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2087 - Die große Verheerung

Titel: 2087 - Die große Verheerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Leuchten verursachte, wusste er, wieso das Kabinett noch zugänglich war. Und allmählich dämmerte ihm, dass er eine schier unglaubliche Entdeckung gemacht hatte, die ihm in seinem Machtkampf mit Eem'Ratma vielleicht noch wertvolle Dienste erweisen würde.
    Bei dem Objekt vor ihm handelte es sich um eine Plattform von elliptischem Grundriss mit 28 Metern Lange und 18 Metern Breite. Die Ränder waren von einem Geländer abgegrenzt, und vorn war eine Führerkanzel angebracht. Eine Supergondel, dachte Parrim der Pelz. Und dabei hieß es immer, keine der Supergondeln habe die Große Verheerung überstanden... Eins jener seltenen Fortbewegungsmittel, mit denen einst große Personenkontingente und auch besonders wertvolle Waren in größerem Stil transportiert worden waren.
    Diese Supergondeln waren hin und wieder sogar für Transporte zu MORHANDRA, Box-ZENTAPHER und Kintradrims Höhe herangezogen worden. An einem solchen Transport hatte der Oberste Frachtagent sogar einmal persönlich teilgenommen, von Kintradims Höhe aus zu einem Kabinett namens Squaridd. Er wusste, er hatte daran teilgenommen, vor langer Zeit, doch plötzlich waren seine Erinnerungen daran seltsam verschwommen, als habe sich ein fein gewebter Schleier darüber gelegt, der ihm die Sicht auf die Vergangenheit nahm. Und noch ein merkwürdiges Gefühl stellte sich in diesem Augenblick bei ihm ein, ein noch viel seltsameres, ein unmögliches.
    Das Gefühl eines Verlusts. Einen Sekundenbruchteillang glaubte er plötzlich, seine Zeit verloren zu haben. Es war ein unerklärliches Gefühl. Er erlebte einen Riss. Einen unfassbar kurzen Zeitraum stand er außerhalb der Zeit, erstarrt mitten in einer Bewegung, und in diesem winzigen, nicht mehr messbaren Moment vergingen Jahre, Jahrhunderte und Jahrmillionen, während für ihn alles so blieb, wie es war. .
    Dann war der Spuk vorbei. Er wunderte sich noch darüber, dass dieser Zeitverlust viel später erfolgt war als der Transport des Fasses, dass er in gar keinem Zusammenhang mit diesem Beförderungsauftrag gestanden hatte, als die Erinnerung daran auch schon verblich und dann wieder völlig verschwunden war, als hätte sie niemals existiert. Geblieben war nur noch der Gedanke an das Fass, das die Ektapa damals transportiert hatten, ein silbern poliertes Container-Fass, rund und mit einer Höhe von ziemlich genau 15 und einem Durchmesser von acht Metern.
    Unvermittelt fiel ihm eine Einzelheit ein. Eigentlich eine unbedeutende, aber aus irgendeinem Grund musste sie ihm wichtig vorgekommen sein. „Die Deckflächen", murmelte Parrim. Die Deckflächen des Rundcontainers wiesen nach seiner Erinnerung jeweils gegenüberliegend zwei Symbole auf, je einen Quadratmeter groß, Kreise aus Hunderten kleiner roter Punkte, unregelmäßig verteilt wie die Atome in einem verwirbelten Gas. Und da war noch etwas... Parrim hatte sich damals gewundert, wieso man den Container nicht per Transmitter transportierte, so wie die meisten andere Schwerlasten. Doch er hatte sich gehütet, eine Frage zu stellen. Er war einfach davon ausgegangen, der Rundcontainer sei für einen Transmittertransport möglicherweise zu empfindlich...
    Er erinnerte sich an ein weiteres Detail, und plötzlich wurde ihm eiskalt. Obwohl es schon so lange her war, obwohl er diesen Container noch vor der Großen Verheerung befördert hatte, kroch der ganze Frost dieses pulverisierten Kabinetts in seinen Pelz und durch ihn hindurch und durch seine Haut und das Fleisch bis tief in die Knochen, bis ins Mark, bis in die Kerne seiner Zellen, und er glaubte zu erstarren, zu einer Eissäule zu gefrieren, und bei der geringsten Berührung wäre er in Myriaden von Splittern zerbrochen ... Parrim der Pelz erinnerte sich wieder daran ...
    Als ich kurz allein mit dem Frachtgut war, überkam mich die Neugier, und sie trug den Sieg über die Vernunft davon. Ich hatte es schon aus einiger Entfernung gespürt, aber nun ... nun näherte ich mich dem Fass bis auf wenige Zentimeter und erstarrte. Ich glaubte, eine so vernichtende, so verzehrende Kälte zu spüren, dass es keine physikalische Erklärung dafür geben konnte. Als könnte der Inhalt des Containers auch von der dicken Innenwandung des Behälters nicht gebändigt werden...
    Ich wich langsam von dem Fass zurück, als könne eine rasche Bewegung diesen Inhalt dazu reizen, den Behälter zu sprengen und Tod und Vernichtung über die gesamte Existenz zu bringen ... Parrim der Pelz hörte einen Schrei, einen gellenden,

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