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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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unnachgiebiger Integrität.
    Als noch jeder Havie, von dem ich etwas wusste, ein Dreckskerl war, war vieles einfacher, dachte sie. Jetzt fällt es immer schwerer, nicht zu vergessen, dass sie es waren, die die Lügengeschichten über unsere Vorkriegsdiplomatie verbreitet haben.
    »Der eigentliche Grund meines Kommens, Admiral Henke …«, begann der Kriegsminister und unterbrach sich. »Es tut mir leid, Admiral, aber es fällt mir gerade erst ein, aber ist es noch korrekt, Sie als ›Admiral Henke ‹ anzusprechen, oder sollte ich Sie lieber ›Admiral Gold Peak‹ nennen?«
    »Technisch bin ich ›Admiral Gold Peak‹, seit mein Vater und mein Bruder ermordet wurden«, antwortete Michelle mit unbewegter Stimme. Seine Augen bestätigten, dass er verstanden hatte, was sie nicht aussprach, doch er blickte sie ruhig an, und sie fuhr in dem gleichen unbewegten Ton fort: »Trotzdem ist mir bei ›Henke‹ wohler zumute. So heiße ich, seit ich in die Akademie eingetreten bin.«
    Sie setzte an, noch etwas hinzuzufügen, unterließ es dann aber mit einem knappen Kopfschütteln. Es gab keinen Grund, ihm anzuvertrauen, dass so lange, wie sie es unterließ, den Titel in allen Aspekten ihres Lebens zu führen, ihr Vater und ihr Bruder nicht ganz von ihr gegangen wären.
    »Ich verstehe«, sagte Theisman und räusperte sich. »Wie ich sagen wollte, Admiral Henke, der eigentliche Grund meines Kommens ist mein Wunsch, Ihnen das Gleiche wie Präsidentin Pritchart zu versichern. Ich weiß, sie hat Ihnen bereits mitgeteilt, dass Ihre Leute gut behandelt werden. Andererseits weiß ich aber, dass Sie genauso gut wissen wie ich, wie selten das während des letzten Krieges der Fall war. Daher habe ich mir gesagt, ich sollte lieber selbst herbeikommen und mein Sprüchlein aufsagen. Schließlich« − sogar sein Lächeln erinnerte sie an McKeon − »sind zumindest in diesem Fall wir die Katze, die beweisen muss, dass sie das Mausen aufgegeben hat.«
    »Dafür bin ich Ihnen dankbar, Minister Theisman«, sagte Michelle. »Und ich weiß auch zu schätzen, dass man mir bereits gestattet hat, mit den ranghöheren Kriegsgefangenen zu kommunizieren. Die, das möchte ich ausdrücklich dazusagen, jedes Wort bestätigt haben, das ich von Ihnen und Präsidentin Pritchart gehört habe. Die Herzogin von Harrington hat uns allen versichert, dass Ihr Benehmen gegenüber Kriegsgefangenen nicht mit dem einer Cordelia Ransom oder eines Oscar Saint-Just zu vergleichen ist. Auch wenn ich nicht behaupten will, dass ich jetzt nicht lieber in Landing zum Abendessen zu Cosmo’s gehen würde, bin ich doch froh darüber, dass sie recht hatte.«
    »Vielen Dank.« Theisman sah für einen Augenblick weg und räusperte sich lauter als beim ersten Mal, dann sah er sie wieder an. »Vielen Dank«, wiederholte er. »Das bedeutet mir viel − zu wissen, dass Lady Harrington es gesagt hat, meine ich. Besonders in Anbetracht der Umstände bei den zwo Gelegenheiten, wo wir uns tatsächlich begegnet sind.«
    »Niemand im Sternenkönigreich gibt Ihnen die Schuld für das, was die irrsinnigen Masadaner auf Blackbird angerichtet haben, Minister Theisman. Und wir erinnern uns, wer Honor − der Herzogin von Harrington, meine ich − gesagt hat, was dort vorging. Und wer bei den Prozessen Zeuge der Anklage war.« Sie schüttelte den Kopf. »Das erforderte mehr als nur Integrität, Sir.«
    »Nicht so viel Integrität, wie ich gern hätte.« Theismans Lächeln geriet etwas schief, aber es war aufrichtig.
    »Nein?« Michelle neigte den Kopf zur Seite. »Sagen wir einfach, ich hätte nicht der Offizier sein wollen, der sich hinstellte und eine große Zielscheibe auf seine eigene Brust malte, während er genau wusste, dass sämtliche höheren Ränge, unter denen es von Legislaturisten wimmelte, einen Sündenbock für eine verpfuschte Operation suchten.«
    »Der Gedanke ist mir damals gekommen«, gab Theisman zu. »Andererseits hat es mir nicht gerade geschadet, dass die Masadaner wirklich so verrückt waren, wie Sie eben sagten. In gewisser Weise hat meine Aussage nur die Tatsache unterstrichen, dass die Operation durch den idiotischen Handstreich gescheitert ist, mit dem sie das Kommando über die Donner Gottes an sich brachten. Naja, das und Lady Harrington. Außerdem«, er lächelte wieder, »gab Alfredo Yu einen viel besseren − und höherrangigen − Sündenbock ab als ich.«
    »Wird wohl so sein. Ach, und wenn ich schon dabei bin, sollte ich wohl erwähnen, dass auch Admiral Yu

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