die diese Verluste zum Anlaß nahmen, den Verzicht der Transporte zu fordern. Ausgerechnet Caranesen neigten dazu, auch wenn diese ansonsten eher als zurückhaltende Wesen galten.
    Es war noch nicht lange her, daß Arban Rousmitty mit dem Literaturwissenschaftler Casparr darüber diskutiert hatte. Er hatte eine hohe Meinung von dem Gelehrten, obwohl dieser seltsame Ansichten vertrat. So behauptete er, die verschiedenen Planetendes Clusters seien derart autark, daß ein Güterverkehr unter ihnen nicht stattzufinden brauche.
    Aus wissenschaftlicher Sicht könne er eigentlich gar nicht stattfinden. - Ach, lieber Freund, wärst du doch bei der Literaturwissenschaft geblieben! dachte er. In der Wirtschaftswissenschaft gelten andere Gesetze.
    Es war nun einmal eine Tatsache, die durch jahrelange Erfahrung gestützt, wurde, daß zwischen den am höchsten entwickelten Wirtschaftsräumen der intensivste Warenaustausch stattfand. Gerade wenn die verschiedenen Volkswirtschaften für sich autark waren, bildeten sie einen Handel auf höchstem Niveau heraus. Taten sie es nicht, und entzogen sie sich dem Wettbewerb, verloren sie rasch den Kontakt zur Hochleistungswirtschaft, veralteten und steuerten dem sicheren Untergang entgegen.
    Arban Rousmitty hing gerne solchen Gedanken nach, wenn er seine Ruhe hatte. Wie in diesen Augenblicken: hoch über der Hauptstadt Uriregiontra und im Dortennest über der Stadt.
    Ein kleines, sechsbeiniges Wesen mit einem grünviolett gestreiften Fell, einem buschigen Schwanz, einem schwarzen Kugelkopf, grünen, leuchtenden Augen und zwei fächerförmigen Fühlern, die ebenso lang waren wie sein Körper, schmiegte sich an seine Beine.
    Der Zielsuggestor beugte sich zu dem Wesen hinab und ließ seine Hand sanft über den Rücken streifen. „Montiga", sagte er leise., „Wo warst du? Ich habe dich schon vermißt."
    Der Mon-Mon-Ti-Gaganaga antwortete nicht, sondern drückte ihm schnurrend seine weichen Lippen an die Hand. Er konnte nicht sprechen, verfügte aber über so viel Intelligenz, daß er viele seiner Worte verstand.
    „Dir ist unheimlich in dieser Höhe? Wir gehen bald. Nur noch ein paar Hiddyn."
    Das Nest hing so hoch an der Steilwand der senkrecht abfallenden Felsen, daß schon sehr gute Augen dazu gehörten, Einzelheiten in der Stadt ausmachen zu können. Lediglich das Fracht- und das Personenportal, eine Reihe von Fabriken und zahllose Gleiter waren deutlich zu erkennen.
    Belustigt beobachtete Arban Rousmitty einige Urirgianer in seiner Nähe. Furchtsam näherten sich die Planetarier der transparenten Panzerscheibe, die das Dortennest zur offenen Landseite hin umgab. Die Panzerscheibe schützte sie davor, versehentlich in die Tiefe zu stürzen.
    Für die Urirgianer war es ein prickelndes Abenteuer, sich in dem Nest aufzuhalten. Es hatte seinen Namen 'von den seltenen Flugechsen erhalten, die bevorzugt in solchen Steilwänden nisteten. Allerdings war in die Nester der Dorten geradezu winzig im Vergleich zu dieser Aussichtsplattforrn, die Platz genug für etwa hunder Urirgianer bot.
    Zur Zeit hielten sich kaum mehr als zwanzig der Planetenbewohner darin auf - und alle hatten Angst. Schweigend und mit sichtlicher Überwindung tasteten sie sich über den transparenten Boden bis an den Rand des Nestes und zur Panzerscheibe vor, um dann seufzend und in einer seltsamen Mischung aus Behagen und Furcht zu gurren und zu schmatzen.
    Urirgianer besaßen eine Höhenangst, die für Arban Rousmitty schier unvorstellbar war. Grund für diese grauenvolle Angst war sicher die Tatsache, daß der Planet eine Schwerkraft von 1,93 Gravos aufwies.
    Die gedrungenen Urirgianer mit ihren röhrenförmigen, langgestreckten Körpern waren eigentlich perfekt darauf eingestellt. Sie bewegten sich auf zwölf stämmigen Beinpaaren, welche die große Schwerkraft gleichmäßig verteilten. Da sie Augenpaare auf der Ober- und der Unterseite sowie an den Flanken ihres Körpers hatten, konnten sie sich in alle Richtungen orientieren, ohne sich dazu bewegen zu müssen. Vorn, in der Mitte und am Hinterteil ihres Körpers besaßen sie, jeweils zwei Armpaare. Es waren rührige,

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