2087 - Die groÃe Verheerung
Deflektor, trete ihr gegenüber, meine Geschmeidigkeit gegen ihre scharfen Krallen, die das Blut aus Parrims Körper sprudeln ließen? Sie lachte leise auf. Ich bin keine Mörderin, dachte sie.
Ich verspüre keinen Zorn mehr. Sie justierte den Kombistrahler. Dann schoss sie.
Mondra trat über Eem'Ratmas leblosen Körper. Sie justierte den Strahler erneut. Stellte ihn auf die geringste Wirkung ein. Eine lächerlich schwache Wirkung. Die Strahlen machten keinen Unterschied zwischen Tüchern und Taschen, zwischen Unterwäsche und Fell. Als Mondra Diamond fertig war, sah Eem'Ratma nicht mehr aus wie ein aufrecht gehender Waschbär. Die ehemalige TLD-Agentin verkniff sich jeden Gedanken darüber, wie die Ektapa denn nun aussah. Sie hob die Frachtagentin auf - Du bist schwer, meine Hübsche! -, trug sie zum Transmitter und legte sie in den Abstrahlbereich.
Dann sah sie sich erneut die Bedienungssensoren an. Es war ganz einfach. Sie musste auf eine Taste drücken, würde abgestrahlt werden, und in der Empfangsstation musste sie ebenfalls nur auf eine Taste drücken, um hierher zurückgeschickt zu werden. Sie vernahm Dao-Lin-H'ays Stimme, als stünde die Kartanin neben ihr. „Wir gehen nicht hindurch."
„Natürlich nicht." Mondra brachte die Sprengladung mit höchster Sorgfalt an und vergewisserte sich zweimal, dass sie keinen Fehler begangen hatte. Dann stellte sie sich mit gespreizten Beinen über Eem'Ratma und drückte auf die Taste.
Die ehemalige Agentin hatte den Eindruck, auf einem Jahrmarkt zu materialisieren. Der Bahnhof der Ektapa - zumindest der Teil, den sie davon sah - war ein einziges Holokabinett. Dutzende von Galerien mit jeweils gut zwei Metern Höhe umgaben ein riesiges Rangierareal, das ebenfalls nur aus Hologrammen bestand. Mondra sah dort Tausende von Lagerhallen, Zehnt aus ende von Containern, die von einer Halle zur anderen verschoben wurden, Verladestraßen, Stauräume, Lagerhallen. Sie sah ein Chaos, aber sicher ein absolut durchdachtes, in dem jeder Handgriff saß, jede Bewegung.
Ihr Respekt vor den Ektapa wuchs. Ihr wurde klar, dass es sich bei den Frachtagenten um hochorganisierte Wesen handelte, die ihre Aufgabe mit absoluter Effizienz erfüllten. Sie mochten aussehen wie aufrecht gehende Waschbären, doch sie waren fachlich gesehen - absolute Spezialisten. Nur ... kein einziger Ektapa arbeitete. Die Frachtagenten waren damit beschäftigt, die Schaltzentrale zu schmücken. Hier brachten sie Holofeuer an, dort riesige Planen aus grellbunten Tüchern. Hier primitive chemische Leuchten, dort Computersimulationen, die sie in andere Welten versetzen würden.
Hier bemalten sie mit grellen Farben Wände, dort schoben sie Holobilder hin und her.
Mondra wurde klar, was die Ektapa feierten: Parrims Tod. Die Proklamation einer neuen Obersten Frachtagentin. „Den Spass sollt ihr haben", murmelte die Artistin und Agentin. Und stieß die noch immer bewusstlose Eem'Ratma von der Transmitterfläche. Eem'Ratma, die designierte neue Oberste Frachtagentin. Die Hopper, ihren bis zum Tod loyalen Helfer, nicht vermissen würde. Die in ihm wohl nicht mehr gesehen hatte als einen nützlichen Idioten. Eem'Ratma, der Mondra das Fell weggebrannt hatte. Die haarlos und nackt wie ein Alpha-Ingenieur darauf wartete, sich endlich wieder bewegen zu können.
Eem'Ratma, Parrims Mörderin. Niemand hatte Mondras Erscheinen bemerkt. Oder das der designierten neuen Obersten Frachtagentin. Am liebsten hätte Mondra ihr noch eine Botschaft in die Stirn gebrannt. Ich habe den gestohlenen Permit-Schlüssel gefunden, konnte ihn aber nicht zurückholen.
Sie hatte darauf verzichtet. Genau wie sie darauf verzichtet hatte, Eem'Ratma zu töten. Ich bin TLD-Agentin, keine Mörderin. Aber sie war davon überzeugt, dass Eem'Ratma ihren gewünschten Posten nicht antreten würde.
Und darüber freute sie sich. Sie trat in das Transmitterfeld, drückte auf die Taste und befand sich im nächsten Augenblick wieder auf Ispargue. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, wie viele Transmitter zur Personenbeförderung es in dem vorgelagerten Kabinett gab. Ansonsten schien ja die ganze Welt aus Transmittern zu bestehen. Mondra vermutete, dass die Container unterirdisch hergestellt und dann per Transmitter an die Oberfläche abgestrahlt wurden, wobei die Knoten und Seile am Himmel entweder zur Orientierung dienten oder die Materialisation selbst besorgten.
Die Transmittertechnik der Frachtagenten war hoch entwickelt, das bewiesen schon die
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