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2098 - Hinter dem Kristallschirm

Titel: 2098 - Hinter dem Kristallschirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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allem nicht, wenn es darum geht, die tatsächlichen oder vermeintlichen Interessen Arkons zu verteidigen - gilt als „Falke", der gern den ultranationalistischen Kurs verschärfen würde. Schon das Camelot-Dossier über ihn wies ihn als überzeugten Monarchisten aus.
    Seine Familie entstammte der „zweiten Reihe", Sargars Vater Krocrat trug nur den Titel eines Dom Zweiter Klasse, wurde jedoch als gewiefter Taktiker und Stratege geschätzt, der sich zur Zeit der ARK SUMMIA seines Sohnes an die Spitze eines der miteinander konkurrierenden Celista-Dienste hochgearbeitet hatte.
    Als der alte Leiter der Tu-Ra-Cel, die zur Dachorganisation der Geheimdienste geworden war, 1277 NGZ eines unnatürlichen, auf Machtkämpfe zurückgehenden Todes starb, wagte Bostich I. es erstmals offen, die Empfehlungen seiner „Ratgeber" im Kristallpalast und damit letztlich den Willen der Khasurnmeisterin Dimeria TaSenkara zu ignorieren. In halboffizieller Runde führte er den Tod des Geheimdienstchefs auf interne Intrigen innerhalb der Celistas zurück, behauptete, er wolle nicht jene, die den hohen Würdenträger auf dem Gewissen hatten, durch eine Beförderung für ihre Teilnahme an dem Komplott belohnen. Niemand widersprach, als der Imperator in eigener Herrlichkeit Sargor da Progeron berief. Dieser hatte sich zuvor in Geheimgesprächen, in Erinnerung an die gemeinsame ARK SUMMIA-Zeit, aber auch aus persönlichem Ehrgeiz, von vornherein auf Bostichs Seite gestellt: Als „Bluthund des Imperators" war er Bostich I. verpflichtet, sonst niemandem.
    So wurde er der mächtige und gefürchtete Anführer der Kralasenen, die anfangs nur seine persönliche „Garde" stellten und nun auf Bostich I. eingeschworen wurden - ein Mann, der zunächst in seinem geheimen Hauptquartier auf dem fernen Planeten Trumschvaar residiert hatte, bis er Zum Geheimdienstchef von Arkon Iernannt wurde ...
     
    8.
     
    31. Mai 1304 NGZ Sternvogel In den Privatgemächern des Geheimdienstchefs Sargor da Progeron aktivierte sich der verborgene Transmitter; aus dem roten Bogen trat eine Gestalt, die auf den ersten Blick mit Sargor identisch war. Sämtliche Verteidigungseinrichtungen innerhalb. der Kelchvilla, die auf das falsche ID-Muster mit dem Auslösen automatischer Waffen reagieren müssten, waren von Sargor da Progeron alias Sternvogel noch vor dem Schritt durch den Transmitter mit einem Kodeimpuls ausgeschaltet worden. Die Heerschar der Servo-Roboter war angewiesen, lediglich auf einen - den echten - Sargor zu reagieren und das Duplikat geflissentlich zu ignorieren.
    Die Einrichtung des Gebäudes war eine prunkvolle, dekadente Melange. An zahlreichen Stellen waren Holoramen aufgestellt, die den Eigner der Villa in kurzen, holographierten Sequenzen zeigten: Sargor bei der Vollstreckung eines Todesurteils; Sargor bei der Enttarnung eine!; terranischen Geheimdienstrings; Sargor als Teilnehmer eines Massakers an den Bewohnern einer Urwelt ... „Kaum eine Sauerei, an der er nicht teilgehabt hätte."
    Sternvogel sah sich weiter um; das nervöse Flirren im Magen hatte nun eiskalter Aufmerksamkeit und höchster Konzentration Platz gemacht. Er wusste, dass im Umkreis der Villa eine halbe Garnison von arkonidischen Elitesoldaten und Geheimdienstleuten stationiert war. „Doch die eigentliche Villa ist verlassen, vorbehalten ausschließlich ihrem einzigen Bewohner. Manchmal sind Privilegien von Vorteil" Der USO-Spezialist wusste ebenfalls, dass Sargor da Progeron um diese Zeit nicht in seiner Villa anwesend war. Der Geheimdienstchef von Arkon war seit Perioden von seinen festgefügten Gewohnheiten nicht mehr abgewichen und würde dies auch an diesem Tag nicht tun. Wenn alles glatt geht, trifft Sargor in ziemlich genau einer Tonta ein. Dann muss ich ihn außer Gefecht setzen - und zwar ohne dass SEELENQUELL dies als Angriff erkennen kann. Das war das eindeutige Ergebnis der Analyse für ihre Planung gewesen: SEELENQUELL würde jeden Angriff mit Waffen auf seine Hand unverzüglich bemerken. Sargor durfte auch keines gewaltsamen Todes sterben und nicht in Gefangenschaft geraten; all diese Varianten würden unverzüglich den Plan zum Scheitern bringen.
    Der Spezialist zog einen Bestäuber, mit dem sich hauchfeine Schichten eines Kontaktgiftes auf beliebige Oberflächen aufbringen ließen, aus der Tasche seiner Prachtuniform. Diese war selbstverständlich exakt Sargors Kleidung nachempfunden. Über Sargors Verhalten im absoluten Intimbereich hatte die USO natürlich keine Daten.

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