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2087 - Die große Verheerung

Titel: 2087 - Die große Verheerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zwanzig Zentimeter lange Arme mit gewaltigen Fäusten. Diese Waffenarme waren speziell für den Gebrauch der beiden mächtigen Kombistrahler gedacht, mit denen Sexta Dona't Viussa bewaffnet war. Er hatte bereits seinen Tanschuk angelegt, einen goldenen Kampfanzug, der aus winzigen Kettengliedern zusammengesetzt zu sein schien. An seinen Hüften hingen zwei schwere Kombistrahler und daneben an dem Gürtel ein gewaltiges Vibratorschwert sowie eine Neuropeitsche.
    Parrim sah verstohlen zu Eem'Ratma hinüber. Seine Stellvertreterin war genauso beeindruckt von dem unglaublichen Wesen wie er. Und Hopper hatte so gar damit aufgehört, sich im Schritt zu kratzen. Sexta Dona't Viussa, dachte Parrim. Ein Instinktkrieger. Von dem unwiderstehlichen Drang beseelt, sich zu beweisen, zu zerstören und Leben zu nehmen. Das allein ist ihre Daseinsberechtigung. Dafür wurden sie von den Dienern des Architekten geklont, und es wird ihnen niemals in den Sinn kommen, auch nur eine Minute lang am Sinn ihres Lebens zu zweifeln.
    Parrim wusste, dass es in 11-KYR ursprünglich über 10.000 Hibernationshallen mit jeweils 10.000 Instinktkriegern gegeben hatte. Über 100 Millionen Krieger hatten dort im Tiefschlaf gelegen, dem einzigen Zustand, in dem sie ein Dasein ohne Kampf erregen konnten. Doch 11-KYR war noch immer nicht zugänglich, und die Instinktkrieger waren selten geworden. Vor der Großen Verheerung war jede Station der Ektapa von solch einem Instinktkrieger beschützt worden, sogar Ispargue, das dem Bahnhof vorgelagerte Kabinett. Sie hatten in erster Linie Transporte zu kritischen Kabinetten begleitet und geschützt. Auch die hat es gegeben, nur logisch angesichts von 612.000 Kabinetten mit zum Teil beschleunigter Eigenzeit, dachte der Pelz.
    Und heute lebte, jedenfalls, soweit der Oberste Frachtagent es wusste, davon nur noch ein einziger, nämlich der, der sich zur Zeit der Großen Verheerung in seiner Wachstation auf dem Ektapa-Bahnhof aufgehalten hatte. Sexta Dona't Viussa. „Ein Permit-Schlüssel ist entwendet worden", sagte Parrim der Pelz. „Du wirst ihn mir zurückbringen."
    Parrim entließ Eem'Ratma und Hopper mit einer flüchtigen Handbewegung. Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte er den Eindruck, dass seine Stellvertreterin froh war, sich entfernen zu können, auch wenn dies bedeutete, dass sie auf wichtige Informationen verzichten musste. Der Oberste Frachtagent hatte gelernt. Erriegelte das Podest, auf dem sie standen, mit einem schwachen Prallfeld gegen neugierige Ohren ab. Sein Pelz klebte an seinem Körper. Der Schweiß verklebte die Haare zu einer feuchten, fast schon verfilzten Masse, die schon leicht übel zu riechen begann.
    Parrim machte sich nichts vor. Er hatte genauso große Angst vor dem Instinktkrieger wie Eem'Ratma und Hopper. Er fühlte sich genauso unbehaglich in seiner Gegenwart. Der Tiefschlaf ist der einzige Zustand, in dem die Instinktkrieger ein Dasein ohne Kampf ertragen können ... Sexta Dona't Viussa hob den linken oberen Arm und berührte mit der anderen Hand ein Kommunikationsarmband am Gelenk. „Ich habe den Auftrag in meinem separaten Rechner in der Wachstation vermerkt", sagte er und hielt kurz inne. „Die Permit-Schlüssel sind für Fälle dieser Art mit Peilsendern ausgestattet", fuhr er dann fort. „Es dürfte mir nicht allzu schwer fallen, den Schlüssel, die Silbergondel und den Z-Atlas wiederzubeschaffen."
    „Und den Übeltäter zu liquidieren", fügte Parrim hinzu. Der riesige Krieger würdigte ihn keines Blickes. „Natürlich", sagte er, als gäbe es gar keine andere Möglichkeit. Ohne jedes weitere Wort wandte sich der Instinktkrieger um und verließ die Schaltzentrale. Parrim wartete ungeduldig auf die Vollzugsmeldung, um sie unter den Frachtagenten zu verbreiten können und seine Position damit zu stärken, doch der Instinktkrieger. kehrte nicht zurück und meldete sich auch nicht mehr. Nicht nach Stunden, nicht nach Tagen. Allmählich wurde Parrim dem Pelz klar, dass irgendwo in ZENTAPHER ein gefährlicher Feind lauerte, der selbst einem mächtigen Instinktkrieger widerstehen konnte ... Doch ZENTAPHER war groß, und es würde vermutlich nie wieder ein Zusammentreffen mit dem Unbekannten geben. Hoffte er jedenfalls. Doch so recht glauben konnte er daran nicht.
     
    5.
     
    Mondra Diamond: Knoten im Himmel
     
    Das Kabinett Ispargue bot einen phantastischen Anblick, aber der Bahnhof der Ektapa einen noch viel beeindruckenderen. Er schien an ihnen vorbeizugleiten, als, die

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