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2081 - Gruppe Sanfter Rebell

Titel: 2081 - Gruppe Sanfter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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indem du deines abnimmst."
    „Hmm ... ohne eine Gegenleistung? Schlechtes Geschäft."
    „Sagen wir mal so: Du erhältst Zutritt in die Halle und wirst jemand Bedeutendem begegnen. Wenn du bei unserer Sache mitmachen willst, ist das der einzige Weg. Du hast jetzt noch die Möglichkeit, dich anders zu entscheiden. Dann bleibst du hier draußen unser Gast, bis die Versammlung beendet ist, und kannst danach jederzeit gehen, wohin du willst, ohne verpflichtet zu sein." Lucius schwieg nachdenklich. Man konnte es mit dem Misstrauen natürlich auch übertreiben. Zum einen war er neugierig, zum anderen waren die Vorsichtsmaßnahmen berechtigt. „Ihr nehmt also den möglichen Tod eines Menschen in Kauf?"
    „Harte Zeiten verlangen harte Maßnahmen. Ja, leider müssen wir das in Kauf nehmen.
    Aber wir dürfen kein Risiko eingehen, denn es geht um alles oder nichts."
    „Ach was, kein Gewinn ohne Risiko." Lucius setzte das Netz mit einem spöttischen Grinsen ab und gab es dem Hünen. Dann verdrehte er plötzlich die Augen, stieß ein furchtbares Stöhnen aus, griff sich an die Brust und brach zusammen. Schmerzgeschüttelt wand er sich auf dem Boden, von seinen Augen war nur noch das Weiße zu sehen, und er hatte Schaum vor dem Mund. „Verdammt!" schrie der Hüne, und die beiden anderen Wachposten sprangen zu Lucius, der wild zuckend um sich schlug. „Was machen wir jetzt?" fragte einer erschrocken. „Der verreckt uns doch gleich!"
    „Keiner hat gesagt, was wir dann tun sollen!" rief der andere. Als der Hüne sich über den Dieb beugte, streckte dieser sich plötzlich, drehte sich auf den Rücken und hauchte pfeifend den letzten Atem aus. „Wir können gar nichts machen, weil es viel zu schnell geht", sagte er. „Armes Schwein. Warum muss das ausgerechnet mir passieren?" In diesem Moment öffnete Lucius blinzelnd ein Auge und zeigte dem Hünen die Zähne. „Wo bin ich? Wer bin ich? Was bin ich?"
    Die beiden Wächter fluchten lauthals und kehrten auf ihre Plätze zurück. „Du bist mir vielleicht ein Witzbold", meinte der Hüne und streckte Lucius die Hand entgegen, um ihm aufzuhelfen. Als er sicher war, dass der junge Mann stand, verpasste er ihm eine schallende Ohrfeige, die ihn augenblicklich wieder umwarf. Ein Schlag mit der Faust hätte ihm garantiert den Kiefer gebrochen. „Damit das klar ist, Kleiner ...", dozierte er mit erhobenem Zeigefinger, „... solche Scherze liebe ich nicht. Also sieh dich vor!"
    Lucius rieb sich die schmerzende Wange und stand wieder auf. „Mit ein bisschen Humor lebt es sich viel leichter, das solltest du wirklich lernen." Er hielt dem Hünen die Hand hin. „Freut mich, dich kennenzulernen. Ich bin Lucius Volpe." Der Hüne grinste. „Gleichfalls erfreut. Ich bin Gorn.
    Einfach nur Gorn. Und jetzt nimm dein verdammtes Netz ...", er griff in eine Schachtel, „... und geh nach innen, bevor ich dir noch eine Lektion erteile!"
    „Zumindest weiß ich jetzt, dass man in eurer Nähe besser nicht krank wird", lachte Lucius und klopfte den beiden Wächtern auf die Schultern. „Nehmt's nicht so tragisch, Jungs! Das Nächstemal bringe ich euch eine Sammlung Witze mit, dann lernt ihr es schon!"
    Die schäbige, nur schummrig beleuchtete Halle war gerammelt voll. Lucius schätzte, dass mehr als achthundert Gleichgesinnte versammelt waren.
    Sie drängten sich um ein Podium in der Mitte, auf dem sich ein mobiler Transmitterprojektor erhob. Es herrschte das übliche Gemurmel und Geraune; die Stimmung war angespannt, aber nicht schlecht. Auf den ersten Blick erkannte der junge Dieb niemanden. „Gibt's denn hier nicht mal was zu trinken?" beschwerte sich Lucius, während seine Augen begehrlich aufleuchteten.
    So viele wunderbare Gelegenheiten ... Langsam verschmolz er mit der Menge, taxierte und prüfte. Er stieß ein Keuchen aus, als er plötzlich eine schwere Hand auf seine Schulter fallen spürte. „Noch eins, Junge", sagte Gorn. „Ich rieche deinesgleichen zehn Kilometer gegen den Wind. Lass deine Finger also, wo sie hingehören, sonst wirst du lange Zeit keine Freude mehr an ihnen haben."
    „Schon gut, Gorn", ächzte Lucius. „Das ist eben automatisch so, wenn man dazu berufen ist, verstehst du? Und man muss ja in Übung bleiben. Warum, denkst du, komme ich hierher? Meine Existenz steht auf dem Spiel!"
    „Das hier sind Freunde, kapiert? Vergiss also nicht: Gorn sieht dich, Gorn hört dich, Gorn wittert dich. Klar?"
    „Klar." Erleichtert spürte Lucius das Gewicht von seiner Schulter

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