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2083 - Brennpunkt Para-City

Titel: 2083 - Brennpunkt Para-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu bestimmen, erhielt Monkey mit Sicherheit nicht mehr. Der USO-Chef rührte sich nicht. Tia hielt ihn für tot. Sie warf sich nach vorn, fiel auf die rechte Schulter und zog den Unterkörper und die Beine an. Der Druck auf ihren Kopf nahm mit jedem Meter zu, den sie sich in Richtung ParaCity bewegte.
    Mor Jueglo - Spiel des Todes! Genau das war es, was sie trieben. Ein kurzer, peitschender Knall machte sie fast taub. Undeutlich nahm sie wahr, dass dem Geräusch ein zweites folgte. Die Farben innerhalb von Morkheros Schutzschirm änderten sich schlagartig. Das Regenbogenschimmern verwandelte sich in ein Meer aus roten und orangefarbenen Flecken. Braune Fetzen klatschten gegen das Necrem-Feld und durchdrangen es.
    Tia de Mym brauchte ein paar Augenblicke, um zu begreifen, was sie sah. Die beiden Geräusche stammten von dem Gewehr. Monkey hatte geschossen. Allem Anschein nach hatte er auch getroffen. Die Fetzen ...
    Ihre Gedanken stockten bei der Erkenntnis. Wenn es stimmte, was sie sah, wenn SEELENQUELL ihr die Eindrücke nicht nur vorgaukelte, lebte Morkhero in diesem Augenblick nicht mehr. Der Druck in ihrem Kopf ließ übergangslos nach. Sie konnte wieder klar denken und deutlich sehen. Der Eindruck des verfärbten Schutzfeldes und der braunen Fetzen änderte sich nicht. Aber auch das wirbelnde Funkengestöber der Psi-Materie blieb erhalten. Tia entdeckte eine Bewegung. Monkey ... Der Oxtorner lud nach. Er wechselte die Munition. Offensichtlich plante er einen dritten Schuss.
    Die TLD-Agentin sprang auf und rannte zu ihm. Er hörte sie kommen und wandte kurz den Kopf. „Was hast du vor?" fragte sie hastig. „Morkhero ist tot. Was willst du mehr? Auf wen willst du noch schießen?" Wie von der Feder geschnellt sprang der USO-Chef auf und sah sie von oben herab an. „Es ist noch nicht vorbei", sagte er beinahe freundlich. Oder sollte es spöttisch klingen? „Unsere Aufgabe ist, die Entstehung des Ablegers zu verhindern."
    „Unsere Aufgabe ist beendet. Du wirst keinen Schuss mehr abgeben. Wir gehen hinunter, holen Tiff und Morkheros Leichnam. Besser gesagt das, was du Von ihm übriggelassen hast."
    Der ursprüngliche Einsatzplan sah vor, dass in dieser Phase der Entwicklung Gucky eingriff und zu Morkhero teleportierte, durch den Schirm spazierte und den Schutzfeldprojektor abschaltete. Danach sollte er mit dem Leichnam und Tifflor zum Transmitter teleportieren. Gucky war noch immer bewusstlos. Tia bezweifelte, dass es der Mausbiber in Wachem Zustand bis durch das Feld voller Psi-Materie geschafft hätte. Sie mussten es ohne Unterstützung des Mutanten tun. „Unsere Aufgabe fängt erst an, Tia de Mym." Diesmal hatte sie den Eindruck, dass Monkeys Stimme ausgesprochen nachsichtig klang. „Oder siehst du etwa eine Veränderung?"
    Endlich begriff sie. Zheobitt hatte vermutet, dass Morkheros Körpergewebe den Katalysator für die Entstehung des Ablegers bildete. Es spielte anscheinend keine Rolle, ob der „Spender"lebte oder tot war. Es zählte nur, dass das Gewebe selbst noch existierte. Ein Blick durch das Nachtsichtgerät zeigte ihr, dass Tifflor sich schwankend in Bewegung setzte. Mit dem toten Morkhero im Sattel versuchte er, aus der Schusslinie zu gelangen. „Ab sofort ist das nicht mehr dein Einsatz", sagte Monkey mit eisiger Stimme. „Ihr bleibt alle hier. Wer Para-City betritt, bringt sich unnötig in Lebensgefahr."
    Monkey lud auch den zweiten Lauf. Diesmal verwendete er Patronen, die beim Auftreffen auf den Körper eine möglichst geringe kinetische Energie entfalteten. Sie sollten den Getroffenen außer Gefecht setzen, nicht jedoch seinen Körper zerstören. Die Optiksysteme seiner künstlichen Augen vermittelten dem Oxtorner einen Eindruck, als befände er sich in der Nähe des Schauplatzes. Der dichte Vorhang aus Psi-Materie riss an verschiedenen Stellen auf und gab den Blick auf die Gestalt in seinem Zentrum frei.
    Der silberne Sattel hinter dem Schutzfeld glänzte dunkelrot. Etwas hing darin. Es erinnerte ihn an die Fetzen eines braunen Handtuchs. Bei jeder Bewegung wogte die Masse hin und her. Undeutlich erkannte er den Kopf Morkheros. Einer der Hälse war abgerissen, aus ihm und dem Rumpf lief Blut. Der Oberkörper bestand nur noch aus einem Durcheinander von Knochen und Muskelfleisch. Volltreffer, stellte Monkey leidenschaftslos fest.
    Morkhero war sofort tot gewesen.
    Der Oxtorner richtete seine Aufmerksamkeit auf die Gestalt unter dem Sattel. Die Schritte Tifflors gewannen an Festigkeit. Der

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