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2083 - Brennpunkt Para-City

Titel: 2083 - Brennpunkt Para-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Einen halben Kilometer vor die Stadt, so war das doch?" Er runzelte die Stirn und tat, als müsse er überlegen. „Mal sehen, ob ich da was Passendes finde." Dass er sich längst umgesehen hatte, stellte Tia Sekundenbruchteile später bei ihrer Ankunft am Ziel ort fest. Er lag im Westen der Stadt unter einem weit überhängenden Felsgrat. Von den Korvetten aus konnten die Arkoniden ihn nicht einsehen. Die beiden anderen Kralasenen erwarteten sie bereits. Tia warf dem Ilt einen auffordernden Blick zu. Gucky entmaterialisierte. Das leise Geräusch der in das Vakuum drängenden Luft hörte sich in dem höhlenartigen Unterschlupf ausgesprochen fremdartig an.
    Das Gelände stieg in Richtung der Kordilleren an, ermöglichte ihnen so einen Blick über die gesamte Stadt. Das Rathaus als einziges mehrgeschossiges Gebäude bildete einen deutlichen Orientierungspunkt im Zentrum. Die Sonne war hinter die Kordilleren gesunken, die Dämmerung brach herein. In Äquatornähe dauerte sie um diese Jahreszeit nicht einmal eine Stunde. Para-City lag verlassen da. Hätte sie es nicht besser gewusst, wäre Tia nicht auf den Gedanken gekommen, dass sich in dieser trostlosen Ansammlung von Blechkisten noch Lebewesen aufhielten. Gucky kehrte zurück. Er trug zwei Säcke bei sich und setzte sie vorsichtig am Boden ab. Zwei weitere dieser Nylonbehälter schaffte der Ilt aus La Paz herbei. Er ließ sich zu Boden sinken und schloss die Augen. Die vielen Teleportersprünge innerhalb weniger Stunden hatten ihn Kraft gekostet. Der Mutant brauchte dringend Gelegenheit zur Regeneration.
    Tia öffnete die Säcke und legte die darin enthaltenen Kleinteile fein säuberlich auf den harten Felsboden. Diesmal war das Staunen bei den Kralasenen. Mit mühsam gezügelter Fassungslosigkeit beobachteten sie, wie Tia die Bauteile in Sekundenschnelle zu zwei Ein-Meter-Kleintransmittern zusammensteckte. Die klobigen Kästen an den seitlichen Bögen waren die Energiespeicher, winzige Blöcke in einer wuchtigen Ummantelung. Sie ließen keinerlei Emissionen nach außen dringen. Aranshoks Blick verfinsterte sich. „Ich sehe einen Zusammenhang zwischen diesen Geräten und denen, die auf Ertrus bei der Entführung des Zdhopanthi zum Einsatz kamen", zischte er. „Nicht die Bohne", antwortete Gucky an Tias Stelle und winkte lässig ab. „Das hier ist eine Spielerei, wie sie fast in jedem terranischen Haushalt zum Einsatz kommt. Die abgeschirmten Verbindungen zwischen NATHAN und den Behausungen der dort arbeitenden Spezialisten beruhen auf diesem Prinzip. Wenn du willst, kannst du in deinem Bericht von semikonduktiver Energiedrosselung sprechen." Die TLD-Agentin bewunderte die Schlagfertigkeit des Ilts. Ihre eigene Ausrede wäre nur halb so gut gewesen. Natürlich gab es keine semikonduktive Energiedrosselung. Bei den beiden Geräten handelte es sich um bewährte Excalibur-Konstruktionen im Halbformat. Die Geräte selbst waren nur halb so groß wie die erzeugten Transmissionsfelder.
    Der Kralasene, selbst High-Tech Profi, durchschaute den Bluff nicht. Er schwieg beeindruckt und starrte auf Tias Hand, als sie den winzigen Kontaktpunkt berührte und die Energiezufuhr einschaltete. Unmittelbar daneben erwärmte sich die Oberfläche der Speicher und zeigte einen gelben Fleck.
    Das Maximum war erreicht. Die Transmitter schalteten sich ein und ließen zwei rosarote, annähernd kugelförmige Felder entstehen. Augenblicke später tauchte die lange Holzkiste aus dem Energievorhang auf, gefolgt von Monkey, der sie unter dem Arm trug. Aus dem zweiten Feld glitten nacheinander TOMCAT und SHECAT.
    Die Empfangsfelder fielen sofort in sich zusammen. Die Leuchtpunkte auf den Energiespeichern erloschen. Monkey stellte die Kiste vorsichtig und beinahe zärtlich am Boden ab. Tia de Mym ahnte düster, was er darin transportierte. .„Es ist alles vorbereitet", informierte sie ihn und die siganesischen Besatzungen der USO-Katsugos. „Unsere kralasenischen Freunde haben die Abwehrmechanismen außer Betrieb gesetzt." Sie warf einen Blick auf ihr Armband. Es zeigte vier Minuten nach acht. Draußen war es inzwischen fast vollständig dunkel geworden.. Bis zum Beginn des Einsatzes blieben ihnen elf Minuten.
    Monkey setzte sich in Bewegung. Im Laufschritt erreichte er den Eingang. Wie ein Fels in der Brandung, dachte Tia und folgte ihm hinaus. Über dem Altiplano war es vollständig dunkel geworden. Im Sternenlicht des Südhimmels ragten die Container der Siedlung wie Monolithe in den

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