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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Anisimovna sehr durchdringend an.
    »In mancherlei Hinsicht wäre es fast schade, wenn die Mantys nachgeben würden, nicht wahr?«, bemerkte er langsam.
    »Nun, das würde bedeuten, dass die Situation … unaufgelöst bliebe«, stimmte Anisimovna ihm zu. »Manchmal ist es nötig, eine Blase anzustechen, damit das Gift heraus kann. Das ist selten eine angenehme Erfahrung, doch das macht es auf lange Sicht nicht weniger nötig. Deshalb, ja, wäre es … suboptimal.«
    »Aber wenn der örtliche manticoranische Kommandeur unbesonnen wäre«, erwiderte Pelisard noch langsamer, »und es zu einem Feuerwechsel käme, dann wäre dieser Admiral Byng, von dem Sie sprechen, geradezu gezwungen, Schritte zu unternehmen.«
    »Denken Sie nicht einmal daran, Nicholas!«, wandte Dusserre scharf ein. »Ein ›Feuerwechsel‹ wäre wohl schön und gut, aber ich bin überhaupt nicht angetan von dem Gedanken, so etwas hier in unserem Sonnensystem zu haben!«
    »Das kann ich Ihnen nicht verdenken, Mr. Dusserre«, erwiderte Anisimovna gelassen. »Mir wäre es auch nicht recht, wenn so etwas in meinem Sonnensystem geschähe. Wie gesagt, wäre es unwahrscheinlich, dass irgendetwas Derartiges geschieht, solange Admiral Byng zugegen ist. Ich denke − wie gewiss auch Mr. Pelisard − mehr an einen Zwischenfall woanders. Einer, der … sagen wir, entsprechend angepasst werden könnte, um die Skrupellosigkeit und Aggression der Manticoraner zu demonstrieren. Sagen wir, dass eines Ihrer Kampfschiffe bei einem unprovozierten manticoranischen Übergriff schwer beschädigt oder sogar vernichtet wird. Der Kniff läge darin, den Zeitpunkt richtig zu wählen. Idealerweise wäre Admiral Byng bereits in der Nähe, wenn wir uns bei Kommissar Verrochio über diese Gräueltat beschweren.«
    »Und dann würde er vermutlich diese Abteilung, von der Sie sprachen, sofort nach New Tuscany verlegen«, sagte Pelisard. »Mit Order, keine weitere manticoranische Aggression zu gestatten. Ja, wahrscheinlich würde er sogar direkt nach Spindle marschieren und eine Erklärung verlangen, nicht wahr?«
    »Oh, ich bin mir ganz sicher, dass es so wäre.« Anisimovna lächelte. »Und ich könnte mir vorstellen, dass danach die Chance einer unangenehmen Konfrontation zwischen ihm und den Mantys erheblich gestiegen wäre. Ach, ich sollte wohl erwähnen, dass meinen Quellen zufolge ein starker Kampfverband der Schlachtflotte sich ebenfalls in diesem Teil der Galaxis befindet. Er führt Übungen im Mclntosh-System aus, glaube ich.«
    Im Büro President Boutins war es sehr still. Das Mclntosh-System war kaum fünfzig Lichtjahre von Meyers entfernt, und Meyers trennten nur wenig über dreihundert Lichtjahre von New Tuscany. Jede Kampfgruppe, die Übungen bei McIntosh abhielt, konnte binnen zweiunddreißig T-Tagen New Tuscany erreichen.
    »Dank McIntoshs Nähe zu Meyers vermute ich stark, dass Kommissar Verrochio dem Kommandierenden Admiral der Schlachtflotte dort im gleichen Moment eine Nachricht schicken würde, mit der er um Beistand ersucht, in dem er Admiral Byng − oder wenigstens ein Geschwader des Admirals − nach New Tuscany entsendet, um Ihren Vorwürfen nachzugehen. Das würde natürlich bedeuten, dass selbst in dem Fall, dass ein manticoranischer Offizier so dumm ist, auf Einheiten New Tuscanys zu feuern, Admiral Byng mehr als ausreichende Kräfte in relativer Nähe zur Verfügung stünden, die er herbeirufen könnte, um die Lage wieder zu … stabilisieren.«
    Die Stille war intensiver denn je, und als Aldona Anisimovna hineinhörte, wusste sie, dass die volle Aufmerksamkeit aller Anwesenden ihr gehörte.

DREIUNDZWANZIG
     
    Knapp fünfundzwanzig T-Tage nach dem Aufbruch von Spindle überquerte Michelle Henkes Flaggschiff die Alpha-Mauer ins Sonnensystem von Monica. Michelle saß in ihrem Kommandosessel auf der Flaggbrücke der Artemis, musterte ihre Displays und fragte sich, welcher Empfang sie und ihre Schiffe wohl erwartete.
    Das Kurierboot mit den Befehlen für O’Malley war vom Lynx-Terminus direkt nach Monica ausgelaufen, ohne den Umweg über Spindle zu machen. Damit hatte es gut elf Tage Reisezeit eingespart, und das Boot, das Kopien seiner Befehle nach Spindle brachte, war drei Tage vor Michelles Aufbruch eingetroffen. Wenn sie richtig gerechnet hatte, musste O’Malleys Kampfgruppe ihren Marschbefehl also vor nicht ganz zwei T-Wochen erhalten haben. Vorausgesetzt, die Reparaturen an der Hexapuma und der Warlock waren planmäßig verlaufen, so hätten die

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