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2084 - Der Instinktkrieger

Titel: 2084 - Der Instinktkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der sie den Hautflügler zählte. Beunruhigend war jedoch, mit welchen Waffen sie kämpfte. Diese Waffen waren von einer Art, die sie sich bisher nicht einmal hatte vorstellen können. Voller Eifer versuchte sie, ihre Natur zu ergründen, um sie möglichst bald nachzugestalten und ebenfalls einzusetzen.
    Nachdem ihre Verständigungsversuche ignoriert worden waren, hatte Shantanuu zu verschiedenen Mitteln gegriffen, um die andere Lebensform zu beseitigen. Es beunruhigte sie in hohem Maße, dass ihr dies nicht gelungen war. Noch aber war sie nicht am Ende ihrer Möglichkeiten. Sie hatte sich ihr Reich erobert. Ihr Universum. Jedenfalls nannte sie es so. Daraus wollte sie sich nicht vertreiben lassen. Sie war entschlossen, sich und ihren Lebensbereich mit allen Mitteln zu verteidigen. Zwei ihrer Feinde waren aus dem Inneren ihres Reiches gekommen, die beiden anderen drangen von außen ein. Was lag näher, als die beiden Parteien gegeneinander zu führen? Im Idealfall vernichteten sie sich gegenseitig und nahmen ihr damit alle Arbeit ab.
    Sie zog ihre Ausläufer zurück und machte Wege frei. Schon bald darauf konnte sie beobachten, dass sowohl die einen wie die anderen ihr Angebot annahmen und in die Falle tappten. Störend war allerdings, dass sich jene, die aus dem Inneren kamen, voneinander trennten. Sie beschloss, sofort und konsequent an dieser Front anzugreifen. Dazu waren einige Vorbereitungen nötig, und während sie diese traf, schuf sie das erforderliche Konstrukt. Sie handelte schnell, und es verschaffte ihr eine tiefe Befriedigung, dass ihre Gegner noch nicht einmal merkten, was geschah. Sie würden erst aufmerksam werden, wenn es schon zu spät für sie war.
    Für Golton Rover'm Rovaru war das Kapitel Lakahna abgeschlossen. Er verschwendete keinen Gedanken an sie, sondern drängte vorwärts, um die Zentrale so schnell wie möglich zu erreichen. Er wagte nicht, daran zu denken, wie es dem Gehirn unter dem Ansturm der Pflanzen ergangen sein mochte. Wieder und wieder versuchte er, über Funk eine Verbindung mit der Zentrale zu bekommen, erhielt jedoch keine Antwort. 11-KYR war riesengroß. Daher fragte er sich, wieso nicht aus anderen Sektionen der Festung Instinktkrieger eingegriffen hatten. Er konnte nicht ausschließen, dass alle Einsatzkräfte vernichtet worden waren. Wenn es so war, blieb aber immer noch ein Rätsel, weshalb Kintradim Crux, der Architekt, nicht gehandelt hatte.
    Eine andere Möglichkeit war, dass 11-KYR in der Entscheidungsschlacht aus geschleust worden war und nun bewegungsunfähig durch das All trieb, womöglich geschlagen von einem übermächtigen Gegner. Als er so weit gekommen war mit seinen Gedanken, blieb er stehen. Ein übermächtiger Gegner? Es war Unfug, so etwas überhaupt in Betracht zu ziehen. Einen solchen Gegner hatte es in der Geschichte der Instinktkrieger nie gegeben, und er konnte sich nicht vorstellen, dass der Architekt es jemals mit einem solchen zu tun haben würde. Was aber war dann geschehen? Ein ohrenbetäubendes Krachen riss ihn aus seinen Gedanken. Irgendwo weit hinter ihm schien sich 11-KYR zu öffnen und gewaltige Kräfte freizugeben.
    Dem donnernden Lärm folgte ein intensives Zischen und Knistern, das allmählich verebbte.
    Golton Rover'm Rovaru erfasste augenblicklich, dass sich etwas Ent scheidendes geändert hatte und dass es lebenswichtig für ihn war, sich über das Ereignis zu informieren. Er rannte los. Während er durch die Gänge stürmte, reifte in ihm die Erkenntnis, dass Kintradim Crux seine offenkundige Passivität endlich aufgegeben hatte. Die vernommenen Geräusche waren so mächtig und beherrschend gewesen, dass sich der Schluss förmlich aufdrängte, hier habe die Faust eines wahrhaft Mächtigen eingeschlagen. Eine solche Faust war nur dem Architekten zuzuordnen. Niemandem sonst.
    Er war nicht mehr allein. Er musste sich nicht mehr mit einer kampfunwilligen Partnerin herumschlagen.
    Von Glücksgefühlen durchströmt, erreichte er die Stelle, an der er sich von Lakahna getrennt hatte. Golton bog in den Gang ein, durch den sie sich entfernt hatte, und dann blieb er abrupt stehen. Ihm bot sich ein Bild totaler Zerstörung. Ein ganzes Bündel von Blitzen schien in diesem Bereich eingeschlagen zu haben. Es hatte die Materie derart erhitzt, dass ein Teil von ihr verbrannt war. Ein anderer Teil hatte sich in eine schwärzliche, Blasen werfende Masse verwandelt, die sich bereits abgekühlt hatte und erstarrt war. Mitten in dem chaotischen

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