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21 - Stille Wasser

21 - Stille Wasser

Titel: 21 - Stille Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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Phiole, in der eine eigenartig fluoreszierende Flüssigkeit schwappte.
    »Worauf warten Sie?«, trieb Buffy ihn ungeduldig zur Eile. Jede Wette, dieses Zeug würde bestimmt ebenfalls gewaltig stinken. Warum musste in dieser Woche wirklich alles so unglaublich schlecht riechen? Sie würde den Mief wahrscheinlich nie wieder aus ihren Poren herausbekommen.
    Hinter ihr quengelte Ariel herum wie ein völlig übermüdetes Kleinkind und allmählich begann ihr das Gewinsel echt auf die Nerven zu gehen. »Nun beruhig dich endlich«, fuhr Buffy sie über die Schulter hinweg an, »wir haben dich schon nicht vergessen.«
    »Sei nicht so gemein zu ihr!«, schimpfte Willow empört und rannte sogleich zu dem Selkie hinüber. »Die arme Ariel fühlt sich heute nicht wohl, hab ich Recht?«
    Doch Ariel dachte überhaupt nicht daran, sich zu beruhigen, rannte mal hierhin, mal dorthin, wie ein hyperaktives Kind, das unter zwanghaftem Bewegungsdrang litt. Ganz ohne Zweifel ging es ihr tatsächlich nicht besonders gut. Ihr vormals glänzendes Haar war stumpf und matt, und ihre Haut voll Schorf und wunder Stellen. Auch stundenlanges Einweichen in der Badewanne konnte den Ozean nur schwerlich ersetzen. Buffy hätte gern mehr Zeit gehabt, sie zu bedauern, aber im Augenblick genoss irgendetwas Unbekanntes, das stillvergnügt an Menschen und Vampiren herumnagte, oberste Priorität.
    So lief das nun mal in Sunnydale.
    Schließlich gelang es Willow doch noch, Ariel dazu zu bewegen, sich wieder auf ihren Stuhl zu setzen. Mit einer Hand wischte sie ihr über die schweißfeuchte Stirn.
    »Sie hat Fieber!«
    »Ich hol ihr Wasser«, bot sich Xander an. »Vielleicht sollte sie ihren Kopf eintauchen oder so.«
    »Schütt etwas Salz rein!«, empfahl ihm Willow.
    »Warte, ich komme mit«, meldete sich Oz. »Mal sehen, ob wir hier irgendwo einen Eimer oder so was Ähnliches auftreiben können.«
    »Feiglinge«, meinte Buffy spöttisch. »Angst vor ein bisschen Gestank?«
    »Mächtig viel Gestank«, korrigierte Oz sie in seiner lakonischen Art.
    Xander stimmte ihm heftig nickend zu. »Und jedes Mal, wenn du denkst, dass es nicht schlimmer kommen kann, setzen sie noch einen obendrauf.«
    »Haut endlich ab, ihr Waschlappen«, half ihnen Willow freundschaftlich auf die Sprünge. Buffy wäre ihnen gern gefolgt, als sie sich auf den Gang hinaus flüchteten, doch was Willow und Giles aushielten, ertrug sie schon lange.
    Dachte sie.
    »Trotz unserer eher eingeschränkten Möglichkeiten zu einer genauen Analyse«, sagte Giles, der die Frotzelei der anderen offensichtlich überhaupt nicht mitbekommen hatte, »können wir, denke ich, davon ausgehen, dass es sich in der Tat um Haare handelt.«
    Buffy stieß einen Seufzer aus. „Oh Mann, Giles. Darauf wäre ich nie gekommen. Nein, schon gut, vergessen Sie’s. Welche Art von Haar?«
    Er tauchte das Ende einer einzelnen Haarsträhne in eine klare Flüssigkeit, die tatsächlich auffallend nach Pfefferminz roch. Okay, schon etwas besser. Aber wirklich nur etwas. »Und?«
    Giles legte die Strähne der Länge nach auf ein weißes Blatt Papier und wartete auf irgendeine Reaktion. »Etwas Geduld bitte...« Das Papier nahm eine wässrige blaugrüne Färbung an, die sich allmählich in ein tiefes Braun verwandelte. Er blickte auf und rückte wie geistesabwesend seine Brille zurecht.
    »Der pH-Wert und die Reaktion auf –“, er rasselte ein ellenlanges Wort herunter, von dem Buffy annahm, dass es sich um eine chemische Substanz handelte, die in irgendeiner Weise mit Meerwasser zusammenhing, »– bestätigen die Vermutung, dass wir es mit einem Wesen zu tun haben, das die meiste Zeit seines Lebens im Ozean verbringt. Nicht, dass darüber bislang größere Zweifel bestanden, aber es ist immer gut, wenn man in diesen Dingen auf Fakten zurückgreifen kann.«
    »Aber wie dem auch sei«, fuhr er fort, »nicht eine unserer Recherchen hat eine Meereskreatur zutage gefördert, weder eine übernatürliche noch irgendeine andere, die sich dann und wann an Land begibt, um in wilder Raserei gleichermaßen über Menschen und Vampire herzufallen. Überhaupt scheint der Nahrungsaspekt eine eher untergeordnete Rolle zu spielen, wenn man bedenkt, wie viel sie von ihren Opfern einfach liegen gelassen haben.«
    »Das wussten wir bereits«, sagte Buffy. »Vielleicht neigen sie eher dazu, ihre Beute an einen Ort zu schleppen, wo sie sich in Ruhe über sie hermachen können, so wie Krokodile. Vielleicht waren sie aber auch einfach nicht hungrig,

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