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2078 - Die Pforten von Zentapher

Titel: 2078 - Die Pforten von Zentapher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erstaunlich", kommentierte Atlan. „Und was ist davon zu halten?"
    „Eine Beurteilung ist mir nicht möglich", antwortete der Haluter. „Ich habe lediglich die Fakten ermittelt. Ich habe festgestellt, daß in den scheinbar chaotischen Wolkenwirbeln eine Ordnung besteht. Es befindet sich zwar alles in Fluß und ist Veränderungen unterworfen. Aber es bleibt in diesem Konglomerat eine beständige Gesamtsumme von Einzelfraktalen erhalten.
    Ich bin auf eine Gesamtsumme gekommen, die zwischen 600.000 und 650.000 Fraktalen liegt.
    Der Unsicherheitsfaktor für diese Berechnung liegt in der unsicheren Entfernung."
    Während Atlan' und Myles Kantor in, nachdenkliches Schweigen verfielen, fragte Mondra Diamond: „Und was heißt das im Klartext?"
    „Wenn ich eine Entfernung von 19 Kilometern voraussetze, so ergibt sich eine Gesamtfläche der Wolkenhülle von 4536 Quadratkilometern", antwortete Icho Tolot. „Bei einer mittleren scheinbaren Größe von 85 mal 85 Metern pro Fraktal komme ich auf eine Gesamtsumme von 625.000. Doch, wie gesagt, dies ist ein Mittelwert, er kann höher oder niedriger liegen."
    „Das sind interessante Fakten" sagte Mondra Diamond. „Aber was für Erkenntnisse kann man daraus gewinnen? Ich meine, welchen Nutzen haben wir durch diese Erkenntnis?"
    „Die Existenz von Fraktalen, die mathematische Ordnung, weist lediglich auf künstlichen Ursprung und möglicherweise auf zielgerichtete Steuerung hin", antwortete Icho Tolot. „Ich muß jedoch darauf hinweisen, daß der von mir aus der Ferne gewonnene Eindruck keinen Anspruch auf absolute Gültigkeit ergeben kann. Was mir wie eine Anhäufung von Fraktalen erscheint, kann in Wirklichkeit etwas ganz anderes sein. Ich fürchte sogar, daß in ZENTAPHER nichts so ist, wie es scheint."
    „Tolotos' Aussage sollte uns zu denken geben", sagte Atlan. „Fassen wir es als ernste Warnung auf. Uns muß klar sein, daß ZENTAPHER gewissen dimensionalen Eigenheiten unterliegt. Naturgesetze, wie wir sie kennen, haben hier offensichtlich keine Gültigkeit. Daraus können sich ungeahnte Schwierigkeiten für uns ergeben. Wir bewegen uns in ZENTAPHER auf gefährlichem, in keiner Weise definierbarem Terrain., Darüber müssen wir uns stets im klaren sein."
    „Und- wie soll es dann weitergehen?" fragte Mondra Diamond nüchtern, ohne sich durch Atlans Erläuterungen irritieren zu lassen. „Warum. versuchen wir es nicht mit den Gondeln?" rief Startac Schroeder dazwischen. „Sie erscheinen noch als die realistischste Möglichkeit, ZENTAPHER zu erforschen."
    „Startac hat recht", sagte Dao-Lin-H’ay. „Was versteigen wir uns in wissenschaftliche Spekulationen, wenn sie ohnehin nichts bringen? Die Gondeln dagegen sind eine reale Gegebenheit. Ich habe den Eindruck, daß es sich beim Umfeld dieser Entree-Station um eine Art, Verschiebebahnhof handelt. Er ist der Ausgangspunkt für Reisen durch ZENTAPHER.
    Und die Gondeln – von meinem Anzug gezählte 233 Stück. sind das dafür bereitgestellte Medium.
    Diese Zahl deutet darauf hin, daß zu Spitzenzeiten ganz schön viel Verkehr zwischen ZENTAPHER und potentiellen Zielen herrschen könnte."
    „Auch dieser Schein könnte trügen", gab Atlan zu bedenken.
    Sein, geäußerter Zweifel machte ihn bei Dao-Lin-H'ay nicht gerade beliebt. Die Kartanin verdrehte die Augen und fuhr gereizt ihre Krallen ein und aus. „Und wenn es zu >Spitzenzeiten< hier viel Verkehr geben müßte", fuhr Atlan unbeirrbar fort, „warum ist dieser zur Stunde völlig zum Erliegen gekommen? Was ist der Grund für diese Flaute? Es fällt auf, daß sich keine der vielen Gondeln in größerer Entfernung als fünfzig Meter von dieser Station entfernt bewegt. Gibt es einen besonderen Grund dafür? Könnte es nicht sein, daß jenseits der 50-Meter-Marke eine kritische Zone liegt? Eine unsichtbare Gefahr lauert? Das läßt sich leicht herausfinden."
    Startac Schroeder, der sich voll und ganz auf die Seite der Kartanin gestellt hatte, sah gespannt zu, wie Atlan aus der an seinem Gürtel befestigten Scheide sein Vibratormesser holte. Er holte aus und schleuderte das Vibratormesser ohne Kraftaufwand von sich, weg von der Entree-Station, geradewegs, auf die imaginäre Grenze zu.
    Das Messer schwebte, sich langsam überschlagend, durch -den Raum, an den in die Tiefe gestaffelten Gondelbahnen vorbei. Es passierte nichts, das Messer flog langsam rotierend dahin. Auch als das Messer die äußerste Gondelbahn überquert hatte, änderte sich an seiner Flugbahn

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