Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2083 - Brennpunkt Para-City

Titel: 2083 - Brennpunkt Para-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Himmel.
    Dort, wo Tia de Mym das Zentrum Para-Citys erahnte, entzündete jemand ein winziges Licht. Es tanzte auf und nieder. Weitere Flämmchen glühten auf. Sie züngelten empor, trennten sich in mindestens ein Dutzend bunter Punkte. In hektischem Auf und Nieder umtanzten sie jene Gestalt, die sich auf diese Entfernung nur erahnen ließ. „Es fängt an", hörte die TLD-Agentin den USO-Chef flüstern. „Wir sind gerade noch rechtzeitig gekommen."
     
    8.
     
    Anzeichen 19. April1304 NGZ „Junger Seelenquell, ich bedarf deiner Dienste!" Morkhero schrak aus seinem Dösen empor. Als sein Blick sich klärte, sah er Berokim vor sich, den Lenker des Clans. Er hatte seine Stahlschildkröte verlassen. „Fertige mir ein neues Ohrimplantat an, Morkhero! Eines aus Gold."
    „Gern, Lenker.
    Möchtest du deine silberne Kappe gleich hier lassen?"„Nein. Ich darf den Kontakt zum Funknetz auf keinen Fall verlieren. Wann ist das neue Stück fertig?"
    „Morgen", antwortete Morkhero und meinte nicht den Sonnenaufgang auf dieser Seite des Gomantra-Mondes, sondern die Ankunft auf dem nächsten Markt jenseits des Wetterstein-Tores. Berokim wusste besser als er, auf welchem Planeten das war. „Morgen also. Ich komme morgen wieder." Der Lenker des Karriolenden Clans der Seelenquell ging, und Morkhero döste weiter. Goldkappen kamen immer mehr in Mode. Die Silberzeit war vorbei. Es traf nicht nur auf die Ohrimplantate als Ersatz für das linke Ohr zu, auch die Silberträger waren rar geworden. Morkhero war der einzige im Karriolenden Clan, der einen Silberträger für sich hatte gewinnen können. „Morgen", murmelte der junge Seelenquell im Halbschlaf, „morgen bin ich wiedergeboren. Dann kannst du dir dein Implantat an den hinteren Hals oder sonst wohin stecken."
    Undeutlich nahm er wahr, dass sein Silberträger sich in Bewegung setzte. Morkhero ließ sich vertrauensvoll in den Schlaf schaukeln. Sehr bald jedoch bemerkte er, dass er nicht einschlafen konnte. Irgendetwas in seinem Unterbewusstsein hielt ihn wach. Nach einer Weile inneren Kampfes mit sich selbst gelang es ihm, eines der Schartenaugen zu öffnen. Wrehemo! Der Meister stand unter dem Rumpf eines Schiffes, dessen Oberfläche fast ebenso bizarr in den Himmel ragte wie die der ORDEO MYN. Der Kampf begann. Es war ein Kampf um Macht, um das Schiff, den Anzug der Phantome und mehr. Morkhero war sich vom ersten Augenblick darüber im klaren, dass es um die Galaxis ging, in der er gelandet war.
    Um die Herrschaft über eine Sterneninsel! Etwas zupfte in seinen Gedanken und wollte ihn veranlassen, diesen Kampf nicht anzutreten. Noch immer war Wrehemo sein Meister. Morkhero hatte ihn hintergangen und bestohlen. Morkheros Entscheidung, Wrehemo nicht noch einmal aufzusuchen und die Materiewippe Ruhar zurückzulassen, hatte ihrer beider Zukunft entscheidend beeinflusst und die einer ganzen Galaxis verändert. Meine Hand Seelenquell, wisperte es in seinen Gedanken. Du bist der erste unter meinen Dienern. Nie wieder wirst du dich gegen mich erheben! „Ganz bestimmt nicht!" schrie er mit ersterbender Stimme. „Niemals!"
    Es war die größte Dummheit und Selbstüberschätzung gewesen, dass er sich Wrehemo zum Kampf gestellt hatte. Aber statt ihn zu bestrafen, erwies der Meister ihm Wohltaten, erhob ihn zu seinem Verkünder und versprach ihm eine Wiedergeburt in ein besseres Leben. „Ich habe Hunger", erklang es unter seinem Sattel. Der Silberträger sprach zu ihm. „Ich möchte essen." Undeutlich nahm Morkhero die dunkle Wand vor sich wahr. Er blinzelte ungläubig und löste sich mit einer gewaltigen Kraftanstrengung aus dem Halbschlaf der Erschöpfung. Vor ihm ragte die Fassade eines Containers auf.
    Unter ihm schritt Tifflor, der Terraner, auf die Tür zu, die zum Kühlraum mit den Vorräten führte.
    Der junge Seelenquell begriff, dass er geträumt hatte. Sein Unterbewusstsein hatte versucht, die Vergangenheit zu ändern. Dankbarkeit gegenüber SEELENQUELL? Warum nicht? Bald würde er Gelegenheit erhalten, dem Meister seine Loyalität unter Beweis zu stellen. Gemeinsam würden sie das Kraftfeld um das Solsystem besiegen und beherrschen. Bald ... Zweieinhalb Monate weilten sie schon in Para-City. SEELENQUELL war nicht schwach. Er besaß ein ungeheures Potential, denn die Absorption der Galornen hatte ihm zusätzliche Kräfte beschert, die SEELENQUELL sorgsam angeordnet hatte. Doch galt es nach wie vor, den richtigen Augenblick abzuwarten.
    Drei Fehlversuche hatten sie inzwischen

Weitere Kostenlose Bücher