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2092 - Der Ausgestoßene

Titel: 2092 - Der Ausgestoßene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Crux zurückgekehrt ist", sagte der Keyrettler. „Erst hielten wir ihn für einen Fremden. Dann jedoch sahen wir den Architektenstab. Jetzt, da er gekommen ist, wird alles gut werden."
    „Was ist geschehen?"
    „Die Große Verheerung - wir wissen nicht, was es eigentlich war. Sie muß auch Kintradim Crux getroffen haben. Es gelang ihm, sich in eine neue Gestalt zu transformieren ..."
    Am liebsten hätte sie laut „Lüge, Lüge!" geschrien. Gerade noch rechtzeitig unterdrückte sie den Impuls. Solange der Torr das Sagen hatte, ging es ihnen auf Kintradims Höhe gut. Danach sah alles anders aus.
    „Habt ihr Schiffe?" fragte Santade. „Raumschiffe, mit denen ihr hinaus ins Weltall fliegt?"
    „Ich verstehe dich nicht. Meinst du etwas, das außerhalb von ZENTAPHER ist?"
    Sie wissen nicht, daß es draußen noch etwas anderes gibt! stöhnte Santade lautlos. Hat sich denn alles gegen uns verschworen?
    Die Keyrettler nahmen sie mit. In einem unbeobachteten Moment flüsterte Junker ihr zu: „Wir sollten verschwinden. Irgendwann fliegt der Schwindel auf!"
    Sie schüttelte den Kopf. „Vorläufig mußt du nur eines tun, mein Freund. Die Klappe halten!"
     
    9.
     
    Herrscher der Baustelle Kintradims Höhe erwies sich als einzige Enttäuschung. Sechzig Prozent aller Anlagen waren schwer oder zumindest leicht beschädigt. Die Kommandozentrale ZENTAPHERS verfügte über eine Stabilität, die weit unter der MORHANDRAS lag. Aber MORHANDRA mit seinen Zeitprojektoren war das Herz des Chaotenders, Kintradims Höhe nur das Gehirn.
    Von den ursprünglich 22.000 Besatzungsmitgliedern existierten nur noch
     
    9000.
     
    Torr Samaho fand schnell heraus, daß es sich bei ihnen keineswegs um Technik-Spezialisten handelte, sondern um eine Mischung aus Dienerschar und Sicherheitspersonal. Die technischen Experten hießen Alpha-Ingenieure. Von denen, die auf die Arbeit in Kintradims Höhe spezialisiert gewesen waren, hatte keiner die Große Verheerung überlebt. Die wenigen, die in irgendwelchen technischen Kabinetten lebten, waren für die anstehenden Aufgaben ungeeignet.
    Und keiner der Keyrettler sah sich imstande, ihre Stelle auszufüllen. Den Echsen fehlte das Wissen.
    Der ehemalige Diener der Materie wertete die Informationen aus, die in den Dreiecksprismen auf der obersten Plattform eintrafen. Von den Zentralsegmenten der Prismen aus war er in der Lage, Einfluß auf alle 612.000 Kabinette von ZENTAPHER zu nehmen. Jedes einzelne Kabinett verfügte über einen Kabinettrechner. Der Zentralrechner in Kintradims Höhe koordinierte sie alle. Aber auch dieser Rechner, in mehrfacher Ausführung vorhanden und in zwei der acht Prismen untergebracht, funktionierte nur unzureichend. Aufzeichnungen über die Zeit vor der Großen Verheerung waren unzugänglich oder fehlten völlig. Nur ein kleiner Teil der automatischen Routinen, die der Zentralrechner im Normalfall abarbeitete, stand tatsächlich zur Verfügung.
    Besonders schwere Fehlfunktionen wies die Fernsteuerungszentrale für die fliegende Stadt MORHANDRA auf. Das MO'Rhyntra stand verteilt über drei der Prismengebäude. Von hier aus wurden im Normalfall die Zeitgeneratoren gesteuert, die Samaho zunächst für reine Stasisprojektoren gehalten hatte. Die Steuerung lag in Trümmern, zerquetscht oder zu Staub verwandelt wie alles, was er an Zerstörung bisher zu Gesicht bekommen hatte.
    Langsam wandte sich der Riese von dem Halbrund der Terminals ab. Er richtete den Blick hinaus auf die Nachbarplattform, wo sich der Torbogen erhob. In der Öffnung schwebte eine blauweiß strahlende Energiekugel von 350 Metern Durchmesser. Alle Bemühungen des Torrs, das Gebilde anzusprechen, auszuwerten oder Informationen darüber zu erhalten, schlugen fehl. Die Vermutung, daß es sich um einen Transmitter handelte, half ihm wenig.
    Nach Stunden der Bestandsaufnahme wich seine Euphorie der Ernüchterung. Ein ehemaliger Diener der Materie als Kommandant eines Chaotenders - das hörte sich gut an. Es machte ihm Mut, verscheuchte die Depressionen der Vergangenheit und gab ihm eine Perspektive. Aber so leicht war der Erfolg nicht zu erringen.
    Torr Samaho stellte eine Verbindung zu allen Keyrettler-Gruppen in Kintradims Höhe her. Er erteilte ihnen Anweisung, von jedem erreichbaren Kabinett so schnell wie möglich einen Zustandsbericht einzuholen.
    „Ich benötige ferner Informationen über Box-ZENTAPHER", fuhr er fort. „Wie sieht es dort aus? In welcher Weise kann die Stadt uns in dieser Situation

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