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2083 - Brennpunkt Para-City

Titel: 2083 - Brennpunkt Para-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hinsicht gestiegen. Aranshok arbeitete mit dem Stift an seinem Terminal. Ab und zu erschienen Symbole und Kürzel auf dem Display. Mikroströme krochen über das Land, hyperschnelle Impulse eilten zwischen den drei Geräten hin und her. Nach etwas über einer Stunde richtete sich der Kralasene blitzartig auf. „Wir müssen die Eckpunkte des Dreiecks um zwanzig Grad verschieben."
    Wieder übernahm, Gucky den Transport der vier Personen. Diesmal brachte er Tia und Aranshok zu einer Bodenerhebung, von der aus sie fast den gesamten Altiplano überblicken konnten. Das Display lieferte neue Werte, und Aranshok setzte seine Berechnungen fort. „Es sind insgesamt zwölf Sigma-Systeme", hauchte er nach einer Weile. „Sie sind parallelgeschaltet. Wird eines aktiviert, schalten sich auch die übrigen ein. Das geschieht mit einer maximalen Verzögerungszeit von einer zehntausendstel Sekunde." Tia de Mym kannte sich mit ähnlichen Fallensystemen aus. Äußerlich war nichts zu bemerken. Kein Orter erkannte die Gefahr. Die winzigen Energieströme in den Geräten ließen sich erst aus geringer Entfernung feststellen, und dann schlugen die Systeme bereits unerbittlich zu.
    Die zweite Stunde verging, ohne dass ein sichtbares Ergebnis vorlag. Wieder wechselten die drei Kralasenen ihre Positionen, danach ein drittes und viertes Mal. Nach dreieinhalb Stunden hatte Tia de Mym langsam Mühe, ruhig zu bleiben. Beinahe spöttisch nahm sie zur Kenntnis, dass Aranshok Neues über die Fallensysteme zu berichten wusste. Es handelte sich um Sigma-Acht-Drei-Systeme. Fein. Es beruhigte sie ungemein, dass auch Kralasenen nur mit Wasser kochten. Und natürlich war nicht jeder Kralasene wie der andere. Die drei, die Bostich ihnen geschickt hatte, ließen sich eindeutig der Technik-Abteilung zuordnen.
    In der fünften Stunde glitzerten auf der Stirn des Kralasenen erste Schweißperlen. Tia unterdrückte den Impuls, ihm ihre Hilfe anzubieten. Sie kannte sich mit dem Mikroterminal nicht aus. Sie beschloss, noch eine halbe Stunde zu warten und dann eine Entscheidung zu treffen. Aranshok sah auf, als habe er ihre Gedanken erraten. Er ballte die Hand zur Faust und streckte in menschlicher Manier den Daumen nach oben. Seine Lippen formten zwei Worte: „Ring eins!"
    Die TLD-Agentin schloss daraus, dass die installierten Abwehranlagen in mehreren Ringen angelegt waren und sie den ersten geknackt hatten.
    Wieder warf sie einen kritischen Blick hinauf zu den drei Korvetten. Irgendwann würden die Celistas über den Agenten mitkriegen, was sich schräg unter ihnen im Umland von Para-City tat. Sie. brauchten nur einen hochsensiblen Infrarotorter einzusetzen und mit den Impulsstrahlern auf die vorhandenen Echos zu schießen. Aranshok grinste, ohne sie dabei anzuschauen. Es machte sie wütend, und das bezweckte der Kralasene vermutlich auch. Hilfesuchend wandte Tia de Mym sich an Gucky, aber der Ilt war aus seiner Astgabel verschwunden. „Ring zwei!" signalisierte der Kralasene. Wenn das so weiterging, konnte sie sich von Noviel Residor als Lippenleserin einsetzen lassen. Wieder dachte sie an Plato, den Alten mit seinen Bienen. Er hatte sich ihr gegenüber ausgesprochen rücksichtsvoll und tolerant verhalten, obwohl sie sein Vertrauen missbrauchte und die Bienen für ihre Spionage zweckentfremdete. Ein wenig wünschte sie sich, ihm zu begegnen. Natürlich nicht jetzt.
    Seine Anwesenheit hätte die Arkoniden in den Schiffen misstrauisch gemacht. „Ring drei!" formulierte Aranshok in diesem Augenblick. Er ließ den Stift in der Jacke seiner Einsatzkombination verschwinden und warf einen letzten Blick auf das Display. Fast gleichzeitig tauchte Gucky wieder auf. „Es funktioniert", stellte der Ilt fest. „Aber selbstverständlich." Aranshoks Stimme wurde etwas lauter. „Die Celistas verwenden minderwertige Peripheriegeräte, die sich leicht beeinflussen lassen. Unsere Terminals gaukeln den Kerlen in ihren Schiffen vor, dass alles in Ordnung ist. Sobald der Zugriff auf Morkhero und Tifflor erfolgt, werden sie ihren Irrtum bemerken." Er machte eine abfällige Handbewegung in Richtung der drei Kugeln. „Die Terminals bleiben an Ort und Stelle. Sind die Mitglieder des Einsatzkommandos in Sicherheit, schmelzen sie zu Metallklumpen. Ihre Funktion lässt sich nachträglich nicht ermitteln."
    „Wir nehmen den nächsten Schritt in Angriff", entschied Tia de Mym. Sie reichte Gucky ihren Arm.
    Der Ilt zeigte seinen prächtig polierten, strahlend weißen Nagezahn.

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