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2089 - Rebellen am Schemmenstern

Titel: 2089 - Rebellen am Schemmenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unterwegs gewesen. Was er in dieser Zeit unternommen hatte, war Rhodan und den anderen in der Solaren Residenz nicht bekannt.
    Vor laufenden Kameras für das halbe Kristallimperium von den Dryhanen als der wahre Imperator identifiziert, standen Bostich seit dem Coup von Trumschvaar die meisten der 5000 Kralasenen zur Seite.
    Das alles sind Pfunde, mit denen er wuchern kann und dies auch, ohne zu zögern, tut; wenn wir also nichts gehört haben, bedeutet das, daß er insgeheim etwas vorbereitet hat. Was immer es aber war, ein öffentlicher Auftritt wie bei den Dryhanen war es nicht. Denn das hätten wir über die mittlerweile tadellos funktionierenden Drähte zur USO mitbekommen.
    Der gemeinsame Feind schweißte zusammen; Rhodan und Monkey waren alles andere als Freunde, arbeiteten inzwischen jedoch weitgehend reibungslos und gegenseitig loyal zusammen.
    Selbst das Vorgehen gegen Morkhero und Tiff hatte nicht dauerhaft für Mißstimmung sorgen können.
    Auch nicht die Nachricht vor zwei Tagen, als Rhodan von der Aufforderung Monkeys erfuhr, sich in den kommenden Tagen mit der gesamten Militärmacht für einen Einsatz bereit zu halten.
    Im ersten Augenblick der Wut hatte er sich gefragt, was sich dieser Oxtorner einbildete, ihm Befehle zu erteilen. Noch dazu in einer solchen Größenordnung?
    Mit der gesamten Streitmacht! Er hat es ausdrücklich betont. Nicht mit hundert oder tausend Einheiten - nein, mit allen Schiffen!
    Inzwischen überwog die Einsicht, daß Monkey stets wohlüberlegt handelte. Letztlich zählte - so zynisch es klingen mochte - in ihrer Situation das Ergebnis. Eine pragmatische Einstellung, die Rhodans Prinzipien rebellieren ließen. Ihm blieb aber angesichts des Kampfes gegen eine Superintelligenz kaum eine andere Wahl.
    Sorgen, Verantwortung und Skrupel lasteten auf ihm mit Tonnengewichten, bereiteten schlaflose Nächte, ließen ihn grübeln und nach anderen Wegen sinnen. Aber wie hatte es Tiff vor kurzem formuliert? „Perry, deine Prinzipien und hohen moralischen Ansprüche in allen Ehren - aber du weißt selbst am besten, daß überall dort, wo gehobelt wird, Späne fallen. Meinst du etwa, Allan oder Gal wären seinerzeit mit der SolAb im hell- bis dunkelgrauen, manchmal sogar tiefschwarzen Geschäft der Geheimdienste hundertprozentig korrekt und zimperlich vorgegangen und hätten dir stets alle Einzelheiten berichtet?"
    Es war seine Art, ihm wieder einmal den „Kopf zu waschen". Schon als Solarmarschall des Solaren Imperiums hatte Tiff mitunter einen deutlich härteren Kurs als Rhodan vertreten.
    Zwischen den Zeilen hatte er recht unverblümt einen zweifellos völlig berechtigten „Vorwurf" formuliert: Deine Weste blieb weiß, mein Lieber, weil andere für dich die Drecksarbeit erledigten! Verschließ also nicht die Augen - die Realität ist nicht nur weiß und schwarz, die „Guten" sind niemals nur gut und die „Bösen" selten abgrundtiefböse ...
    Unwillkürlich erinnerte sich Rhodan an die Begegnung, die Tiff zum „kosmischen Lockvogel" machen sollte. Steif, innerlich bebend, jeder Muskel verkrampft, hatte der junge Mann vor ihm gestanden, bis Rhodan ihn bat, Platz zu nehmen. Als der Kadett der Space Academy in den Sessel sank, polterte sein Funkhelm entsetzlich laut zu Boden.
    Rhodan hörte sich selbst trocken sagen: „Der schöne Hut. Haben Sie etwas gegen ihn?"
    Anschließend geduldete er sich zehn Minuten, bis der junge Mann mit seiner wahren Funkhelm-Beschwörung fertig war: In zahllosen Beteuerungen versicherte er stammelnd, daß er - selbstverständlich! - niemals etwas gegen die Diensthelme einzuwenden habe, ganz im Gegenteil, weil die eingebauten Funksprech- und Bildanlagen hervorragend und absolut nutzbringend seien ...
     
    *
     
    „Angenehme Erinnerungen?" fragte Bostich rauh, nachdem für einen Augenblick seine Augen glasig gewirkt hatten - Zeichen für einen Impuls seines Logiksektors. Seine Fingerspitzen formten einen Giebel, über den er Rh'odan anpeilte.
    Dieser winkte ab, kam unver mittelt zur Sache: „Was sollte der Hinweis auf den Praxistest? Ich bin mit diesem geheimnistuerischen Gebaren keineswegs einverstanden. Das gegenseitige Vertrauen ist alles andere als ausgeprägt. Hinzu kommt die Tatsache, daß wir in unserem Kampf gegen SEELENQUELL vereint auftreten sollten, nicht jeder mit seinen eigenen Plänen."
    Durch sein Vorgehen will er vor allem unmißverständlich deutlich machen, daß er alles andere als ein Vasall der Terraner ist - wir haben ihn zwar befreit

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