2094 - Der Mutant und der Zwilling
Fleisch und Blut bestehenden Lebewesen ein unüberwindliches Gebilde wurde, dessen Härte und Widerstandskraft einem Block aus Terkonitstahl entsprachen.
Dennoch wurde ein Haluter dadurch nicht zur Reglosigkeit eines Steins verdammt; ganz im Gegenteil. Er konnte beim Laufen mit Höchstgeschwindigkeit schwerste Hindernisse wie ein Geschoß durchschlagen. Es gab nicht viele Wesen, die einem Haluter ebenbürtig waren.
Und die Bevölkerung der ganzen Milchstraße mußte dankbar sein, daß sich aus den ehemaligen Bestien, die vor über 50.000 Jahren die Galaxis in Angst und Schrecken versetzt hatten, durch die Wirkung des lemurischen Psychogen-Generators friedfertige Geschöpfe mit einem ausgeprägten Beschützerinstinkt entwickelt hatten.
Die Strukturumwandlung konnte innerhalb von Millisekunden erfolgen, ebenso die Rückverwandlung.
Trotzdem war sich Atlan nicht sicher, ob der Haluter gegen den Zyklopen bestehen konnte.
Icho Tolot wartete, bis Torr Samaho seine Strategie wieder ändern wollte und sich erneut dem Schädel zuwandte. In diesem Moment schnappte er mit seinem riesigen Gebiß zu.
Torr Samaho brüllte auf, als sich die scharfen, terkonitstahlharten Zähne in seinen Finger gruben, mit gewaltiger Wucht und Druckkraft den Knochen durchschlugen und das Gelenk an der Kuppe durchtrennten.
Helles Blut spritzte aus der Wunde, während das abgetrennte Fingerglied zu Boden fiel.
Gleichzeitig setzte der schwarze Riese alle vier Arme ein, um sich aus dem Griff des Feindes zu befreien.
Aber Torr Samaho erholte sich schnell von Schock und Schmerz und ließ seine Wut ungehemmt hervorbrechen. Er schleuderte den tonnenschweren Haluter wie eine Spielzeugpuppe mit aller Kraft an die Wand; sichtbar entschlossen, so lange nicht aufzuhören, bis von dem schwarzen Riesen nur mehr ein zertrümmerter Klumpen übrigblieb.
12.
Noch einmal Trim Marath beobachtete den Kampf aus seinem Versteck heraus. Er zweifelte nicht daran, daß Icho Tolot trotz aller Stärke irgendwann der Unterlegene sein würde und aus dem Kampf ein Ringen gegen den Tod wurde.
Immerhin hatte er sein Ziel erreicht, Torr Samaho von den Gefährten abzulenken. Sie konnten sich sehr viel besser bewegen und litten nicht mehr so stark unter dem mentalen Druck.
Aber was nutzte ihnen das?
Startac Schroeder zeigte durch sein unglückliches Gesicht, daß er nach wie vor nicht in der Lage war zu teleportieren.
Atlan war anzusehen, daß er fieberhaft nach einem Ausweg suchte.
Dao-Lin-H'ay und Myles Kantor taten garantiert dasselbe.
Die beiden Burtyner waren unsichtbar unter Kleiderstapeln verschwunden; diese harmlosen kleinen Rattenwesen wären ohnehin keine Hilfe gewesen.
Blieb nur noch Mohodeh Kascha. Trim schickte seine Gedanken zu ihm, bat ihn um Hilfe; vielleicht spürte er es ja doch.
Der Ritter von Dommrath hatte bereits mehrfach bewiesen, zu was er fähig war. Niemand wußte, welche Kräfte noch in ihm steckten. Er war der Älteste und Erfahrenste von ihnen allen; ausnahmsweise war Atlan dieser Rang einmal abgenommen.
Der Kimbaner mußte einfach etwas tun! Niemand sonst konnte es. Vielleicht versteckte sich in den unzähligen Taschen seines Anzugs eine Geheimwaffe, nicht so effektiv wie das Xan-Katapult, aber doch stark genug, um Torr Samaho zumindest zeitweise bewegungsunfähig zu machen. Dann konnten sie ihn hoffentlich endlich erschießen ...
Trim wünschte sich nichts anderes mehr als seinen Tod; Samaho war für ihn das schreckenerregendste Wesen, das er sich vorstellen konnte. Und er hatte Mondra auf dem Gewissen.
Der junge Mutant glaubte nicht mehr daran, daß sie noch lebte. Atlan hoffte immer noch, daß sie lediglich gefangen war und jetzt Gelegenheit hatte, den ursprünglichen Plan zu Ende zu führen. Aber weshalb sollte Samaho sie am Leben lassen?
Trim bebte innerlich bei dem Gedanken, was er der Frau alles angetan haben mochte. Santade und Junker waren das beste Beispiel für Samahos Grausamkeit - sie hatten sie am eigenen Leib erlebt und zugesehen, wie er andere vernichtete.
Und ich kann nichts tun. Der junge Mutant war wie gelähmt.
Trim schaute auf und drehte den Kopf, als er sich beobachtet fühlte. Die hellblau strahlenden, schmalen Augen des Kimbaners ruhten auf ihm.
„Du mußt es tun", sagte er leise; trotz des Kampflärms vor dem Schott verstand Trim ihn.
„Ich kann nicht", flüsterte er verzweifelt.
„Du bist der einzige, der es kann. Dein Freund hält nicht mehr lange durch."
„Er ... Dieser Torr Samaho
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