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2099 - Sekundärwaffe Geistertanz

Titel: 2099 - Sekundärwaffe Geistertanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verwirrt blickte er in die Runde, bis sich sein Blick an Reginald Bull festfraß. „Bully, bist du echt?" kam es tonlos über seine Lippen. Im nächsten Moment schlief er schon wieder - und diesmal konnte ihn nicht einmal das prustende Gelächter des Mausbibers aufschrecken.
    Bulls Miene verfinsterte sich zusehends. Zum Glück kam ein Anruf Blo Rakanes. Der Haluter hatte festgestellt, dass das praktisch unzerstörbare Carit der beiden Kreuzer im Laufe des Einsatzes aus unbekannten Gründen degeneriert war. Von einer Unzerstörbarkeit konnte jedenfalls in Zukunft keine Rede mehr sein.
    Der Residenz-Minister für Liga - Verteidigung nahm die Neuigkeit mit einem resignierenden Achselzucken entgegen. Wenn das allein der Preis für einen neuen Frieden in der Milchstraße gewesen wäre, hätte er ihn gerne gezahlt. Leider wurde von den anderen Schiffen immer noch die Bergung Toter und Verletzter gemeldet. Es war kurz nach 17 Uhr, als sich Imperator Bostich I. über Hyperfunk meldete. Seine verschlossene Miene verhieß wenig Gutes. „Arkon III ist militärisches Sperrgebiet!" eröffnete der Begam ohne jede Vorrede. „Ich fordere alle Schiffe der LFT auf, dieses Gebiet unverzüglich zu räumen!" Die Verbindung wurde von der anderen Seite unterbrochen, ehe jemand Gelegenheit für eine Reaktion fand. „Ich habe es geahnt", polterte Reginald Bull los. „Der kurze Moment der Entspannung ist zu Ende. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. Klarer hätte Bostich es nicht auf den Punkt bringen können. Aber nicht mit mir, Euer Gnaden. Das letzte Wort ist noch lange nicht gesprochen."
    Von Anfang an hatte er nicht geglaubt, dass alle Probleme ausgestanden sein könnten. SEELENQUELL war zwar besiegt, aber nur die Zukunft konnte zeigen, was von einem unsterblichen Imperator zu erwarten war. Kurz kam der Gedanke in ihm auf, das Arkon-System mit Hilfe der Verbündeten zu annektieren. Die Überlegung hatte zwar durchaus ihren Reiz, würde aber unzählbare Opfer fordern und für immer Gräben aufreißen.
    Bully verscheuchte derart böse Einflüsterungen mit einem unwilligen Kopfschütteln. Es galt nicht, den Krieg zu schüren, sondern alles zu tun, um einen wirklichen Frieden zu erreichen. Die Großmächte der Milchstraße mussten miteinander leben, nicht gegeneinander.
    Unter Führung der LEIF ERIKSSON begannen sich die Heimatflotte Sol und die Posbis jenseits der Umlaufbahn von Tiga Ranton zu sammeln. Zwei Stunden später erteilte Reginald Bull den Befehl zum Abzug. Bostich I. hatte sich nicht mehr gemeldet. Unter diesen Umständen verzichtete auch Bully auf eine rein rhetorische Höflichkeitsfloskel. Der erste Rücksturz aus dem Hyperraum erfolgte schon außerhalb von Thantur-Lok. Die Sterne der Milchstraße leuchteten hell wie immer. Wenn das kein Grund war, allen Unwägbarkeiten zum Trotz optimistisch in die Zukunft zu blicken...
    Bullys Blick wanderte zur Zeitanzeige. Sie konnten es nicht mehr schaffen, vor Mitternacht nach Hause zu kommen. Aber war nicht schon längst die Milchstraße ihre Heimat?
     
    ENDE

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