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2099 - Sekundärwaffe Geistertanz

Titel: 2099 - Sekundärwaffe Geistertanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bedrohliches Zyklopenauge brannte die weiße Sonne Arkon aus dem Zenit herab. Ihre Wärme hatte die Schläfrigkeit verstärkt. Für einen kurzen, kaum messbaren Augenblick musste er eingenickt sein. Schwer pendelte Rhodans Kopf von einer Seite zur anderen, bis er sich wieder unter Kontrolle hatte.
    SEELENQUELL ..., dachte er entsetzt, doch sein kurzes, erschöpftes Einnicken war unbemerkt geblieben. Zurück blieben ein schaler Beigeschmack und die Gewissheit, dass der Schlaf ihn wieder übermannen würde.
    Rhodan lauschte in sich hinein. Das Ziehen unter der Schädeldecke, das er wahrzunehmen geglaubt hatte, mochte nur dem lediglich Sekunden währenden Traum entsprungen sein. Der Flug nach Barkon war seine erste wirkliche Reise durch Raum und Zeit gewesen. In Begleitung des Unsterblichen von Wanderer - die Bezeichnung Superintelligenz war erst sehr viel später bekannt geworden. Eineinhalb Jahrtausende hatten vergehen müssen, bis die Menschen ein für die kosmische Evolution ausreichendes Verständnis entwickelten.
    Rhodans Überlegungen begannen zu verschwimmen, so, wie sich das Bild der Arena vor seinen Augen verzerrte. ES, Seth-Apophis, ESTARTU - er schaffte es kaum noch, sich auf einen dieser Namen zu konzentrieren. Eine bleierne Müdigkeit steckte in seinen Knochen; er sehnte sich nach einer Stunde Schlaf, nach zehn Minuten wenigstens, und durfte dem Wunsch nicht nachgeben. Längst schmerzte sein Schädel vom Zusammenkneifen der Augen, dem wenige Sekunden später jeweils ein weites Aufreißen folgte, dass die Augäpfel schier aus ihren Höhlen hervorquollen. Für kurze Zeit half diese Methode. Ebenso wie das kräftige Zusammenbeißen der Zähne, bis die Kiefergelenke knackten.
    Sieben oder gar schon acht Tage inzwischen ... Perry Rhodans Zeitgefühl versagte zunehmend. Minuten dehnten sich scheinbar zu Stunden, und Tage wurden zu qualvollen Ewigkeiten, in denen seine Gedanken sich auf Endlosschleifen zu bewegen schienen. „Was willst du ... wirklich von mir ...
    SEELENQUELL?" Stockend brachte er den Satz über die Lippen, von einem mühsam unterdrückten Gähnen unterbrochen. „Warum nennst du ... nicht endlich... deine Forderung?" Sein provozierendes Lachen wurde zum erstickten Husten. Von den Augenrändern her wuchs ein dunkles Flimmern nach innen.
    Perry Rhodan sehnte sich danach, mit kräftigem Druck die Schläfen, den Nacken und die Kiefergelenke zu massieren. Aber das FesselfeId ließ nicht zu, dass er die Arme hob.
    Moo konnte das für ihn tun. Bislang hatte er darauf verzichtet, die zehn Zentimeter große Buddha-Figur zu aktivieren, denn weder die Katsugos noch SEELENQUELL wussten um die besonderen Fähigkeiten des autarken Anzugbestandteils. SEELENQUELL... Da war er wieder, der Gedanke, den er eben nicht zu Ende gebracht hatte. Die Müdigkeit erschwerte jede Konzentration. Seine Überlegungen schweiften schon wieder ab und befassten sich mit Belanglosem. Er zerbiss eine Verwünschung zwischen den Zähnen.
    SEELENQUELL ist erst vor rund fünf Monaten entstanden. Ohne kosmische Erfahrung baut er seine Macht auf konventioneller Ebene auf. Tief atmete Rhodan ein. In seinen Gedanken wuchs das Wunschbild, ES solle sich endlich um seine „Kinder" kümmern und die wegen Thoregon verwaiste Mächtigkeitsballung wieder stabilisieren. SEELEN QUELL war für ihn nicht nur das körperlose Energiewesen, das sich spontaner Materialisation von Psi-Materie wegen als funkensprühende Manifestation zeigte; SEELENQUELL war für ihn ebenso unauslöschbar mit der extrem zarten, humanoiden Gestalt Wrehemo Seelenquells verbunden. Er hatte die Geburt der Superintelligenz mit erlebt ,war dabei gewesen, als die Körper der Monochrom-Mutanten ebenso wie ihre geistigen Kräfte von Wrehemo aufgesogen worden waren, unterstützt oder gar angetrieben vom Anzug der Phantome.
    Ich habe die grenzenlose Gier gespürt, die Machtbesessenheit und die Verachtung für alles Leben. Noch im Nachhinein erschauerte der Terraner.
    Vierunddreißigtausend junge Menschen waren in der entstehenden Superintelligenz aufgegangen. Irgendwo in SEELENQUELL existierten die Mutanten weiter. Das war Rhodans geheime Hoffnung. Er fühlte sich hundeelend. Hitze trieb ihm den Schweiß aus allen Poren, im nächsten Augenblick fror er erbärmlich. Die körperliche Inaktivität machte sich unangenehm bemerkbar. Hinzu kam das Wissen, dass der Aktivator den Schlafentzug nicht mehr vollständig kompensieren konnte.
    Schwer wie Blei waren die Augenlider. Rhodan gab dem

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