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209 - Die fliegende Stadt

209 - Die fliegende Stadt

Titel: 209 - Die fliegende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz und Jana Paradigi
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seinem angeschlagenen Freund auf die Füße und zog den Laserblaster aus der Beintasche.
    Das Knurren der Lupa schwoll an und entlud sich in lautem Gebell. Wie tollwütig schnappte die Wölfin mit ihrem tödlichen Doppelreihengebiss nach unsichtbaren Schatten.
    »Bereit?«, flüsterte Matt.
    »Zu allem«, antwortete Rulfan und zog seinen Säbel.
    Matt stippte mit der Ferse ein Holzscheit ins Feuer und stierte hinaus in die Nacht.
    Ein Schemen setzte sich vor der formlosen Schwärze ab, dann ein zweiter, dritter… Es musste ein ganzes Rudel sein, und es steuerte direkt auf das Lager zu. Matt schloss die Finger fester um den Kolben der Waffe und ging leicht in die Knie.
    Chira stellte sich schützend vor ihren Herrn, das Nackenfell gesträubt, die Zähne gefletscht und offenbar fest entschlossen, den Feind bis aufs Blut zu bekämpfen.
    Doch was schließlich in den Lichtschein des Lagerfeuers trat, sah nun überhaupt nicht bedrohlich aus; im Gegenteil.
    »Gazellen?« Matt senkte den Blaster. »Warum führt sich Chira beim Anblick von ein paar Gazellen auf, als wäre es eine Rotte Taratzen?«
    Rulfan grinste schief. »Auch Lupas haben mal einen schlechten Tag.« Er entspannte sich und knuffte Chira. »Gib Ruhe, Mädchen!«
    Doch Chira wollte sich nicht beruhigen. Immer wieder startete sie Scheinangriffe, bleckte die Zähne und schnappte in Richtung der Tiere, die sich unbeeindruckt weiter näherten und die Lupa mit gesenkten Köpfen auf Abstand hielten.
    Es sind Albinos!, erkannte Matt verblüfft. Das Fell der Tiere war schneeweiß, und ihre Augen leuchteten im Feuerschein glutrot. »Sind die wegen dir gekommen, Rulfan?«, fragte er grinsend. »Findet hier ein großes Albinotreffen statt, von dem ich nichts weiß?«
    »Pass bloß auf«, brummte Rulfan und fuhr sich durch die schweißverklebten Haare. »Statt dumme Scherze zu reißen, könntest du zwei der Grazien für die Pfanne fertig machen.«
    Ein seltsamer Zischlaut ließ die beiden Männer aufhorchen.
    »Das klang nicht freundlich«, bemerkte Matt.
    Und als wäre der Laut – mehr ein Schmatzen als ein Zischen – ein geheimes Zeichen gewesen, blickten er und Rulfan plötzlich in Dutzende aufgerissene Mäuler, die erkennen ließen, dass diese Gazellen keine harmlosen Pflanzenfresser waren. Nadelspitze Zähne ragten aus ihrem gebleckten Zahnfleisch, Mit der einen Hand hob Rulfan den Säbel, mit der anderen tastete er nach seiner Begleiterin. »Chira, aufgepasst!«
    Matt zögerte nicht länger. Er riss den Blaster hoch und gab einen Schuss auf das vorderste Tier ab, das mit einem hohen Schrei zusammenbrach.
    Keinen Atemzug später stürzten sich die Albinogazellen auf die Gefährten!
    Bereits von der ersten Angriffswelle wurden Matt und Rulfan überrannt. Überall waren Hufe, bleiche Beine, die im Schattenspiel des Feuers wie samtüberzogene Knochen wirkten, und vorstoßende Hörner.
    Schon nach dem ersten Schuss mit dem Laserblaster war Matt von einem vorspringenden Tier zurückgeschleudert worden und zu Boden gegangen. Ein Spalthuf trat nach ihm. Er rollte sich ab, sprang gerade noch rechtzeitig auf die Füße und bog sich vornüber, um schnappenden Reißzähnen auszuweichen.
    »Verdammte Scheißviecher!« Er feuerte den Blaster ab, fast blind durch den aufgewirbelten Staub. Erst dann wurde ihm bewusst, dass er so auch Rulfan und Chira treffen konnte, und er stellte das Feuer ein, um sich zu orientieren.
    Dicht hinter ihm jaulte die Lupa auf. Matt versuchte einen Ausfallschritt, um einem drohenden Hornstoß auszuweichen, doch die Albinogazelle stellte sich auf die Hinterbeine und verpasste ihm einen Kinnhaken mit dem Kronsaum ihres Hufs.
    Schmerz schoss durch Matts Kiefer, hoch zu den Schläfen, und bohrte sich in die Stirnhöhle.
    Dann kam der Aufprall. Matt rutschte der Blaster aus der Hand. Ein Gazellenhuf bohrte sich in seine Brust und drückte ihn mit erstaunlicher Wucht in den Staub. Vor Matts Augen tanzten Sterne über das Steppengras.
    Plötzlich setzte von irgendwo her Gesang ein; ein tiefes sonores Summen, gefolgt von einem Chor. Erst leise, dann immer lauter: »Sowosama, sowosama, sowosama dennu. Nada hammase, nada hammase, nada hammaseja.«
    Matt kämpfte um sein Bewusstsein, während sich ein speichelverklebter Rachen über ihm öffnete und nadelspitze Zähne sich auf seinen Hals herab senkten. Panisch packte Matt mit beiden Händen das Tier an der Gurgel und drückte zu.
    Im nächsten Moment erschlaffte der Körper und die Gazelle brach über ihm

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