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2087 - Die große Verheerung

Titel: 2087 - Die große Verheerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wert zu sein ..." Mondra fixierte den letzten Kimbaner. Wie würde der Ritter von Dommrath auf diese niederschmetternde Erkenntnis, diesen unterschwelligen Vorwurf, reagieren...?
     
    2.
     
    Parrim der Pelz: Totalvernichtung
     
    Wo bist du, wenn mein Herz nach dir schreit, wenn meine 'Tränen zu Flüssen werden und in ein Meer der Hoffnungslosigkeit fließen? Wo bist du, ,wenn ich Angst habe und schreien möchte, wenn mein Leben langsam den Sinn verliert? Wo bist du, wenn ich dich brauche, wenn ich allein bin und nicht weiß, warum ich weine? Wo bist du, wenn die Sorgen mich erdrücken und ich nicht weiß, wohin? Wo, wo ...? (Aus Parrims schriftlichen Tagebuchaufzeichnungen) „Ich werde allein sterben", flüsterte Parrim, und unwillkürlich sträubten sich seine Haare. „Ich werde sterben, ohne dass eine Kralle meinen Pelz krault, dort, wo der Hals in den Rumpf übergeht und besonders empfindlich ist ..." Das war seine größte Furcht. Und diese Furcht steigerte sich in ihm allmählich zur absoluten Gewissheit. Eem'Ratma erwiderte seine Rufe nicht mehr.
    Er wollte sein Leben mit ihr verbringen bis zum Ende und dann ihren Pelz kraulen oder von ihr gekrault werden, je nachdem, wen die schwerste Stunde zuerst ereilte. Und sie? Sie ignorierte sein entwürdigendes Flehen um eine Reaktion, um ein Wort, ein Lachen. Eigentlich hatte sie sich so gut wie nie bei ihm gemeldet. Nun ja, er wollte sie nicht schlechter machen, als sie war. Sie hatte ihn durchaus drei- oder viermal gerufen, spät in der Nacht, als er noch wach lag und an sie dachte ... von ihr träumte. Sein Herz war jedesmal vor Freude und Begeisterung fast zersprungen.
    Und sie hatte natürlich mit ihm geschlafen. Wild und ausgelassen und voller Elan, freudig und beglückend und erfüllend. Diesen Eindruck hatte er zumindest gehabt, und so sehr konnte er sich in ihr nicht täuschen. Oder doch? fragte sich Parrim der Pelz. Oder doch? Aber sie erwiderte seine Rufe nicht mehr, und in seinen Ohren hallten laut die Warnungen und Andeutungen seiner Freunde und Kollegen.
    Sie nutzt dich nur aus. Sie benutzt dich, um voranzukommen. Du nährst eine Schlange an deiner Brust, und diese Schlange wird zubeißen, wenn der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist. Parrim lachte leise auf. Sie sind doch nur neidisch. Jeder einzelne von ihnen hätte liebend gern selbst mit ihr geschlafen. Sie respektierten sein Interesse nicht, seine älteren Rechte und machten ihr eindeutige Angebote. Und Eem'Ratma kokettierte damit, lachte mit ihnen und scherzte und kraulte ihren Pelz, und Parrim fragte sich, was sie in den Nächten trieb, in denen sie nicht bei ihm war.
    Wir sind zwar nur Klone, dachte Parrim, und können uns nicht fortpflanzen, aber wir haben unsere Triebe, und der Sex ist unser höchstes Vergnügen.
    Unterscheidet uns das von den anderen Völkern ZENTAPHERS, oder sind in dieser Hinsicht alle gleich? Er nahm sich vor, sich bei nächster Gelegenheit bei Vertretern anderer Spezies danach zu erkundigen. Wie war es bei den Bibliothekaren im Kabinett Saraogh, bei den Pseutaren im Kabinett Rynkor, die sogar junge Angehörige ihres Volkes besaßen, bei den Reikanoh oder den Keyrettlern? „Ich werde allein sterben", flüsterte Parrim erneut, „ohne dass eine Kralle meinen Pelz krault ..." Denn Eem'Ratma erwidert meine Rufe nicht mehr.
    In diesem Augenblick ertönte sein Holophon, spielte jene Melodie der Geheimnummer, die nur Eem'Ratma und dem jeweiligen Obersten Frachtagenten vom Dienst bekannt war, der die Stellung hielt, wenn Eem'Ratma und er Freizeit hatten. Eem, dachte er, Eem, endlich meldest du dich.
    Es war der Oberste Frachtagent vom Dienst. Hopper die Pelzlaus. So nannte Parrim ihn bei sich. In Wirklichkeit entstammte er seinem eigenen Klan und hieß Hopper der Pelz. „Es ist etwas geschehen", sagte Hopper, noch bevor Parrim ihm befehlen konnte, die Leitung wieder freizugeben. „Sämtliche Kommunikationslinien sind mit einemmal zusammengebrochen, und selbst über die Standleitung bekommen wir keinen Kontakt zu Kintradims Höhe mehr!"
    Parrim schluckte, und so unvorstellbar es ihm gerade eben noch vorgekommen wäre, plötzlich war Eem'Ratma völlig aus seinen Gedanken verschwunden. Er wusste es noch nicht, aber dieser Tag war der erste nach der Großen Verheerung...
    „Was soll das heißen?" fauchte er. „Sämtliche Kommunikationslinien sind zusammengebrochen? Das ist unmöglich!" Die Pelzlaus kraulte sich hilflos im Schritt. „Ich bin der Oberste Frachtagent der

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