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2088 - Gen-Tod

Titel: 2088 - Gen-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurückkehrte, ging ein Ruck durch die Mutantin.
    Sie nahm die Hände vom Servo und wandte sich dem Teleporter und seinem Bruder zu. Ihr Mund bewegte sich ohne ihr Zutun, sosehr sie auch dagegen ankämpfte: „Es sind vier. Vier Personen an Bord sind mentalstabilisiert. Die Kommandantin Jani Keitz, der Emotionaut Ikarius Japro und zwei Betreuer - Timo Baumann und Lora Shumei. Sie haben früher einmal auf Mimas gearbeitet, in einer Abteilung für geistig labile Mutanten."
    Rain Farkim grinste zufrieden und nickte. Sein Bruder suchte wieder Pinas Blick, und sie spürte einen langsamen, messerscharfen Schnitt im Kopf. Etwas beraubte sie ihrer Entscheidungsfähig keit.
    Eine Sperre! Der Mistkerl legt mir eine Hypnosperre an!
    Dann war es vorbei, und Pina atmete tief durch.
    „Jetzt hast du ja, was du wolltest!" fauchte sie den Sprecher der Monochro men an. „Aber glaub bloß nicht, daß es mir eine Freude war, dir behilflich zu sein."
    Der hagere Mann winkte lässig ab. „Du wirst noch begreifen, daß ich nur das Wohl aller im Auge habe."
    Er streckte die Hand nach seinem Bru der aus und war im nächsten Moment verschwunden.
    Pina blieb allein zurü ck. Sie fühlte sich gedemütigt und beschmutzt. Geistig vergewaltigt.
    Aber nichts war so schlimm wie das Wissen, daß sie auch in Zukunft jeden Befehl ausführen würde, den der Mutantensprecher ihr erteilte.
    „Mein Ansatz scheint zu stimmen", murmelte die dürre Person mit dem ausgezehrt wirkenden Gesicht und nahm den Blick nicht von den Holobildern. Endlose Zahlenkolonnen rieselten durch die flackernden Lichtsäulen.
    Der über zwei Meter große haarlose Mann stand vor seinem Analysepult in der Miniklinik, dem Kernstück des Hospitals, das aus den bestausgestatteten Labors und Medoräumen der ROALD AMUNDSEN bestand und aufs vorzüglichste nach seinen ureigenen Wünschen eingerichtet worden war. Der Terranische Resident hatte ihm persönlich das Kommando über den Trakt übertragen.
    Die erste Amtshandlung des Medikers hatte darin bestanden, alle terranischen Ärzte auszusperren ... Er hielt sie alle für unfähig, nicht seinem Genius entspre chend. Unverständlicherweise hatten sie ihm das mit Abneigung gedankt, und jetzt kursierten entsprechende Gerüchte über seine Experimente. Aber das konnte ihm egal sein.
    „Der Zerfallsprozeß geht tatsächlich mit einer Degeneration der Mitochondrien einher", fuhr er fort. „Sie enthalten Enzyme, die durch den Abbau von Nähr stoffen Energie gewinnen. Ein erwachsener Terraner besitzt rund dreitausend in jeder Zelle, aber bei Monochrom-Mutanten sind es deutlich weniger - wobei der Energieumsatz seltsamerweise pulsiert."
    Ein leises Keckern antwortete ihm, und er schaute auf. Kreyfiss, der Blender von Ariga, saß auf seinen kräftigen Hinterläufen in einer Ecke des Raums. Er hielt den länglichen Kopf mit den Vorderpfoten umschlossen und hatte eine geduckte Haltung angenommen, als wollte er, ihn jeden Moment in seiner Körperfalte im Rumpf verschwinden lassen.
    „Keine Sorge, du mußt diesmal nicht als Proband herhalten", beschwichtigte ihn Zheobitt. „Ich habe schon ein Präpa rat entwickelt, das den vorzeitigen Massenausbruch des Zelltods verhindern wird. Du kennst doch das Sprichwort: >Ein Heiler kennt viele Wege zum Erfolg.<" Der Kopf des känguruhähnlichen Tiers ruckte wie zur Bejahung leicht vor, dann schlugen - „Packpackpack" - begeistert die großen Nagezähne aufeinander.
    „Aber der genetische Ansatz allein bringt keine Heilung", dozierte Zheobitt, als hätte er sein Team aus Ara-Schülern um sich geschart. „Das aktu elle Präparat verhindert nur, daß die Krankheit voranschreitet.
    Maßgeblich ist die Psi-Aufladung von Morkheros Ge webe. Und mit einem modifizierten Individualtaster kann ich das Schwingungsmuster ermitteln."
    Seit der Memorist Zwergmaus, sein persönlicher Chronist, der jahrelang seine Heldentaten archivierte, bei einem Anschlag ums Leben gekommen war, besaß er nur noch Kreyfiss als Ansprech partner. Die dreiunddreißig Mitglieder seines Medikerteams hingen zwar an seinen Lippen und sogen jedes Wort wie eine Heilslehre in sich auf, doch sie wa ren Aras und kannten sich viel zu gut aus, also traute er ihnen nicht. Verriet er ihnen zu viel, synthetisierten sie das Medikament womöglich auf eigene Faust und verhökerten es an den Meistbieten den.
    Zum Glück wußte er, wie er seine „Jünger" einspannen mußte, damit sie nicht auf dumme Gedanken kamen.
    .Sie waren jetzt in der ZENTRIFUGE II

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