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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ab.«
    »Aye, aye, Ma’am«, antwortete der Operationsoffizier. Sie blickte auf ihre Anzeigen und gab den Befehl ein. »Drohnen sind gestartet, Ma’am.«
    »Sehr gut.«
    Michelle kippte den Kommandosessel zurück und übte sich in Geduld, während die Artemis und die anderen Schiffe der 1. Division konstant − wenn auch langsam − in Richtung Monica beschleunigten.
     
    »Na, was für eine schöne Bescherung«, murmelte Michelle eine Stunde später mit Blick auf die Lichtkennungen im Hauptplot.
    Die Operationszentrale der Artemis hatte die allmählich eintrudelnden lichtschnellen Signale der Aufklärungsdrohnen analysiert, und es war offensichtlich, dass sich tatsächlich einiges geändert hatte, seit Vizeadmiral O’Malleys letztem Bericht an Vizeadmiral Khumalo. Die Abwesenheit aller manticoranischen Schiffe war kaum eine Überraschung, und obwohl Michelle den Besuch eines Schlachtkreuzergeschwaders der Grenzflotte ebenfalls nicht als Überraschung betrachten konnte, war die Anzahl der Schiffe eindeutig unangenehm.
    »OPZ findet acht ihrer neuen Nevada- Klasse, Ma’am«, sagte Dominica Adenauer und markierte die fraglichen Icons. »Die anderen neun Schlachtkreuzer sind Indefatigables. Die Identifikation der Zerstörer erfolgt unter größerem Vorbehalt. OPZ glaubt, dass sie alle der Rampart -Klasse angehören, kann es aber nicht garantieren.« Sie verzog das Gesicht. »Die Grenzflotte hat an den Ramparts derart umgebaut und nachgerüstet, dass kaum zwo ihrer Emissionssignaturen übereinstimmen.«
    »Ich glaube nicht, dass die Blechdosen wirklich wichtig sind«, erwiderte Michelle, ohne den Blick von den Icons zu nehmen. Dann wandte sie sich um und sah Edwards an. »Noch kein Signal von ihnen, Bill?«
    »Nein, Ma’am.« Edwards’ Ton hätte nicht respektvoller sein können, doch er war unbestreitbar … geduldig, und ein Lächeln glitt über Michelles Lippen.
    Ich bin wohl ein bisschen nervöser, als ich vorzugeben versuche. Wenn dort drüben jemand mit uns reden wollte, hätte Bill es mir gesagt. Vielleicht sollte ich Fragen stellen, die weniger offensichtlich nur dem Zeitvertreib dienen, wenn ich während dieser kleinen Stressmomente unerschütterlich wirken möchte?
    Dennoch, sie konnte sich wohl vergeben, ein wenig angespannt zu sein, wenn sie siebzehn solarische Schlachtkreuzer in der Kreisbahn um den Planeten Monica vorfand; das mögliche Bedrohungsniveau hatte sich dadurch entscheidend erhöht. Was auch geschehen mochte, sie hatte den unangenehmen Verdacht, die Anwesenheit dieser Schiffe beweise, dass die Solare Liga doch nicht plante, still und leise den Schwanz einzuziehen.
    Beschwöre keinen Ärger herauf schalt sie sich. Es könnte sich auch einfach um eine beruhigende Geste an ihren alten »Verbündeten« President Tyler handeln. Die Grenzsicherheit möchte schließlich nicht den Eindruck erwecken, dass sie ihre Spießgesellen beim kleinsten Anlass im Stich lässt. Sie könnten einfach nur deshalb hier sein, um Flagge zu zeigen und das Ansehen der Liga in der Gegend zu verbessern, nachdem Monica diese Abreibung kassiert hat.
    Das Problem an beiden beruhigenden Erklärungen war nur, dass man zu beiden Zwecken nicht zwei volle Geschwader Schlachtkreuzer benötigte. Und dass niemand die Ankunft ihrer eigenen vier Schiffe zur Kenntnis zu nehmen geruhte, erschien Michelle als schlechtes Zeichen. Entweder hatte man sie noch nicht bemerkt, was … unwahrscheinlich war, oder man ignorierte sie vorsätzlich, als sei sie es nicht würdig, dass man sich mit ihr befasse. Das hätte ganz gut zu der herablassenden Arroganz gepasst, mit der die Solarier schon allzu vielen manticoranischen Offizieren begegnet waren.
    Und wenn diese Schiffe ausgesandt wurden, um ein Statement abzugeben, und der kommandierende Offizier ein typischer arroganter, aufgeblasener Trottel ist, dann könnte es recht unschön werden, dachte sie.
    »Möchten Sie die Schiffe anrufen, Ma’am?«, fragte Cynthia Lecter leise.
    »Irgendwann muss einer von uns mit dem anderen reden«, erwiderte Michelle trocken. »Ich möchte zwar nicht so einen Kindergartenstreit anfangen, wo der verliert, der als Erster wegguckt, aber ich will verdammt sein, wenn wir das weinerliche, nervöse kleine Kind sind, das den frechen Schläger anbettelt, doch Notiz von ihm zu nehmen.«
    Lecter nickte, doch in den Augen ihrer Stabschefin glaubte Michelle zumindest einen leisen Schatten von Sorge zu entdecken. Wenn sie recht hatte, überraschte es sie nicht. Zu den

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