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2087 - Die große Verheerung

Titel: 2087 - Die große Verheerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gondel langsamer - wurde und zur Landung ansetzte. Mondra fühlte sich an Kintradims Heim erinnert, wie sie es vom Kabinett Herkoven-Lu aus gesehen hatte. Eine riesenhafte Plattform aus grauem Material schwebte im Himmel, ein Gebilde von 50 auf 50 Kilometern Fläche, wie die Anzuginstrumente orteten oder hochrechneten. Und der Bahnhof der Ektapa schien sogar intakt zu sein! Mondra machte ein reges Kommen und Gehen von Silbergondeln aus. Wie winzige Insekten umschwärmten die Transportmittel die Teile der Plattform, die die Agentin kurz sehen konnte. „Hier herrscht ja Hochbetrieb", murmelte sie. Atlan drehte sich zu ihr um. Er lächelte. Immerhin, er nimmt meine Existenz zur Kenntnis. Sie wusste, dass sie dem Arkoniden unrecht tat, aber sie kam nicht dagegen an. Der immer wieder aufwallende Zorn in ihr war übermächtig. Dieser Zorn war allumfassend. Er richtete sich gegen jeden an Bord der Gondel, sogar gegen die beiden Monochrom-Mutanten und den Ritter von Dommrath, die wirklich nicht das geringste damit zu tun hatten, was ihr und ihrem Sohn zugestoßen war. Ich muss diesen Zorn im Zaum halten, in die richtigen Bahnen lenken, sonst wird er mich zerfressen! Die Gondel landete auf dem Marktplatz von Ispargue. Mondra Diamond konzentrierte sich auf ihre Umgebung.
    Mondra hatte während ihrer TLD-Ausbildung die seltsamsten Hologramme gesehen, eine Unmenge von Holos, die sie auf den Fall aller Fälle vorbereiten sollten, falls das überhaupt möglich war, und musste unwillkürlich an eins dieser Holos denken, als sie die Gondel verließ. An das Holo eines riesenhaft vergrößerten Teppichs. Schon wenige Meter neben dem Marktplatz schienen Knoten in der Luft zu schweben, manche fünf Meter hoch, manche mindestens fünfzig Meter in der Höhe. An den Rändern gab es mehr oder weniger stark zerfranste Verknüpfungen, die sich zur Mitte hin verdickten. Dünne, fast durchsichtige Fäden verliefen von ihnen meterweit in alle Richtungen, bis sie dann in neue Knoten übergingen.
    Der ganze Himmel war, so weit ihr Blick reichte, ausgefüllt mit diesen Knoten, welche meist die Eckpunkte quadratischer Flächen bildeten. Irgendwo knirschte ,es. Dann dröhnte ein dumpfer Schlag durch das Kabinett. Mondra legte die Hand an die Kombiwaffe in ihrem Halfter und drehte sich um.
    Ich funktioniere wieder, dachte sie. Die anderen verlassen sich auf mich. In einiger Entfernung leuchtete eins der Quadrate auf, das von den überdimensionalen Teppichknoten gebildet wurde. Blaue Funken tänzelten an den vier seil artigen Verbindungen entlang und erloschen wieder. Mondra bemerkte, dass eins der vier Taue des Quadrats gerissen war.
    Icho Tolot verließ die Gondel als zweiter, gefolgt von Atlan und Mohodeh Kascha. Dann kamen die anderen heraus. Sie sahen sich um, und ihren Mienen war zu entnehmen, dass sie genauso über die fremdartige Umgebung staunten wie die ehemalige TLD-Agentin. Ein zweiter Blick verriet Mondra, dass Ispargue einen bemitleidenswert zerstörten Eindruck machte. Nun erst sah sie, dass viele, wenn nicht sogar die meisten der Verbindungen zwischen den schwebenden Knoten zerrissen waren, durchtrennt, zerfallen. Was auch immer, dachte sie. Nirgendwo war ein Lebewesen auszumachen. Gut. Atlan hat entschieden, dass wir nicht direkt auf dem Bahnhof der Ektapa, sondern zunächst auf Ispargue landen, um von dort aus erste Erkundungen anzustellen. Offenbar hat niemand unsere Landung bemerkt. Offensichtlich gibt es hier niemanden, der sie bemerken könnte. Atlan sah Mohodeh Kascha an, und der letzte Kimbaner erwiderte seinen Blick. „Ich würde vorschlagen, dass wir Erkundungstrupps zusammenstellen", sagte der Arkonide. „Jeweils zwei Personen bilden eine Gruppe. Wir treffen uns dann in ... einer Stunde wieder hier?" Wie vorsichtig er sich ausdrückt. Er erteilt keine Anweisung, er unterbreitet dem Ritter von Dommrath einen Vorschlag. Er ist bemüht, Mohodeh Kascha zu vermitteln, dass er ihn als gleichwertigen Partner sieht. „Eine gute Idee", sagte der Kimbaner. „Mondra und Dao, Startac und Myles, Trim und Icho, Mohodeh und ich ..."
    „Ich nehme Gedankenimpulse wahr", sagte Startac Schroeder, und Atlan verstummte und sah den jungen Mann an. Startac war nicht nur Teleporter, sondern auch Ortermutant. Er konnte zwar nicht die Gedanken eines anderen Wesens lesen, es aber immerhin mit seinen psionischen Sinnen wahrnehmen. „Was für Impulse?" fragte Atlan. Startac Schroeder zuckte mit den Achseln. Er wirkt immer noch jung und unsicher,

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