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2088 - Gen-Tod

Titel: 2088 - Gen-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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damit beschäftigt, die erste Generation des Präparats zu testen, das er noch an Bord der LEIF ERIKSSON und in den ersten beiden Wochen auf Pforte 3 entwickelt hatte. Zheob-0134 hatte er es in seiner gewohnt unbescheidenen Art genannt.
    Außerdem bauten sie gerade nach seinen Entwürfen den Individualtaster zu sammen, den er in den vergangenen Tagen entwickelt hatte, einen besonders empfindlichen Para-Detektor. Aber bis dieses Gerät zur Verfügung stand, zog er es vor, seine Programmierung der Invitro-Vermehrung monochromer Zellen fortzusetzen, um den pulsierenden Energieumsatz der Mitochondrien und seine Wechselwirkung mit den Psionen zu studieren.
    Er war gerade bei ersten Auswertun gen, als der Interkom summte. Zheobitt hätte es gern ignoriert, weil er jede Störung seines Denkprozesses haßte, doch Kreyfiss gab ein klägliches Fiepen von sich. Der Ara hatte gelernt, den Instinkten seines Haustiers und wandelnden Biolabors zu vertrauen. Es mußte drin gend sein.
    „Wer stört mich?" meldete er sich barsch.
    „Crana-Uhl, Meister, von der ZEN TRIFUGE!"
    Zheobitt zeigte sein Erstaunen nicht.
    „Es geht um die Therapie, die wir auf deine Anordnung hin durchführen. Du weißt schon, das >Einfrieren< der Mitochondrien, um den Energieumsatz konstant zu halten."
    „Zheob-0134? Was ist damit?"
    Sein Jünger druckste herum. „Es funktioniert nicht", platzte er heraus. „Die Zytostatik zeitigt so viele Nebenwirkungen, daß das gesamte Zellgefüge der Patienten kollabiert."
    Zheobitt glaubte, seinen Ohren nicht trauen zu dürfen. „Ich nehme an, du hast das Mittel rechtzeitig abgesetzt und die Probanden gerettet?"
    Schweißperlen bildeten sich auf der bläulich schimmernden Stirn des Assistenten. „Ich ... ich habe ... ich wollte ..."
    Der eiförmige Kopf des Medikers lief vor Zorn rot an. „Sag schon! Hast du sie gerettet?"
    „Alle! Bis auf einen ..."
    Zheobitt spürte, wie ihm die innere Ruhe, um die er täglich in seinen Baalol-Meditationen rang, abhanden kam. Eine vereinbarte Heilung wurde immer und unter allen Umständen durchgeführt. Und jeder Schritt auf diesem Weg mußte funktionieren. Probanden starben nicht!
    „Dafür ziehe ich dich zur Rechenschaft", zischte der Ara, und Laserstrahlen schienen aus seinen roten Augen zu schießen. „Was ... was sollen wir jetzt tun?"
    „Das Eqoo-Virus soll euch befallen, allesamt! Bringt den Toten zur Prosektur der Solaren Residenz! Und beeilt euch mit dem Bau des Individualtasters!"
    Kreyfiss fiepte jämmerlich und ließ rasch den Kopf in seiner Körperfalte verschwinden, ein zitternd in der Ecke kauerndes Fellbündel.
    Zornig peitschte Rifkanka mit seinem Rüssel und ballte die Hände. Der Unit her ärgerte sich über sich selbst, wäh rend er darauf wartete, daß das Schott vor ihm aufglitt.
    Warum habe ich mich nur mit Maria angelegt? dachte er, als er seine Kabine betrat. Nach einem wilden Blick in die Runde warf er sich aufs Schwebebett. Ich weiß doch, daß ich dabei immer den kürzeren ziehe!
    Wieder einmal hatte er sich über die lange Wartezeit bei der Lieferung der Syntronikmodule bes chwert, und wieder einmal hatte Maria Perez-Tonkert, die Leiterin der Abteilung Logistik, betont, daß die Verbindungen von Olymp und Plophos nur selten genutzt wurden. Wegen der Ortungsgefahr flogen Kurier- und Versorgungsschiffe nur in Ausnahmefällen, so daß es in der Heimatflotte immer häufiger zu Lieferengpässen kam.
    Ob er seine dämlichen Blechhirne nicht mit ein paar Drähten aus der Materialausgabe flicken könne?
    Auf seine gewohnt polternde Weise, die seine Mitarbeiter an ihm kannten und liebten, hatte Rifkanka klargestellt, daß Syntroniken und Positroniken weil über „Blechhirnen" stünden, ungefähr so weit wie ein unithischer Paradieslöffeltaucher über einem Nest Talgborstenläusen. Und von sich wolle er dabei gar nicht erst reden!
    Auch ihr Geklimper mit den langer schwarzen Wimpern hatte ihn nicht besänftigen können. Als Chefsyntroniker mußte er dafür sorgen, daß seine Syntroniken störungsfrei liefen ... Und dazu benötigte er Ersatzteile!
    Aber wenn es an Bord keine gab, mußte er sich vielleicht doch mit Drähten behelfen ... Gleich morgen wollte er sich an seinen Kumpel Masol Altori wenden, der immer ein paar Tricks und Schliche auf Lager hatte.
    Er hatte kaum an seinen lindgrünen Freund von Siga gedacht, als er auch schon in tiefen Schlaf fiel.
    Ob Sekunden oder Stunden verstri chen waren, wußte er nicht. Etwas weckte ihn - das Geräusch

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