2077 - Die Dunkle Null
am 21.
Mai 1174 NGZ den Zellaktivator erhielt und von ES geheilt wurde. Mein Junge einer der Unsterblichen!
3.
6. März 1304 NGZ, wieder an Bord der SOL
Myles Kantor
„Die Daten sind - trotz oder wegen ihrer Menge - überaus widersprüchlich", faßte ich die Ergebnisse zusammen und sah in die Runde. An gewisser Weise widersetzt sich die Dunkle Null einer Analyse ebenso, wie wir es beim Pilzdom auf Trokan erlebt haben: Es gibt einerseits den stabilen optischen Eindruck, der sich andererseits aber nicht unbedingt mit den übrigen Meßwerten vereinbaren läßt. Nachteilig wirken sich vor allem natürlich die direkt oder indirekt mit der Dunklen Null verbundenen Störungen aus. Hyperphysikalisch betrachtet scheint tatsächlich in ... hm, weitem Umkreis - bildlich gesprochen - das Hyperkontinuum selbst betroffen. Und weil die konventionellen Fundamentalkräfte ihr Äquivalent im hyperenergetischen. Spektrum haben, gibt es diese Verzerrungen und Störungen auch im konventionellen Bereich."
„Heißt unter dem Strich, daß mit den Daten nichts anzufangen ist?" erkundigte sich Atlan grimmig. „Nun, ganz so ist es nicht. Aber ... nun ja, genaugenommen hast du recht."
Während Steph, Atlan und ich uns durch den Berg der Meßwerte der Forschungsstation gekämpft hatten, der offenbar in Jahrhunderten oder Jahrtausenden angehäuft worden war und kaum mehr bot als ein wenig aussagekräftiges Chaos aus Statistiken, das nur Speicherplatz in der tragbaren Positronik verschlang, hatte sich Keifan um die Forscher in der Station gekümmert und einige mit dem „Kuß" seines Traenii behandelt. „Somit dürfte sich das Thema tragbare Abschirmung endgültig erledigt haben?"
„Leider."
Die Überlegungen und Berechnungen hinsichtlich einer Abschirmung waren niederschmetternd. Bei der Semimanifestation angefangen, über die verschiedenen Prallschirmvarianten bis hin zum HÜ- und Paratronfeld -keine der uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten bot wirklich Sicherheit. Die Störungen waren zu verschieden und zu vielfältig, etliche beruhten auf ultrahochfrequenten Bereichen des hyperenergetischen Spektrums, so daß sie nicht einmal von einem Paratron abgewehrt werden konnten.
Und für die Entwicklung eines Projektors, der variabel und mit größter Geschwindigkeit die jeweils benötigten Hyperfelder konfiguriert und einjustiert, bleibt uns keine Zeit. Erst recht nicht, wenn es ein transportables Aggregat sein soll. Wegen der widersprüchlichen Daten ist zudem keineswegs sichergestellt, auch tatsächlich allen Störungen entgegenwirken zu können.
Der Arkonide nickte mehrmals, legte die Fingerspitzen zusammen und stellte fest: „Gleiches gilt für schwereres Gerät oder gar einen Direktflug mit dem Kreuzer."
„Korrekt. Je umfangreicher und komplexer die Aggregate sind, desto größer ist offensichtlich die Wahrscheinlichkeit von Aussetzern und Fehlfunktionen."
An Bord der TERRA hatten Grenjamin und Juno Simulationen ablaufen lassen, um Aufschluß über das Verhalten des Kreuzers unter den Bedingungen von Clurmertakh zu bekommen.
Grundlage waren ebenfalls die von den Forschern gesammelten Daten.
Leider deprimierten die erzielten Ergebnisse: Nur ein einziges Mal gelang es in der Sirnulation, ohne vorzeitigen Absturz bis zum vermuteten Landeplatz der ATHN’KIMB vorzudringen. Und danach war kein Start mehr möglich gewesen.
Theoretisch hätte uns natürlich die SOL-KR-01 so weit wie möglich befördern können, ebenso ein Transportgleiter; doch die Erfahrung der Stationsbesatzung> hatte über Jahrtausende gezeigt, daß große Gerätekonglomerate statistisch weit häufiger von Fehlfunktionen betroffen waren als kleine. So gesehen stellten die 160 Kilometer Entfernung zur Dunklen Null insbesondere für das Portal den absoluten Mindestabstand dar.
Schon vor diesem Hintergrund hatten wir andere vorgeschlagene Risikomanöver von vornherein ausgeschlossen: Aufstieg in ausreichende Höhe und Gleitflugabstieg mit primitiver Segel- oder Paragleiter-Ausrüstung hin zum Ziel verboten sich wegen der fast permanenten Sandstürme.
Ähnliches galt für andere möglichst einfache Fluggerätkonstruktionen, einschließlich solcher auf Mini-Helikopterbasis. Die Gefahr eines Absturzes aus zu beachtlicher Höhe war zu groß.
Reittiere gibt es hier keine, und bei Stephs Vorschlag, einen „Panzer mit kaum störanfälligem Dampfmaschinenantrieb" zusammenzubauen - so interessant es im ersten Augenblick auch geklungen haben mag -,
Weitere Kostenlose Bücher