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2089 - Rebellen am Schemmenstern

Titel: 2089 - Rebellen am Schemmenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gebilligt hatte.
    Gucky schließlich war bei Bostichs Erscheinen mit einem empörten Pfiff davonteleportiert, „um nicht die gleiche Luft wie dieses Scheusal atmen zu müssen ..."
    Seine Empörung wird noch größer werden ... Rhodan wußte genau, daß sich Bostich diesmal nicht würde vertrösten lassen. Es wird Zeit für Klarheit.
    Er erinnerte sich an die Ankunft der SCHIMBAA und der ZEUT, an die brutale Information durch Alaska. Für Stunden hatte er gegen den Eindruck angekämpft, völlig den Boden unter den Füßen fortgezogen bekommen zu haben. Niemals würde er seinen Sohn Delorian in die Arme nehmen.
    Sein Sohn ...?
    In der Abgeschlossenheit seiner Unterkunft hatte er geflucht und ES verwünscht, war schließlich in stumpfes Brüten versunken und hatte sämtliche Anrufe abgeblockt. Erst der Türsummer hatte ihn aus den trüben Gedanken gerissen.
    Als er öffnete, stand vor ihm in seiner weißen Uniform Bostich, der keine lange Umschweife machte; er hielt nur die Hand auf und sagte mit einer unmenschlichen Eiseskälte: „Du mußt jetzt dein Versprechen halten, Rhodan. Keraete ist zurück."
    Das Versprechen. Der Zellaktivator. Ewiges Leben für einen Massenmörder. Doch er hatte keine andere Wahl, als Lotho Keraete um einen Zellaktivator für diesen Mann zu bitten. „Ich weiß", hatte er bitter gesagt. „Ich werde mein Versprechen halten ..."
     
    *
     
    Erinnerung: Beim Weg zu Lotho Keraete, dem „Mann aus Metall", dachte Rhodan an die Szene damals auf Wanderer, Ende Januar 1976 - scheinbar vor einer Ewigkeit.
    Hoch aufgerichtet hatte Thora neben dem wissenschaftlichen Leiter ihrer verunglückten Forschungsexpedition gestanden, bekleidet mit der makellos reinen, blütenweißen Uniform einer Großkampfschiff-Kommandantin. Ihr violetter Schulterumhang wies darauf hin, daß auch sie der herrschenden Dynastie auf Arkon angehörte. Crests Gesicht war nach oben gewandt gewesen, dorthin, woher die Stimme von ES kam.
    Rhodan hatte mit den Schultern an der kahlen Metallwand gelehnt. Als die Aufforderung zum Nähertreten erklang, schob er die zerknautschte Schirmmütze mit dem Symbol der Dritten Macht ins Genick und blickte aus übernächtigten, stark geröteten Augen zu Crest hinüber, der sich mit feierlichen Schritten in Bewegung setzte.
    Doch der Arkonide war gar nicht gemeint!
    Seine Beine hatten gezittert. Fast feierlich sagte die junge Betty Toufry: „Gehen Sie nach vorn, Sir. Sie waren gemeint, nicht der arme alte Mann. Gehen Sie, Sir!"
    Schwärzlich hatten seine Bartstoppeln aus dem kalkweiß gewordenen Gesicht hervorgestochen.
    Er, der Sofortumschalter, verstand nicht, kapierte gar nichts. Er fühlte sich zerschlagen, verschwitzt und schmutzig. Der Wunsch nach einer heißen Dusche drohte übermächtig zu werden, als er sich angehoben und unter den leuchtenden Ball der Erscheinung getragen fühlte.
    So also sieht er aus, sinnierte die dunkle Stimme von ES. Ein kleiner, wildverwegener Eingeborener der dritten Welt im System einer winzigen Sonne. So sieht er aus! Er ist versonnen und verträumt, hart gegen sich selbst und andere Kreaturen. Und Idealist ist er! Aufbauen will er, Großes leisten, aber er weiß nicht, was groß ist. Um sein Ziel erreichen zu können, faßt er nach mir. Hallo, alter Freund!
    Alter Freund! - Wie oft hatte Rhodan diese Formulierung seither gehört?
    Guckys damaliges Zwitschern drang durch seine Gedanken: „Jetzt weiß ich es, Chef! ES spielt gern, genausogern wie ich. Aber ES spielt anders. ES spielt mit euch, mit der Zeit, mit dem, was Sie einmal Kulturepochen genannt haben. Verstehen Sie das?"
    Damals hatte er geglaubt, endgültig zu verstehen. Inzwischen fragte er sich, ob er überhaupt jemals wirklich verstehen würde.
    Sie erwarten Großes und Schönes von der Unsterblichkeit? hatte ES gefragt. Alle organischen Lebewesen erwarten es, bis die fürchterliche Enttäuschung kommt. Die letzte Flucht ist die Entstofflichung. Einmal werden Sie froh sein, Ihren Geist aus der Hülle des Körpers befreien zu können!
    Rhodan erinnerte sich auch an die gespannten Gesichter seiner Begleiter, nachdem Homunk eröffnet hatte, daß die Benutzung des Physiotrons auch anderen die Zelldusche ermöglichen würde, wenn er, Rhodan, es ihnen gewährte. Herr über Langlebigkeit! War das Macht? Mit einem bitteren Gefühl hatte er erkannt, welche Gier in den Augen schimmerte.
    Es mochte zwar der natürlichste Effekt sein, aber diese Gier erschreckte. Vor diesem Hintergrund verstand er Bostich nur

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