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2089 - Rebellen am Schemmenstern

Titel: 2089 - Rebellen am Schemmenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren in den Genuß gekommen, einen Logiksektor zu erhalten.
    Um wirkungsvoll gegen SEELENQUELL vorgehen zu können, war es über kurz oder lang erforderlich, in das vom Kristallschirm geschützte Arkon-System selbst vorzudringen. Niemand anders aber wußte mehr über den Kristallschirm als Aktakul, der Ka'Marentis des Gos'Tussun.
    Hinzu kam, daß er Bostichs Freund war.
    Jasmynes Kopf drehte sich unendlich langsam; ihr Blick wanderte von Bostich zu Aktakul und zurück. Verständnis und Trauer blitzten in ihren grünen Kecz'dharr-Augen. Zug um Zug - Strategie und Gegenstrategie! Großmeister des Garrabo hatten hier miteinander gerungen.
    Die Versammlung der Rebellen in TAI-MEREN-MOAS war nur ein Teil des Plans gewesen, vor allem aber ein bewußt ausgelegter Köder. Aktakul, die Hand SEELENQUELLS, hatte darauf reagiert und seine Gegenaktion entsprechend abgestimmt.
    Bostich wollte seinen Freund - dieser wiederum versuchte Bostich in seine Gewalt zu bekommen.
    Weder das eine noch das andere gelang.
    Aus ihrem Mund brach ein Schrei: „Catto!"
     
    *
     
    Eine aufblitzende Erinnerung an die gemeinsame ARK SUMMIA-Zeit durchdrang unvermittelt Bostichs Gedanken, während rings um ihn alles einzufrieren schien, zur extremen Zeitlupe erstarrte.
    Vergangenheit - Largamenia, Prüfungssektor U1-A1: Wuchtig ragte der Klotz des Bauwerks auf, vom Kraftfeld der Energiekuppel überspannt. Trutzmauern, Erker, Türme, auskragende Plattformen, Nischen. Die Vielfalt war verwirrend. Arkadenbögen, Strebepfeiler, Riesenornamente wie stilisiertes Blattwerk, Zinnen, Eckpavillons, Gauben, Simse, Brücken, riesige Rosetten, Stabwerk an Fenstern und Fassadenabschnitten.
    Die Hertasonen glitten die gewaltige Fassade entlang, im hiesigen Bereich von Fresken und Statuen überzogen: Taion kämpften gegen Yillds, dazwischen tummelten sich winzige Arkoniden, kunstvoll umrankt von Pflanzenfasern. Hinter Säulen sahen Fratzen hervor, direkt benachbart von geometrischen Verzierungen. Über allem hing eine goldene Scheibe, von der radiale Strahlen ausgingen.
    Die Scheibe ist ein verborgenes Tor. Zugang zu den peripheren Anlagen. Kaum benutzt, vermutlich vergessen, dachte Gaumarol in Erinnerung der Einweisungs-Hypnolektion.
    Ein kurzes Signal mit dem Kodegeber reichte, und mit lautem Knirschen schwang sie auf. Der Korridor dahinter lag in Dämmerung, hatte ebenfalls kreisrunden Querschnitt. Eine leichte Riffelung markierte den begehbaren Bereich.
    Aktakul zeigte auf rund ein Dutzend Stellen an der Decke und sagte: „Die Sicherheitseinrichtungen sind aktiviert. Bleibt dicht hinter mir!"
    „Verstanden."
    Die Beidhand-Luccots halb erhoben, rannten sie den Gang entlang, der rechtwinklig auf einen weiteren mündete. Sie nahmen zu beiden Seiten Aufstellung, wagten einen Blick um die Ecke. „Niemand da", murmelte Jasmyne; seit Betreten der Energiekuppel hatte sie sich in einen Kämpfer verwandelt. „Leer!"
    „Los!" bestimmte Gaumarol und lief nach links, spurtete bis zur Türnische in zwanzig Metern Entfernung. Aktakul kam heran, dann Jasmyne. Sie nickte. Gaumraol trat die Tür ein. Die schußbereit erhobene Waffe fand kein Ziel; ein hell erleuchteter Raum, rund zweihundert Quadratmeter, leer. „Nichts", knurrte der junge Arkonide. „Weiter." Fünfmal wiederholte sich das Spielchen, jedesmal fanden sie kahle Räume und Kammern. „Eigentlich habe ich diesen Bereich als Depot in Erinnerung."
    Er sah Aktakul an und fluchte, als dieser sagte: „Leere Räume bedeuten, das etwas hinein soll - oder aber drinnen war und nun nicht mehr ist! Die Hypnoschulung schützt nicht vor Überraschungen, die uns unsere Prüfer bereiten!"
    Die letzte Tür zweigte zum Treppenhaus ab. Eine Podesttreppe; je zwölf Stufen reichten zu den von drei Wänden begrenzten Podesten, um dann in Gegenrichtung weiterzuführen. „Oben oder unten?" Jasmyne sah über das Geländer. Die Sonnenscheibe lag weit oben; die wichtigsten Räumlichkeiten befanden sich in der Mitte. Es gab mehrere Wege dorthin.
    Gaumarol entschied sich und wies mit dem Zeigefinger nach unten - für diese Prüfungssequenz war er als Athor eingeteilt. Einander Deckung gebend, stürmten sie fünfzehn Etagen hinab. Dann ein Korridor, und sie betraten einen Raum von der Größe einer Turnhalle.
    Gaumarol fluchte. Die Hinweise waren nun eindeutig; entblößte Wandnischen, entfernte Verkleidungen. Trümmer bedeckten den Boden; Mörtelreste, Mauerbrocken, Stuckfragmente, Glassplitter, Gegenstände, die als minderwertig

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