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2087 - Die große Verheerung

Titel: 2087 - Die große Verheerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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klar, dass er unter diesen Umständen nur noch wenige Jahre durchhalten konnte...
    Eem'Ratma, du weißt, und ich liebe dich mehr als mein Leben, und...
    Es war eine gewisse Zeit vergangen, einige Jahre, und Parrim der Pelz spürte immer deutlicher Eem'Ratmas Atem auf seinen Nackenhaaren, als sich auf dem Kabinett Byrmesch ein rätselhafter Unfall ereignete. Ausgerechnet Hopper machte ihn darauf aufmerksam, was Eem'Ratma natürlich zu einem hämischen Grinsen herausforderte. Sie wird es mir bei passender Gelegenheit als Führungsschwäche auslegen, dachte Parrim. Aber wie soll ich überall zugleich sein können? Wie soll ich gleichzeitig alle Entscheidungen treffen, alle Informationen verarbeiten, alle Anweisungen geben, alle Gespräche führen? Ich muss delegieren, und es gibt keine Sicherheit mehr. Ich kann nur hoffen, dass meine Entscheidungen richtig sind. „Zwei unserer Frachtkommandos sind auf dem Kabinett Byrmesch ums Leben gekommen", sagte Hopper, „als ein Rohstoffcontainer durch einen tragischen Unfall explodierte."
    „Wie konnte so etwas denn geschehen?" Sein Zweiter Stellvertreter schnurzelte nur. In Parrim wurde der Eindruck immer stärker, dass Hopper sich schon längst auf Eem'Ratmas Seite geschlagen hatte und sie insgeheim im Kampf gegen ihn unterstützte. „Ich werde persönlich die Ermittlungen übernehmen", bestimmte er. „Wir können nicht zulassen, dass die Zahl der Ektapa noch mehr abnimmt. So etwas darf sich nicht wiederholen!"
    Byrmesch roch streng und eindeutig unangenehm. Parrim der Pelz hatte sich auf dem Weg zur Silbergondel über das Kabinett informiert. Er konnte nicht die Details von 60.000 verschiedenen künstlichen Welten im Kopf behalten. Byrmesch war eine einzige Raffinerie, ein ineinander verwobener Industriekomplex, in dem mit Hochdruck gearbeitet wurde, wenngleich offensichtlich nicht fehlerfrei. Hier entstanden hochwertige Schmierstoffe, die für die Instandsetzung der Triebwerke ZENTAPHERS benötigt wurden.
    Die Byrmeschianer waren eigens dazu geklont worden, die Zusammensetzung dieser Schmierstoffe rein olfaktorisch bestimmen zu können. Sie waren ektapanoid, aber wesentlich massiger gebaut als die Frachtagenten, mit dicken grauen Hautfalten, stämmigen Säulenbeinen und zwei Armpaaren, von denen das obere in Händen mit überraschend kleinen, geschickten Fingern endete und das untere in wahren Pranken, die wie geschaffen zum Zupacken und Schleppen schwerer Lasten zu sein schienen. Sie verfügten über drei empfindliche Rüsselnasen, die ihnen ermöglichten, ihre Aufgabe zu erfüllen.
    Der Gestank schien sie nicht. zu stören. Entweder hatten sie sich daran gewöhnt, nahmen ihn gar nicht mehr wahr, oder sie waren so geklont worden, dass sie ihn sogar als angenehm empfanden. Arnober Rend war der Oberste Raffineur des Kabinetts. Man hatte ihm Parrims Ankunft avisiert, und er empfing den Obersten Frachtagenten persönlich am Unglücks ort. „Was ist hier geschehen?" fragte Parrim. „Ein bedauerliches Missgeschick", berichtete Arnober Rend. Der Oberste Raffineur wedelte hektisch mit den drei Rüsseln. Er hatte sich nicht unter Kontrolle. Die überlangen Nasen klatschten gegeneinander, und Rend verzog schmerzgepeinigt das Gesicht. „Da hier chaotische Zustände herrschen, wir völlig unterbesetzt sind und schier unmögliche Produktionsaufträge erfüllen müssen, war es nur eine Frage der Zeit, bis es zu solch einem Unglück kommt", sagte er hektisch. „Ein Raffineur wurde von seiner Nase im Stich gelassen und vergaß, einen explosiven biochemischen Rohstoff in den dafür vorgesehenen Gefahrgutbehälter füllen zu lassen. Als der Rohstoff sich erwärmte,' explodierte er, und ..."
    Arnober ließ die Rüssel hängen. Schlaff baumelten sie hinab. „Es gibt eigentlich keinen, der die Verantwortung übernehmen könnte oder müsste, aber selbstverständlich übernehme ich sie."
    Die Raffineure hatten die Überreste des Containers, der auf dem Landeplatz vor einer Produktionsstätte explodiert war, nicht angerührt. Aber Parrim interessierte viel mehr, dass auf der hinten noch erhaltenen Oberfläche des Behälters nur noch eine Frachtgondel stand, doppelt so groß wie eine normale Gondel, allerdings mit einer festen, gläsernen Kanzel. Der Rumpf schimmerte wie poliertes Leichtmetall. „Wo ist die zweite Gondel?" fragte er. Arnober Rend bemühte sich angestrengt, schien jedoch gewaltige Schwierigkeiten zu haben, seine Nasenrüssel zu heben. Sie zuckten ganz leicht, blieben

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