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2088 - Gen-Tod

Titel: 2088 - Gen-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Außenbildwiedergabe.
    Prächtige Farbgirlanden aus Wasserstoff, Methan und Ammoniak umfächelten einen halbkugelförmigen Raum - schiffskörper, der wie eine Spinne auf auswärts geknickten Beinen kauerte: die ZENTRIFUGE II, das neue Medoschiff von Zheobitt. Fünf schwarze Kolben aus schwarzem Verbundmaterial erhoben sich auf der Schnittfläche, in denen me dizinischbiologische Kulturen in Großproduktion hergestellt wurden.. Mehrmals täglich pendelte der Ara zwischen seinem Schiff und der ROALD AMUNDSEN, aber über die neuesten Ergebnisse seiner Forschungen ließ er nichts verlauten.
    „Kempar", wandte sie sich an den Imarter im Pilotensitz. „Frag doch mal unseren Mediker, wie der Stand der ..." Weiter kam sie nicht.
    Eine Gestalt schälte sich aus dem Nichts - dire kt vor ihr.
    Jani Keitz reagierte sofort. Die Hand der Kommandantin ruckte nach oben, um der drohenden Gefahr mit einem Dagor-Griff zu begegnen. Doch im letzten Moment erkannte sie den Eindringling.
    Groß, athletisch, braunhaarig, fast noch hagerer als sie ... Rain T. Farkim, der neue Sprecher der Monochromen, der stärkste Teleporter an Bord!
    Hinter dem Eindringling war Ikarius Jopro aufgesprungen. „Was fällt dir ein, in die Zentrale zu teleportieren?" brüllte er. „An Bord herrscht striktes Psi-Verbot!"
    Farkim wandte den Blick von Jani Keitz und richtete ihn auf den Koloß, der sich ihm näherte, mehr als einen halben Meter größer und fast dreimal so breit wie er.
    „Ich bin hier, um die Kommandantin zu sprechen."
    Das Ertrusergesicht mit den wulstigen Lippen und der flachen, breiten Nase lief vor Zorn rot an.
    „Schon gut, Ikarius, ich rede mit ihm."
    Farkim drehte sich wieder zu ihr um. „Ich komme gerade von einer Versammlung. Wir haben beschlossen, daß die Parafallen an Bord abgeschaltet werden mü ssen. Wir wollen nicht länger behandelt werden wie Gefangene."
    „Ihr habt beschlossen?"
    „Immer mehr von uns machen schmerzhaft mit dieser schikanösen Maßnahme Bekanntschaft. Das muß aufhören!"
    Jani Keitz schüttelte hilflos den Kopf. „Ihr wißt wohl nicht, wie unverschämt eure Forderung ist? Ist euch überhaupt klar, daß wir jede nur erdenkliche An strengung zu eurer Rettung unterneh men?"
    „Indem ihr uns Fallen aussetzt, die uns in Fesselfelder einschließen? Oder diesen Nichtskönner von Ara beauftragt, einen genetischen Klebstoff zu entwickeln, der unsere Zellen wieder zusammenleimt?"
    Farkims Blick schien die Komman dantin zu durchbohren. Jani Keitz hielt ihm gelassen stand.
    „Ich habe euch unsere Forderung überbracht", sagte er. „Überlegt euch gut, ob ihr sie ablehnt. Wir Monochrom-Mutanten sind nicht mehr bereit, uns weiter gängeln zu lassen!"
    Dann schlug an der Stelle, an der eben noch ein Mensch gestanden hatte, die Luft in einem Vakuum zusammen.
    „Der ist ja wahnsinnig!" entfuhr es der Kommandantin.
    „Sage ich doch", grollte der Emotio naut, als er zu seinem Pult zurücks tampfte. „Und das ist erst der Anfang. Der Kerl wird uns noch jede Menge Ärger bereiten."
    Jani Keitz teilte diesen Eindruck. Es war erst wenige Tage her, seit -sie Farkim zuletzt gesehen hatte, als er eine Gruppe von Monochrom-Mutanten begrüßte, die an Bord eingetroffen waren. Da hatte er noch einen vergleichsweise ruhigen Ein druck gemacht.
    Vor dem Tod seiner Freundin! durch fuhr es sie. Seitdem hatte er sich sehr zu seinem Nachteil verändert. Haben diese Leute denn jeden Sinn für Realität verloren?
    Pina Rickarovic ging, es schlecht. Sie war erst seit wenigen Tagen an Bord, ein Neuzugang, der nie auf der CHARLES DARWIN gewesen, sondern per Kurierschiff von Olymp hierhergekommen war. Und sie begriff nicht, warum sie jetzt schon erkrankt war - während viele Mo nochrome noch gar keine Symptome zeigten.
    Sie lag auf dem Bett und spürte, wie sich ihr Körper immer stärker verkrampfte. Hitzewallungen wechselten mit Kälteschauern ab, kalter Schweiß bedeckte ihre Stirn, die Hände zitterten, dann war es so schlagartig, wie es gekommen war, wieder vorbei.
    Sie stand auf und begab sich in die Naßzelle, um ihren verschwitzten Körper zu reinigen.
    Als Pina vor den Spiegel trat, starrte ihr ein rotblondes Mädchen mit blassem Teint und hellgrünen Augen entgegen. Normalerweise hätte sie sich als hübsch bezeichnet, doch jetzt waren ihre Wangen eingefallen und die Augen. schwarz umrandet.
    Ich werde sterben! dachte sie.
    Wenigstens war sie wieder beschwerdefrei, bis zum nächsten Anfall. Wann er erfolgte, wußte sie nicht.

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